Freitag, 8. April 2016

Shadows von Olivia Mae

Ich hatte das Glück an einer Leserunde bei Lovelybooks mit der Autorin teilnehmen zu dürfen und bekam dieses Exemplar deshalb kostenlos zur Beurteilung :)





Das Buch "Shadows" von Olivia Mae ist 270 Seiten lang und wurde im Eigendruck verlegt.  Es ist ein sozialkritisches Jugendbuch mit Thrillerelementen.
Das Cover finde ich sehr passend, die Qualität des Buches und der Druck sind leider nur mittelmäßig und die Schrift etwas zu klein. Über ein paar Rechtschreibfehler bin ich auch noch gestolpert. Da dieses Buch aber ein Erstwerk ist, welches von der Autorin selbst und nicht bei einem großen Verlag in Druck gegeben wird, habe ich mich nur auf die Geschichte konzentriert und über den Rest hinweg gesehen.

Das Buch handelt von Jakob, der sich das Leben nimmt und Briefe zurücklässt, in denen prekäre Einzelheiten seiner Schüler stehen und mit denen er diese auch an den Pranger stellt und sie verantwortlich für seinen Tod macht. Somit sorgt er für ein riesen Chaos nach seinem Ableben in der Klasse! Die Schüler verlieren einer nach dem anderen ihre Masken und müssen sich mit ihren geheimen Wahrheiten und dem Suizid des Klassenkameraden auseinandersetzen.

Der Roman fängt dramatisch an und zieht einen gleich in seinen Bann. Ich mochte den flüssigen Schreibstil der Autorin und konnte zu  den einzelnen Charakteren  gleich eine Bindung aufbauen. Meine Meinung zu den Einzelnen änderte sich nach und nach. Es war von Anfang an bis zum Schluss alles sehr dramatisch und bewegend, aber auch spannend ohne Ende. Immer mehr wurde die Geschichte zu einem Thriller und es gab Wendungen, mit denen ich überhaupt nicht gerechnet habe, Die Geschichten sind unerwartet, mit harten Themen, die einen zum Nachdenken bringen, spannend, bewegend und von der Autorin dennoch sehr feinfühlig beschrieben. Ich war emotional völlig gebannt und mitgerissen und konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Ein paar Fragen blieben am Ende des Buches für mich noch ungeklärt, wo ich gerne noch ein bisschen mehr Hintergrund mir gewünscht hätte, aber es ist alles stimmig abgehandelt und für ein Erstwerk  hat es seine 5 Sterne meiner Meinung nach verdient! Es reißen mich selten Bücher in ihrer Handlung so mit und sind so spannend, wie ich es bei diesem Buch erleben durfte. Ein absolut gelungenes Werk!

Mittwoch, 6. April 2016

Das kalte Licht der fernen Sterne





Der Roman "Das kalte Licht der fernen Sterne" von Anna Galkina ist 192 Seiten lang und stammt von der Frankfurter Verlagsanstalt.

Im Roman geht es um Nastja, die nach 20 Jahren an den Ort ihrer Kindheit zurückkehrt, sich umblickt, wo einst ihr Elternhaus stand und sich an ihr Leben zurückerinnert. Wir erleben Russland nach der Sowjetunion, in einer kleinen Provinz bei Moskau. Die Ortschaft, das Land, die Menschen Atmosphäre und Stimmung werden festgehalten und in kleinen Geschichten widergegeben. Die Erzählungen beginnen in den 80ern und enden mit dem Umzug Nastjas.

Ich bin skeptisch an den Roman herangegangen, weil ich ein paar schlechte Rezensionen im Vorfeld gelesen hatte, die dieses Buch als "ekelhaft" beschimpften.

Dies hat sich absolut nicht bestätigt, im Gegenteil, ich bin absolut begeistert. Ich habe den Roman verschlungen und war traurig, dass er so schnell vorbei war.

Fast schon poetisch wird die Landschaft, die Orte und die Natur wie ein Foto eingefangen und widergegeben. Bei vielen der kleinen Kurzgeschichten musste ich grinsen, weil ich Vieles aus meinem kleinen Dorf indem ich in Deutschland geboren wurde, aus den 80ern auch noch kannte. Einige Parallelen fand ich auch zur damaligen DDR, wo mein Mann groß wurde und mir seine Kindheitsgeschichten erzählte und aus den gewaltätigen Schulerziehungsfomen, die meine Mutter noch erlebte.  Es hat sich angefühlt als würde ich eine Zeitreise von über 100 Jahren unternehmen in die Vergangenheit. Sind es tatsächlich erst 30 Jahre her? Wie stark hat sich die Welt, die Gesellschaft und die Normen verändert? Das war für mich ein absolut krasses Erlebnis. Ich hatte das Gefühl wieder in meinem kleinen Dorf zu sein und fühlte mich in meine Kindheit versetzt, hatte plötzlich sogar Gerüche von damals in der Nase und Geschmäcker auf der Zunge. Doch die Geschichten sind natürlich nicht nur zum Schmunzeln, sondern geben auch authentisch und ohne Beschönigung Armut und Gewalt wieder. Vorallendingen in Russland, welches dem Zerfall geweiht ist, wo die Gesellschaft implodiert und was die Perspektivlosigkeit der Menschen widerspiegelt. In einem Land im Umbruch, ohne wirkliche Autorität und Führung. Es war ein viel raueres und erbarmungsloses Leben, wo tatsächlich nur sehr starke Menschen groß werden. Das  mögen Viele in der Form nicht kennen und vielleicht denkt man an Übertreibung, aber ich stamme selbst aus einem solchen Milieu, wenn auch nicht aus Russland, so kann ich bestätigen, dass die Szenen doch authentisch und nicht übertrieben dargestellt werden. Zumindest nicht bei den Geschichten, die bei mir selbst auch alte Wunden erneut aufrissen und mich zum Grübeln brachten. Der Roman ist also nichts für schwache Nerven und ich rate labilen oder triggergefährdeten Menschen vom Lesen ab. Für jeden Anderen kann dieses Buch jedoch zu einer tollen Leseerfahrung werden.

Fazit:
Die Geschichten hallen noch lange nach und begleiten mich durch den Alltag. Allein deshalb, ist das Buch schon eine klare Kaufempfehlung meinerseits. Ich war gefangen zwischen Melancholie, Schönheit und Schmerz. Das war ein absolut krasses Leseerlebnis, was ich in dieser Form noch nicht hatte.

Sonntag, 3. April 2016

Die Leiden des jungen Werther





Mister Origami








Der Comic Mister Origami von Bastian Baier und Robert Mühlich ist 108 Seiten lang und kommt vom Zwerchfell Verlag. 

Die Zeichnung ist einfach gehalten, etwas kindlich, auf den ersten Blick.  
Beim Lesen wird aber schnell klar, dass es kein kindlicher Comic ist und es um ein ernstes Thema geht, obwohl zwischendrin auch immer wieder komische Momente eintreten. Besonders viele Anspielungen auf Serien und Dinge aus den 80-90ern, haben mich zum Schmunzeln und Lachen gebracht.  Ein bisschen alt kam ich mir auch dabei vor, aber ich kann damit gut leben ;)

Im Comic geht es um den jungen Heißsporn, der Karate lernen will. Er möchte damit einem Mädchen imponieren und außerdem hat er einen Fable für Ninjas. Eigentlich ist Mister Origami im Ruhestand, aber er nimmt schließlich doch Heißsporn als Schüler an. Während dem Üben erzählt er immer wieder tolle Geschichten aus seiner Vergangenheit, ob das der Schüler will oder nicht, er muss zuhören. Die Kluft zwischen Jung und Alt wird immer geringer.  

Der Comic kommt ohne Schnörkel aus und ist gerade in seiner Einfachheit perfekt. Ich kann ihn dem normalen Comic-Leser, Nerd und den Kindern aus den 80ern-90ern, empfehlen.  Der Comic hat mich zu Tränen gerührt, zum Lachen gebracht und zum Nachdenken bewegt. Ich finde ihn sehr gelungen. 

Leben, Lieben, Lachen




Das Buch von Osho "leben, lieben, lachen" kommt aus dem Innenwelt Verlag und umfasst 240 Seiten.

Lebenshilfe/Esoterik/fernöstliche Philosophie

Die Osho Bücher sind nicht geschrieben, sondern aus Tonband- und Videoaufnahmen transkribiert.

Im Buch "leben, lieben, lachen" erhält man allerlei Weisheiten die von den drei Themen des Buch-Titels handeln.
Bei manchen Kapiteln wird bereits zuvor geschriebenes, wiederholt. Dies hängt vermutlich damit zusammen, dass die Kapitel von Tonband- und Videoaufnahmen stammen. Der Schreibstil ist flüssig, manchmal sogar provokant. Es wird nicht langweilig, überzeugt aber auch nicht, da ich öfters mit dem Lesen ansetzen musste. Ich hab es also nicht verschlungen wie manch anderes Buch aus diesem Genre, aber dennoch komplett durchgelesen.

Ich persönlich kann einige gute Tipps und Weisheiten aus dem Buch für mein Leben mitnehmen. Allerdings bin ich nicht immer einer Meinung mit Osho. Da Ansichten und Wahrnehmungen und Erfahrungswerte aller Menschen jedoch stehts unterschiedlich sind, kann ich natürlich nur von mir sprechen und ich würde das Buch bei einer Bewertung im Mittelfeld einordnen. Ich möchte nicht konkret auf die einzelnen Kapitel eingehen und meine Meinung dazu schreiben, da Weisheiten und fernöstliche Philosophie so individuell den Leser berührt. Nicht jeder Schüler passt automatisch zu einem Meister. Auch hier muss die Harmonie stimmen.

Osho geht auf das Leben ein und schreibt zum Beispiel übers Traurig sein, übers Verrückt sein, über Langeweile und über die wilde Seite des Lebens. Im Bereich Liebe geht es zB um die Liebe an sich, um Musik, Tanz, die Prostitution durch die Ehe, um Selbstliebe, Reife, Sehnsucht, Sex, Mann und Frau, Sex und Tod, Orgasmus, Hingabe und sexuelle Gier. Der Bereich Lachen handelt zB von Lachen und Religion. Am Ende des Buches werden noch ein paar Zeilen über Osho selbst geschrieben und auch über den Osho Meditation Resort.

Ich kann mir gut vorstellen das manch ein Leser vollauf begeistert ist und das Buch genau in sein Leben passt und das ein anderer vielleicht enttäuscht sein wird, weil es nicht mit seiner Seelenwelt schwingt. Ich kann deshalb keine klare Kaufempfehlung oder Nicht-Kaufempfehlung aussprechen

Die Blumen des Bösen von Baudelaire




Die Blumen des Bösen Übertragung von Carlo Schmid sind ein Insel Taschenbuch welches 258 Seiten dick ist.
Es ist eine Gedichtsammlung, aus der Epoche der Romantik

Das Original Baudelaires ist in französischer Sprache niedergeschrieben und sicherlich um einiges ausdrucksstärker, da im Deutschen doch einige Passagen gekürzt werden mussten, damit es sich nicht komisch oder sinnfrei anhört. Man konnte Baudelaires Werk nicht vollends übernehmen. Ich selbst kann leider kein französisch, weshalb ich auf dieses Werk in Deutsch zurückgreifen musste und nach einiger Empfehlungen ein Buch mir kaufte mit einer Übersetzung von Carlo Schmid. Es scheint leider auch einige schlechte Übersetzungen auf dem Markt zu geben. Ich persönlich finde die Übersetzung von Carlo Schmid sehr gelungen.

Die erste Auflage von Fleurs du Mal erschien 1857 in Paris mit 100 Gedichten, wovon sechst Gedichte herausgenommen werden mussten, nachdem Baudelaire wg Verstoß gegen die öffentliche Moral und die gute Sitte zu einer Geldstrafe verurteilt wurde. Ab der dritten Auflage waren diese Gedichte jedoch wieder zugefügt und noch weitere.

Nach den ersten Seiten des Einlesens, die mir etwas schwer fielen, hatte ich mich an die Art der Dichtung gewöhnt und konnte das Buch flüssig durchlesen.  Die Gedichte sind tatsächlich sehr poetisch, lyrisch, dunkel und von Symbolen geprägt. Oft gibt es Anspielungen auf die griechisch-römische Mythologie, die man aber nicht unbedingt kennen muss um Liebe, Leid, Erotik und den Weltschmerz, die Hassliebe zur Zivilisation,  in den Werken zu erfassen. Er bringt mit ein u.a. seine Eindrücke in Paris, vom Spiel, von seiner Sucht und es fließen auch die Jahre mit ein, die er auf einer ostafrikanischen Tropeninsel verbrachte. Es ist für den Leser eine Reise durch Himmel und Hölle wenn man sich auf sein Werk einlässt. Er verbindet das Schöne mit dem Abstoßenden. Das Streben nach Ideal steht der Katastrophe ständig gegenüber. Baudelaires herrliche Blumen, verströhmen den Duft der Verwesung, der einen langsam und schmerzvoll vergiftet. 

Das Dorf Band 1: Der Fremde





Das Buch " Das Dorf" Band 1 von Karl Olsberg umfasst 130 Seiten und wurde verlegt von Create Space Independent publishing Platform. 

Im ersten Band geht es um Primo, der unzufrieden in seinem Dorf ist, weil er die Welt erforschen will und sich fragt was es außerhalb des Dorfes noch gibt. Eines Tages kommt ein Fremder ins Dorf und Primo beschließt mit seinem Freund dem Fremden zu folgen. Leider verlieren sie ihn schnell aus den Augen. Zu allem Überfluss haben sie sich auch och verlaufen und die Nacht naht, in der fiese Kreaturen ihr Unwesen treiben.

Im Buch ist als Bonus ein Minecraft-Seed enthalten, den ich gleich ausgetestet habe. Tatsächlich spawnt man in einer wunderschönen Umgebung direkt vor einem großen Dorf, indem die Geschichte spielt. Das ist echt genial, denn so kann man seiner Fantasy freien Lauf lassen und sich noch stärker in die Geschichte übers Spiel hineindenken oder erinnern. 

Eigentlich habe ich das Buch für meinen Sohn 10 gekauft, der selbst Minecraft spielt und den ich damit zum Lesen animieren wollte. Leider blättert er lieber in seinen Guides herum, um neue Dinge und Stromkreisläufe zu basteln. Dafür hatte aber Mutti ihren Spaß mit der Geschichte, die selbst gelegentlich Minecraft zockt.
Das Buch an sich ist eher wie ein dickeres Heft und die Schrift ist ziemlich groß. Genau das Richtige für sehschwache Rentner, Kinder oder Zocker die ihre Brille ständig vergessen. Vor dem erstmal nüchternen Druck sollte man sich aber nicht täuschen lassen, denn die Geschichte ist echt gut. Ich hab die 130 Seiten in einer Sitzung durchgelesen. Die Sprache ist vereinfacht, somit für junge Leser auch geeignet, und die Story ist witzig und spannend. So ist dieses tolle Büchlein in mein Bücherregal gewandert und ich freue mich schon auf Teil 2. 

Eine klare Kaufempfehlung von mir :)