Donnerstag, 10. November 2016

Japan für die Hosentasche




Das Buch "Japan für die Hosentasche" von Francoise Hauser ist 336 Seiten lang und beim Fischerverlag erschienen.

Das kleine Format des Taschenbuches ist unheimlich nützlich, denn so kann man es überall problemlos transportieren und benutzen. Die Qualität ist mittelgut mit einem Softcoverumschlag und schönen dicken Leseseiten.

In diesem Buch werden jede Menge Fragen über Japan und dessen Bewohner beantwortet. Allgemeines bis kurioses Wissen bringen den Japanreisenden und Fans das Land mit den meisten Göttern näher.

Das Sachbuch ist sehr unterhaltsam und in einem fließenden, manchmal witzigen Schreibstil verfasst. Der kleine Almanach ist unglaublich interessant und informativ. Ich konnte so viele neue Dinge lernen, die mir beim nächsten Japanbesuch sicherlich hilfreich sein werden. Es hat mir Land und Leute auf amüsante Art und Weise näher gebracht. Ich hatte unglaublich viel Spaß beim Lesen. Es sind unter anderem enthalten: Informationen über Politik, Geographie, Klima und Jahreszeiten, Pünktlichkeit und Chaos, Historisches, Gesellschaft und Soziales sowie Japan und die anderen, die Sprache, Kulinarisches, Religion, Unterwelt und Subkultur, Freizeit, Reisen, Verfall der Jugend und Literaturempfehlungen. Dabei wird von Manga  über Otaku bis hin zu Katzencafes, Automaten, Benehmen, das richtige Geschenk, Karaoke, Götter, Geister, Monster, Spukplätze, Glücksbringer, Aberglaube, die Frauenrolle, Yakuza und Co. alles thematisiert. Es  sind sogar einige Adressen aufgeführt, die es sich sicherlich zu besuchen lohnt. Es gibt auch einen Hinweis wo man die billigsten Souvenirs kaufen kann und Adressen von den schrägsten Museen. Einfach herrlich!

Fazit: Spannend, witzig und unheimlich informativ, macht das Buch unglaublich viel Spaß und bringt Land und Leute auf amüsante Art und Weise näher. Allgemeines bis kurioses, umfangreiches Wissen wird über Japan in einem lockeren Schreibstil vermittelt. So grandios können Sachbücher sein!  Einfach herrlich und absolut empfehlenswert!


Dienstag, 8. November 2016

Und nebenan warten die Sterne





Das Buch "Und nebenan warten die Sterne" von Lori Nelson Spielman ist 384 Seiten lang und beim Fischerverlag erschienen.

Ich mag die Art der Broschur nicht, da sehr schnell Leserillen bei dieser Art von Buchdeckel entstehen. Die Leseseiten sind aber schön dick. Das Cover ist sehr herausstechend und besonders. Es ist im gleichen Stil gehalten wie Loris andere Romane.

Annies Schwester Kristen stirbt bei einem Zugunglück. Für Annie, aber auch für ihre Mutter bricht eine Welt zusammen. Annie kann es nicht glauben, dass Kristen tot sein soll. Sie denkt das ihre Schwester vielleicht nicht in dem Zug war und bei ihrem Exfreund Wes zu finden ist, den sie immer noch liebt. Mutter Erika ist selbst so in Trauer gefangen, dass sie alle Schotten dicht macht und sich nur noch in ihre Arbeit schmeißt. Annie macht sich auf die Suche nach ihrer Schwester und lässt sich von Niemanden ihren Glauben ausreden. Erika die das Ganze zuerst für ein Hirngespinst hält und zu spät mitbekommt das Annie abgehauen ist, erhält plötzlich seltsame Emails mit Sprüchen aus den Spruchalben ihrer Töchter, die sie nun auch daran zweifeln lassen das Kristen tot ist. An eine Spruchweisheit ihrer Mutter muss Erika immer zu denken:„Verwechsle niemals das, was wichtig ist, mit dem, was wirklich zählt“  Erika wird klar das sie Annie unbedingt finden muss, bevor sie ihre zweite Tochter auch noch verliert.

Der Schreibstil ist schön fließend und leicht, was dieses Buch zum perfekten Roman für zwischendurch macht. Es geht in der Geschichte um Trauerbewältigung, Verlust, Vergebung, Liebe, Familie, Freundschaft und es geht um das was im Leben wirklich zählt! Die Geschichte ist mir an manchen Stellen nicht eindringlich, nicht tiefgehend genug. Einige Themen werden nur zu oberflächlich abgehandelt, was einen tiefen Konflikt und wirklich tiefe Empfindungen leider verschenkt. Teilweise ist es auch zu vorhersehbar, Dennoch hat mich das Buch berührt und auch ein paar Tränen hervorgelockt. Es hat mich zum Grübeln gebracht und bewegt und dabei huschten die Seiten förmlich dahin. Die Geschichte hat mein Herz auf wunderbare Weise erwärmt.  Die weisen Sprüche, die man immer wieder findet, haben meinen Alltag mit Licht gefüllt.  Trotz Schwächen gibt es dehsalb verdiente 5 Sterne.

Fazit: Die Geschichte hat leichte Schwächen und dennoch bewegt und berührt sie, lässt einen Grübeln. Die Story erwärmt das Herz und die vielen, weisen Sprüche im Buch erhellen den Alltag. Der fließende, leichte Schreibstil macht den Roman perfekt für Zwischendurch und deshalb ist er sehr zu empfehlen!


Samstag, 5. November 2016

Pro Ana Tagebuch





Das Buch "Pro Ana Tagebuch" wurde über Books on Demand gedruckt von der Autorin Maria Malik und ist 68 Seiten lang.

Das Softcover hat eine mittlere Qualität und die Schrift ist schön groß. Die 4 enthaltenen Kurzgeschichten, sind recht schnell gelesen.

In dem Buch befinden sich Kurzgeschichten, die triggern können mit den Themen Suizid, Magersucht, SVV, Depression, Drogen.

Folgende Kurzgeschichten sind enthalten:
- Pro Ana Tagebuch
- Rote Tränen
- Narben
- Gleise

Die Geschichten haben mich gleich von Anfang an in ihren Bann gezogen und ich konnte das Buch nicht mehr weglegen und hab es dann auch in einem Rutsch gelesen. Alle Storys sind sehr authentisch, emotional und bewegend geschildert. Das Meiste habe ich als Betroffene in ähnlicher Form tatsächlich so erlebt, wie die Kurzgeschichten es widergeben und bin deshalb total begeistert von dem Buch. Als Nichtbetroffener hat man die Möglichkeit in den Kopf eines Betroffenen zu sehen und allen Betroffenen hilft es sich zu reflektieren. Dennoch ist natürlich Triggergefahr gegeben. Wer labil ist und mit den Themen des Buches nicht umgehen kann, sollte es nicht lesen. Für alle anderen sind die Geschichten absolut genial verfasst und ein bereicherndes Erlebnis.

Fazit: Authentische, bewegende Sicht in den Kopf von Betroffenen mit dem Thema Suizid, Depression, Drogen, Essstörung, Selbstverletzung. Spannend, emotional und sehr interessant geschildert mit einem fließenden Schreibstil.  Absolut empfehlenswert!

Achtung Triggergefahr!!!!


Freitag, 4. November 2016

Loney





Das Buch "Loney" von Andrew Michael Hurley ist 384 Seiten lang und beim Ullstein Verlag erschienen.

Ein sehr schönes Hardcoverband mit schwarzer Färbung und Bändchen. Der Schutzumschlag ist weiß mit einem sehr interessanten Coverbild. Die Leseseiten sind mitteldick, die Schriftgröße etwas zu klein.

Loney ist ein seltsamer, düsterer Ort. ein unwirtlicher Landstrich an der nordenglischen Küste. 1976 pilgert eine Gruppe extrem gläubiger Menschen dort hin, die um eine Heilung beten und hoffen. Hanni, der außen schon ein Mann ist, aber immer noch im inneren sehr kindlich, soll endlich sprechen können und zu einem normalen Jugendlichen heranreifen. Hanni sieht das Ganze als Abenteuerreise und spielt lieber mit seinem Bruder Tonto am Strand. Aber die Mutter, die sehr extremistisch und fanatisch ist, hält Hannis Zustand für eine Prüfung von Gott, die sie unbedingt bestehen muss. Dreißig Jahre ist die Reise her und nun reißt ein Erdrutsch ein Haus bei Loney ein und gibt eine Babyleiche frei. Tonto erinnert sich an die Reise von damals, die er all die Jahre verdrängt hat.

Das Buch ist wirklich sehr besonders und ich glaube das nicht jeder Leser damit zurechtkommt. Bis zum Mittelteil wollte ich es tatsächlich selbst schon weglegen. Es hat von Anfang an einen sehr düsteren, melancholischen und atmosphärischen Schreibstil, jedoch ist bis zur Mitte des Buches nichts nennenswertes geschehen. Es dümpelte zwischen extremistischem, fanatischen Glauben und regelrechten Hill Billies von Menschen hin und her und ich dachte mir nur noch Oh Götter, der Glaube ist so krank, wenn man ihn in diese Richtung hin auslebt und war es tatsächlich so und wieviele Menschen mag es heute noch geben die genauso leben und denken? Es hat mich stark zum Grübeln gebracht. Ich weiß das die Erziehung damals eine noch striktere, noch gläubigere war, jedoch gibt es auch heute noch viele Menschen die ähnlich ticken, was mich durchaus beunruhigt. Aber mehr war eben bis Mitte Buch nicht zu finden und auch als ich es dreiviertel beendet hatte, tat mir bloß der arme Hanni sehr leid, dessen Zustand man einfach nicht akzeptieren wollte, den man einfach nicht als Gott gewollt und so geboren hinnehmen und lieben konnte. Bis dato hätte ich dem Buch 3 Sterne gegeben für den wunderschönen Schreibstil, die Atmosphäre und einfach weil es mich geistig immer wieder anregte, aber es brach nichts an Spannung oder etwas Individuelles hervor. Aber wer sich tapfer durchbeisst wird dann im letzten Viertel des Buches überrascht, denn da wird dann alles aufgeklärt, die Ereignisse überschlagen sich, es kommt zu unerwarteten Wendungen und es schockiert. Ich saß gebannt mit offenem Mund vor dem Buch und konnte nicht fassen was es mir aufeinmal offenbarte und es auch bis zum Ende dann nicht mehr weglegen. Es klingt noch lange nach. ich bekomme die Geschichte nicht mehr aus meinem Kopf. Ich grübel noch immer, obwohl ich es bereits ein paar Tage beendet habe, was tatsächlich für sich spricht.

Fazit: Fanatisch, extremistisch, religiöses Buch mit einem sehr schönen Schreibstil. Wundervoll düster atmosphärisch und melancholisch. Unbedingt Dranbleiben! Das volle Potential des Buches entfaltet sich erst im letzten Viertel. Es klingt noch lange nach und regt zum Grübeln an. Nicht für jeden Leser geeignet, aber dennoch eine Empfehlung!


Dienstag, 1. November 2016

Games on Thrones





Das Buch "Games on Thrones" vom Riveraverlag ist 96 Seiten lang.

Das Hardcoverbüchlein hat eine sehr gute Qualität und schöne, glänzende, dicke Leseseiten mit vielen Illustrationen und Fotos.

In den 7 Königslanden wird täglich der Kampf auf dem Porzellanthron ausgetragen. Mehrmals am Tag rufen die dunklen Geschäfte zur Pflichterfüllung. Wie gut das man gegen die Langeweile in der Finsternis etwas tun kann. Dieses Buch dient als mächtige Waffe, um der Langeweile Herr zu werden und denk immer daran;  Im Winter ziehts frisch und die Sitzungen sind lang!

Mega witzig und einfach throntastisch! Für jeden Krieger und auch für edle Damen ist diese Waffe umfangreich einsetzbar und lässt dich den Porzellanthron lächelnd erklimmen. Willst du eine romantische Rose für deine Liebste, neue Designmöglichkeiten der Thronumgebung, eine Badasskrone für harte Jungs, knallharte Knobeleien, närrische Spiele, wunderschönes Schmuckdesign, neue Seifen-Ideen, ein blechhartes Kettenhemd, erstaunliche Zaubertricks oder krasse Kampftechniken im Po Jitsu lernen? Dann brauchst du unbedingt dieses Buch, um dir deine Zeit zu versüßen!

Fazit: Throntastischer Genuss um der ganzen Sippe die Zeit zu versüßen und sie auf die langen Sitzungen des Winters vorzubereiten. Eine königliche Empfehlung!


Dichtblick






Das Buch "Dichtblick.Blickdicht" von Diana Frasek und Jennifer Hilgert ist 44 Seiten lang und über epubli erschienen.

Das Softcoverbuchformat hat eine interessante Größe und Spiralbindung, die es ermöglicht, die Kunst nicht nur zu genießen, sondern auch Bilder auszuschneiden und selbst künstlerisch tätig zu werden, wie es von den Künstlern vorgesehen ist. Dabei sind die Leseseiten schön dick und die Gesamtqualität bewegt sich im mittleren Bereich.

Die Künstlerin Diana Frasek und die Schriftstellerin Jennifer HIlgert haben sich zusammengetan und dieses Werk erschaffen. Es ist eine Symbiose von Kunst und Lyrik. Dichtblick ist gemaltes Wort und Poesie an die blickdichte Malerei. Es ist ein Werk was jedoch über das Lesen und Sehen hinausgeht, denn es will benutzt werden . Es wird zur eigenen Kreativität angeregt und aufgefordert Seiten herauszutrennen oder zu bemalen.

Das Buch hat mir unheimlich viel Spaß gemacht und ich habe mich lange Zeit damit beschäftigt, in den Gedichten und Bildern verloren. Kunst und Dichtung sind sehr ausdrucksstark, lassen aber Platz zur Eigeninterpretation. Farben, Menschen, Wesen, Symbolik sind sehr interessant und tiefgehend. Man kann sich wunderbar in die Kunst und auch in die Worte hineinfallen lassen und abtauchen, regelrecht verlieren. Zeitgleich regt das Werk an, selbst aktiv zu werden, indem man Lieblingskunstwerke ausschneidet und zB rahmt, aufhängt oder Kunst ausmalt, vielleicht auch eigene Kunst entwickelt in Verbindung mit Lyrik. Sehr spannend, interessant und bewegend.

Fazit: Spannendes, interessantes, individuelles, bewegendes Werk, indem man sich verlieren kann. Es ist ausdrucksstark in Kunst und Wort, lässt aber Raum zur Eigeninterpretation und regt zu eigenen künstlerischen Handlungen an. Ein Augen- und Gedankenschmaus, den man sich ruhig gönnen sollte!

 

Sonntag, 30. Oktober 2016

Adam der Affe

Das Buch "Adam der Affe" von Wolfgang Wambach ist 132 Seiten lang und bei epubli erschienen.  Empfohlenes Lesealter 8-12 Jahre

Die Hardcoverausgabe hat ein schönes, dickes Cover, jedoch finde ich die Leseseiten zu dünn. Die Illustrationen im Buch sind sehr nostalgisch, wie man sie aus alten Kinderbüchern der 50er-70er Jahre kennt. Der Retro-Stil gefällt mir.

Der 13-jährige Kenny ist stumm und verständigt sich mit Gebärdensprache. Er ist leider ein Außenseiter. Die Umwelt lehnt ihn wegen seiner Behinderung ab. Als er eines Tages einen Affen im Zirkus entdeckt, der auch die Gebärdensprache kann, ist er absolut erstaunt und will seinen Augen nicht trauen. Kenny erfährt das der Affe das Gebärden von einem Wissenschaftler gelernt hat. Der Zirkusdirektor behandelt Adam den Affen total schlecht und er quält ihn. Durch einen Unfall kann Adam fliehen und rettet dabei sogar noch Kenny, der zur gleichen Zeit am Ort ist. Adam wird für den Unfall verantwortlich gemacht und in den Medien als blutrünstige Bestie dargestellt. Er muss unbedingt zum Wissenschaftler. Eine spektakuläre Flucht beginnt.

Das Buch handelt von einem besonderen, behinderten Kind, welches von seinem Umfeld nicht akzeptiert wird und wir lernen Adam den Affen kennen, der gequält und als Bestie missverstanden wird. Integration und Tierschutz, zwei ganz wichtige Themen, die ich vereint in einem Kinderbuch absolut großartig finde. Es geht auch um Freundschaft zwischen Tier und Mensch und um Dinge die möglich sein können in der Zukunft. Pädagogisch finde ich das Buch absolut lesenswert, obwohl ich manche Worte und Stellen in dem Buch für Kinder etwas schwierig fand. Mein Sohn (10) hatte mit ein paar Worten beim Lesen Probleme. Teilweise fand ich die Geschichte auch etwas zu unrealistisch und übertrieben, was aber bei einem Kinderbuch dennoch auch sein darf, da Fantasie in Kinderbücher auch mit hineingehört. Mein Sohn, der selbst Autist ist und lange Zeit unterstützend Gebärdensprache benötigte ist auf jeden Fall von dem Buch begeistert und konnte sich sehr gut mit dem Helden Kenny identifizieren. Das Nachwort besteht auch noch aus lehrreichen, wissenswerten Informationen und tollen Fotos über die großen Menschenaffen. So können die Kinder sich noch tiefgehender mit dem Buch auseinandersetzen und etwas lernen.

Fazit: Die zentralen Themen Tierschutz, Integration, Freundschaft, ein Held mit einer Behinderung sind absolut großartig und pädagogisch wertvoll. Trotz leichter Kritik wg teilweise zu schweren Wörtern und unrealistischen, teils zu übertriebenen Szenen, ist das Buch spannend und regt zum Nachdenken an. Lehrreiche Informationen gibts auch noch im Nachwort zum Menschenaffen. Lesenswerte Kinderliteratur!