Montag, 11. November 2024

Geschlecht und Kirche





Das Buch „Geschlecht und Kirche. Praktische Theologie und Genderforschung“ von Jantine Nierop ist 109 Seiten lang und bei Kohlhammer erschienen.

Wir finden hier eigene und allgemein gültige Auslegung und Texte zum Thema Geschlecht und Kirche. Das Geschlechterverständnis Karl Barths wird rezipiert und drei eigene Studien vorgestellt. Als Best Practice Beispiel finden wir zum Ende noch zwei Predigten. Es war sicherlich wahnsinnig viel Arbeit die Studien auszuwerten und das Werk in der Art und Weise aufzubauen. Es ist schon spannend und bietet einen guten Überblick zum Thema. Leider fehlen mir hier die noch tiefer liegenden Aha Erlebnisse und neue Gedanken und Erkenntnisse zum Thema. Mir war es leider noch nicht tiefgreifend genug, für meine Forschungen in dem Bereich. Ich hätte mir gerne noch umfangreichere Erkenntnisse über Jesus Rollenbild und Genderverständnis und von dem Bild der Männlichkeit und Weiblichkeit zu seiner Zeit gewünscht und ob es damals auch schon eine Vorstellung von Gender gab, wo sich Rollenbilder abhoben von der Allgemeingültigkeit und wie man dies auffasste und gibt es Schriftstücke zu Intersexuellen Christen und wie man mit diesen verfuhr. Inwieweit sich das Ganze auf uns heute auswirkt und inwieweit man Trans- und Intersexualität erklärbar machen kann aus theologischer Sicht und wie wir Heute damit umgehen können/sollten und auch die Frauenordination begründen. Was wiegt stärker, die Schöpfungsgeschichte und die binäre Einteilung zwischen Mann und Frau oder Gottes Menschlichkeit und Liebe, der Mensch und seine Berufung? Die Themen sind leider nur oberflächlich angekratzt. Wir haben hier aber ein solides, evangelisches Werk. 

Fazit: Eine solide Arbeit mit eigenen Studien, Texten, Predigten, Geschlechterverständnis Karl Barths und Auslegung. Keine neuen, bahnbrechenden Ergebnisse, aber eine gute evangelische Übersicht zum Thema! 

Freitag, 4. Oktober 2024

Kurs Korrektur





Das Buch „Kurs Korrektur“ von Hubertus Halbfas ist ca  208 Seiten lang und bei Patmos erschienen.

Wie sollte sich das Christentum ändern, um in der heutigen Welt bestand zu haben?

Herr Halbfas schreibt sehr sachlich und korrekt und deutet auf den historischen Jesus hin. Alles ist absolut wissenschaftlich abgehandelt. Mir fehlt jedoch die Spiritualität, Glaube, Tradition völlig in dem Buch. Wenn wir nur noch in die Wissenschaft gehen, dann reißen wir das Herz dem Christentum raus, die Seele. Es erscheint mir fast eine Homage an das moderne Zeitalter, was Menschen vom Glauben wegtrieb indem es alles rationalisierte und wie die meisten Alles auf die Wissenschaft stützte, welche bis heute auch nicht alle Antworten auf grundlegende Fragen geben kann und sich auch vieler Thesen bedient.  Der Versuch neuzeitliche Menschen so ins Boot zu holen scheint lobenswert, doch wenn dann die ganze Spiritualität und Traditionen übers Bord geworden werden müssen, wo ist dann noch der Kern unseres Glaubens? Es würde das Christentum bis zur Unkenntlichkeit verbiegen. Ich finde wir müssen uns der Moderne durchaus annähern. Aber das Werk und seine Aussagen sind mir zu krass. Sie würden mir Alles nehmen, was ich an meiner Religion liebe und schützen möchte. Vielleicht ist ein Weg dazwischen die Lösung. Die Brechstange scheint mir nicht zielführend. Ich denke das viele Leute es sicherlich anders sehen, aber ich kann nicht aus meiner Haut und möchte auch einmal eine andere Meinung dagegen stellen.  Mir sträubte es sich leider sehr oft beim Lesen, wo ich mit Herr Halbfas so gar nicht konform laufe. Die wissenschaftliche Qualität des Werkes und Ausarbeitung sind gut, auch wenn wir Beide nicht einer Meinung sind und mir das Werk öfters Gänsehaut bescherte. Deshalb gebe ich eine mittlere Bewertung ab, obwohl es nicht meine Meinung getroffen hat. 

Fazit: Ein streitbares Werk, welches gut ausgearbeitet ist, aber nicht Jeden entsprechen kann. Bedingt lesenswert! 

Der Weiberaufstand






 Das Buch „Der Weiberaufstand“ von Christiane Florin ca  177 Seiten lang und bei Kösel erschienen.

Warum brauchen Frauen in der Kirche mehr Gleichberechtigung? Frau Florin schreibt nicht aus theologischer Sicht, sondern als Politikwissenschaftlerin und Journalistin. Das Buch ist sehr bewegend geschrieben. Alles was im Werk erhalten ist, kannte ich bereits. Es stellt aber eine gute Zusammenfassung über das ganze Themengebiet der Frauenordination dar. Man kann es wirklich gut lesen. Es muss nicht immer eine theologische, sachliche Ausführung sein.  Hier haben wir einen sehr flüssigen, gut lesbaren, spannenden Schreibstil. Wen das Thema interessiert, dem würde ich das Buch auf jeden Fall auch empfehlen. 

Fazit: Ein sehr bewegendes Buch, was die ganze Thematik der Frauenordination gut zusammenfasst. Leseempfehlung!

Dein Angesicht suche ich.Du





Das Hardcover „Dein Angesicht suche ich. Du; Wege ins Beten“ von Vera Krause und Jürgen Werbick ist 245 Seiten lang und bei katholisches Bildungswerk erschienen.

Das Werk ist überaus fesselnd. Ich habe es in einem Durchgang gelesen. Doch nicht ohne mir Notizen heraus zu fotografieren und einige wunderschöne Gebete. Es ist genau das, was ich seid Jahren zum Thema Gebet suche. Es behandelt wirklich alle Arten des Gebetes und gibt zudem tiefgründige Ausführungen. Desweiteren vermittelt es Denkimpulse, welche langwierig beschäftigen und in ungeahnte Richtungen lenken. Das Werk ist eine wirklich hervorragende Überraschungstüte, mit welcher man längerfristig Missstände oder Ungereimtheiten aufdecken kann und neue Impulse im Gebet erforschen. 

Fazit: Es macht unglaublich viel Spaß in dem Werk zu lesen und neue Impulse auszutesten. Deshalb absolutes Leseempfehlung!