Samstag, 22. Februar 2020

Steinklee


Beschreibung:
Der Steinklee (Melilotus), auch Honigklee genannt, gehört zur Unterfamilie der Schmetterlingsblüter und Hülsenfrüchtler. Der Steinklee ist eine ein- bis zweijährige, krautige Pflanze. Es gibt 20 Arten. Der gelbe Steinklee (Melilotus officinalis) hat gelbe Blüten, die in traubigen Blütenständen wachsen. Es werden Hülsenfrüchte mit Samen ausgebildet. Weißer, gelber und indischer Steinklee sind für die Landwirtschaft bedeutsam. Er wird zu Heu oder Silage verarbeitet und ist eine absolute Bienenweide. Durch das enthaltene Cumarin duftet er wunderbar nach Heu, stark nach Waldmeister. Schlecht konserviertes Heu enthält Dicumarol (Abbauprodukt von Cumarin), welches äußere und innere Blutungen verursacht. Medizinisch angewendet wird der gelbe Steinklee und der hohe Steinklee, welcher auf Wiesen zu finden ist.
Der gelbe Steinklee wächst 50cm-200cm hoch und hat verzweigte Stängel. Die Blütezeit ist von Juni-September. Er trägt nektarführende Schmetterlingsblumen mit Klappmechanismus.

Pflege
Wächst auf stickstoff- und kalkarmen Böden zumeist an Wegrändern, Bahndämmen und in Steinbrüchen. Aussaat im Frühjahr direkt ins Freiland an einen sonnigen Standort. Er ist leicht zu kultivieren. Die Blätter sollten möglichst jung im Sommer geerntet werden und die Samen im Herbst. Sprossteile sind auch nutzbar.

Verwendung als Lebensmittel
Als Gewürz nutzbar, zur Aromatisierung von Getränken und als Blätter im Mischsalat.
Das duftende Kraut kann gegen Ungeziefer in den Kleiderschrank gelegt werden.

Verwendung als Heilpflanze
Als Tee (1-2 TL auf 1/4 Wasser, 5 Minuten ziehen lassen), als Aufguss, pur als Umschläge (3 EL mit 150 ml kochendes Wasser gut durchfeuchten, abkühlen und auftragen). Auch im Potpourri nutzbar.
Einsetzbar bei Gefäßschwäche (Veneninsuffizienz), Krampfadern, Schweregefühl der Beine, Kopfschmerzen, Neuralgischen Schmerzen, Schlaflosigkeit oder Magenbeschwerden und Leberleiden. Wird bei Lipödem und Lymphödem empfohlen. Auch bei Blutergüsse, Prellungen, Verstauchungen, Hämorriden, Venenentzündung, Lymphstau allgemein.
Menschen mit schlechter Blutgerinnung und Schwangere sowie Kinder sollten den Steinklee nicht nutzen. Er kann zu Erbrechen und Leberfunktionsstörungen führen. Vorsicht! Verwelkter Steinklee enthält Dicumarol, ein Bestandteil des Rattengiftes.
Das enthaltene Cumarin sollte nicht über die empfohlene Tagesdosis konsumiert werden. Die tolerierbare Tagesdosis TDI beträgt 0,1 mg/kg Körpergewicht (Bundesinstitut für Risikobewertung)

Inhaltsstoffe
Cumarin, Melilotin. Gerbstoffe, Flavone, Harz.

Wirkung
Beruhigend, harntreibend, antiseptisch, blutverdünnend, antiödematös, lymphanregend, wundheilend.

Geschichte und Mythologie
Im antiken Griechenland wurde der gelbe Steinklee in Verbindung mit den Musen verehrt. Bereits Paracelsus behandelte Geschwüre mit ihm. Die Germanen verehrten den Steinklee in Verbindung mit der Frühlingsgöttin Ostara. Melilotuskränze wurden im Frühjahr gebunden und ins Osterfeuer geworfen.

Diese Seite dient nur der Information. Ich übernehme keine Gewähr für gesundheitliche Beeinträchtigungen aller Art die durch das Mittel hervorgerufen werden können. Dies ist eine Pflanze bei der Nebenwirkungen und Allergien auftreten können, desweiteren kann die Naturheilkunde kein Heilversprechen machen und beruht nicht immer auf wissenschaftliche Erkenntnisse. Bitte berücksichtigen sie dies.

Sonntag, 16. Februar 2020

Den Kopf aufmachen




Das Hörbuch "Den Kopf aufmachen" von Daniel Pinchbeck ist eine gekürzte Lesung von dem englischen Buch "Breaking open the head" und etwa über eine Stunde lang.
Das Werk ist eine schamanische Reise, ein Erfahrungsbericht, über die Bräuche und psychoaktiven Drogen und Einweihungsriten in Afrika und bei den Indianern.
Der Autor schildert seine Erlebnisse bei den Urvölkern, aber auch mittels psychoaktiver Pilze in der westlichen Welt. Dabei beschreibt er die Riten und vorallendingen die schamanischen Reisen so eindringlich, als wäre man selbst dabei. Er beschreibt die Erkenntnisse für sein eigenes Leben, aber auch die übergeordneten Einsichten. So wird verdeutlicht das jede Pflanze eine eigene Seele besitzt und die Natur und die Pflanzen unabdingbar zum Schamanen gehören und nur durch sie der Schamane agieren und reisen kann.
Fazit: Ein sehr interessanter Erfahrungsbericht über die einzelnen Urvölker, Riten, psychoaktiven Substanzen und den Bezug des Schamanen zur Natur. Unbedingt hören oder lesen!

Unterm Rad



Das Buch "Unterm Rad von Hermann Hesse ist 176 Seiten lang und über unterschiedliche Verlage gedruckt. 
Das Werk gibt es in einer Hardcoverausgabe, Softcoverausgabe, als Ebook und Hörbuch.
Hermann Hesse schrieb dieses Werk 1906. Es entstand ua dadurch das sein Bruder sich das Leben nahm, woran auch Schulprobleme ihren Anteil hatten. 
Diese Geschichte handelt von Hans der an den Anforderungen an sich selbst und des Umfeldes scheitert. 
Leistungsdruck und Leidensdruck. Heute ist diese Geschichte sicherlich immer noch ganz aktuell, wenn nicht aktueller denn je. Viele kennen die enormen Anforderungen und den Druck des Umfeldes, die eingeredeten Tugenden und das nur Erfolg und eine gute, studiere Arbeit das Leben erleichtert und glücklich macht. So geht es auch dem überbegabten Protagonisten der es sich selbst und seinem Umfeld zeigen möchte, aber dann doch scheitert. Dies ist ein zutiefst melancholisches und tragisches Werk, welches mich sehr berührt hat und zum Nachdenken anregte. Fand ich mich bisweilen selbst in Hans wider. Die Geschichte schmerzt und brennt noch lange in der Seele. Ach hätte ich sie nur schon viel früher entdeckt, so wäre mir sicherlich Einiges erspart geblieben. 
Hesse in Höchstform in sehr düsterem Ton, wie man ihn kennt und mit bedrückender Atmosphäre. Eine unerwartete Wendung und eine krasse Message.
Fazit: Ein sehr düsterer Hesse wie man ihn kennt. Melancholisch und tragisch, unheimlich berührend und nachdenklich stimmend. Unbedingt lesen!

Samstag, 15. Februar 2020

Oxymel

Oxymel bedeutet Sauerhonig




Bereits in der Antike schwörte man darauf ua Hippokrates. In China und Russland ist Oxymel seid jeher beliebt und bekannt. Es wird als Stärkungs- und Heilmittel verwendet und soll auch vorbeugend gegen eine Vielzahl von Beschwerden helfen.
Oxymel besteht aus Honig, Apfelessig, Kräuter, Gewürze und/oder Obst. Kalt gerührter Honig enthält über 200 Inhaltsstoffe, die sich positiv auswirken. Honig hat die Eigenschaft Inhaltsstoffe aus Kräutern Heilpilzen usw zu ziehen und Lebensmittel zu konservieren. Kräuter haben unterschiedliche Wirkungen. Wir können deshalb gezielt Kräuter, Gewürze und auch Pilze einsetzen für unsere Gesundheit. Obst enthält je nach Sorte ebenfalls viele positive Inhaltsstoffe, die wir  nutzen können.  Ebenso werden dem Apfelessig viele positive Eigenschaften und Inhaltsstoffe zugeschrieben. Es gibt ganze Bücher über den Apfelessig, Honig und Kräuter und ihren positiven Eigenschaften. Oxymel hat einen sauren Ph Wert von 3-4, wird aber basisch verstoffwechselt. Oxymel ist desinfizierend und verdauungsfördernd und kann innerlich und äußerlich angewendet werden. Man kann ihn als Stärkung innerlich, aber auch als Hustensaft mit den passenden Kräutern oder bei anderen Beschwerden je nach Kräuterart einsetzen.
Es werden 1-2 EL am Tag konsumiert zB mit Wasser oder Tee verdünnt, in der Salatsauce, im Smoothie oder auch pur. Er schmeckt wirklich äußerst lecker und ist sehr bekömmlich. Äußerlich kann man Oxymel als Haarkur nutzen und auch zb bei Verbrennungen einsetzen auf der Haut.

Zutaten:
1 Teil Apfelessig
3 Teile Honig
Kräuter Gewürze Heilpilze
Obst

Zubereitung:
Kräuter und Obst werden in ein Glasgefäß (vorher im Wasserbad sterilisieren) geschnippelt. Je nachdem wie viel Honig und Essig man nutzt sollte das Glas ca 1/2 gefüllt sein mit Kräuter und/oder Obst. Dann wird dort der Honig drüber gegossen  und anschließend der Apfelessig. Man muss darauf achten das das Obst und die Kräuter nicht nach oben schwimmen. Ansonsten muss ein zusätzlicher Stein oder Gefäß zugegeben werden, welches Obst und Kräuter unten hält. Das Gefäß wird geschlossen. Eine Frischhaltefolie sollte man zwischen spannen wenn ein Glas genutzt wird mit Metallbügel, weil der sonst mit dem Essig reagiert. Das Ganze wird dann 4 Wochen ruhen gelassen, zwischendurch sollte man immer wieder umrühren oder Schütteln. Anschließend gießt man den fertigen Oxymel durch ein Sieb ab. Kräuter oder Heilpilze werden entsorgt und das Obst kann so gegessen oder in den Oxymel püriert werden. 




Der Oxymel ist mindestens 1 Jahr haltbar. 
Man kann damit eine Kur machen von 4-6 Wochen, aber auch dauerhaft den Oxymel nutzen.

Diese Seite dient nur der Information. Ich übernehme keine Gewähr für gesundheitliche Beeinträchtigungen aller Art die durch das Mittel hervorgerufen werden können. Dies ist eine natürliche Tinktur und kein Heilmittel im wissenschaftlichen Sinne. Bitte berücksichtigen sie dies bei der Einnahme. 

Samstag, 8. Februar 2020

Deep Space Dead



Das Buch "Deep Space Dead" von Murray Blanchat hat einen Umfang von 244 Seiten und ist über Redrumbooks erschienen.

Das Buch gibt es als Softcover und als Ebook.

Das Softcoverband hat die typische leicht wellende Redrumqualität mit hochglänzenden Einband. Die Leseseiten sind mitteldick.

Ref schwebt in einer Rettungskapsel irgendwo im Nirgendwo im Weltall. Das Ziel und der Ausgang seiner Reise sind ungewiss. Erschöpft sinkt er immer wieder in den Schlaf und träumt von seiner Vergangenheit und den schrecklichen Dingen die er erlebt, aber auch ausgeführt hat. Wie konnte er nur zu diesem Monster werden?

Wir haben hier in gewisser Weise ein Drama, aber das Buch bewegt sich nicht auf der emotionalen Schiene. Eher gleicht es einem Zug der einen überrollt. Es gleicht einem Faustschlag mitten ins Gesicht. Obwohl Erotik in dem Werk vertreten ist, geben hauptsächlich extreme, gewalttätige Hardcoreszenen und Fäkal- und Gossensprache den Ton an. Allerdings ist das Ganze weder Splatter noch Snuff. Die Szenen werden in wohl portionierte Häppchen serviert, was das ganze Szenario noch schockierender und extremer macht und einem den Raum für Emotionen und Gedanken lässt. Die Geschichte ist aus der Sicht eines Schurken geschrieben, dessen Entwicklung und Motivation als Mahnung dient. Der Autor schafft es uns einen gesellschaftlichen Spiegel vorzuhalten, was den Roman sozialkritisch macht und eine unerwartete Tiefe verleiht. Murray Blanchat hat hier ein Werk erschaffen, welches sehr gut zum Redrumverlag passt, trotzdem aber auch mit seiner Tiefsinnigkeit für sich selbst steht. Ich bin absolut begeistert!

Fazit: Eine Hardcore-Sciencefiction-Dystopie mit erotischem, aber überwiegend gewalttätigem Szenario. Aus der Sicht eines Monsters geschrieben, mit unerwartetem Tiefgang. Außerordentliche Leseempfehlung!

Diy Upcycling Wachstücher

Wachstücher selbst machen mit altem Stoff (100% Baumwolle oder Leinen) und Bienenwachs oder vegan mit Carnaubawachs. Es geht mit Platten und Granulat, auch mit geriebenen Kerzenresten. Es gibt unterschiedliche Herstellungsverfahren. Ich hab den Wachs auf den Stoff gestreut und mit einem Bügeleisen zwischen Backpapier gebügelt und so den Wachs im Stoff verteilt. Wenn überall der Wachs verteilt ist, dann muss man nur warten bis er aushärtet und kann dann das fertige Wachstuch nutzen. Reinigen lässt sich das Tuch mit Wasser. Zum Auffrischen kann neuer Wachs aufgebügelt werden. Die Wachstücher ersetzen Frischhaltefolien und schonen somit die Umwelt.


Diy Upcycling Dogbelly

Ein Dogbelly kann genommen werden bei inkontinenten Hunden, bei kranken Hunden und um Hündinnen in der Läufigkeit vorm Rüden zu schützen. Es ist eine Art Wickel die um die Geschlechtsteile gewickelt und meistens mit einem Klettband verschlossen wird. Es gibt dazu auch Nähanleitungen. Man kann zusätzlich eine Damenbinde in den Geschlechtsbereich einlegen, welche Missgeschicke aufsaugt. Ich habe einen alten Rundschal genommen, der von sich aus schon sehr elastisch ist und auf beiden Seiten nichtbindbare Gummischnürsenkel eingenäht. Das sind einfache Gummischnüre. So kann ich an beiden Seiten die Größe regulieren ohne das etwas drückt oder schlabbert. Und die Regulierung verschwindet dann einfach umgeschlagen im Rückenbereich unterm Stoff. 


Donnerstag, 6. Februar 2020

Drei


Das Buch "Drei" von Dror Mishani i st 336 Seiten lang und über Diogeneses erschienen.
Das Werk gibt es in einer Hardcoverausgabe, als Ebook und Hörbuch.
Das Hörbuch hat eine Länge von 8 Stunden und 21 Minuten und ist ungekürzt. Der Hörbuchsprecher ist in Ordnung, hat aber eine recht monotone Stimme.
Drei unterschiedliche Frauen die einen Mann treffen.
Ist es ein Liebesroman, Gesellschaftsliteratur oder Krimi? Irgendwie ist es alles und doch nichts. Alle Elemente sind vorhanden, aber dem Werk fehlt es leider an Tiefgang. Teilweise war es wirklich gesellschaftskritisch und spannend, oft aber auch zäh und langatmig. Ich kann deshalb weder behaupten das es gut noch schlecht ist. Ich sortiere das Werk im mittleren Bereich ein. Literatur die man zwischendurch ruhig lesen kann, aber nicht unbedingt lesen muss.  
Fazit: Das Werk ist gesellschaftskritisch, tragisch und spannend, oft aber auch zäh und langatmig. Mittelgut!

Mittwoch, 5. Februar 2020

Dreads herstellen durch Häkeln


Sehr lockiges, dickes Haar kann man versuchen so verfilzen zu lassen, wobei man bei europäischem Haar doch meistens nachhelfen muss.

Ihr benötigt:

- Rosshaargummis oder Zahnspangengummis oder Faden zum Binden
- Einen Kamm mit sehr engen Zacken, vorzugsweise ein Läusekamm oder Flokamm aus Metall
- Häkelnadeln in Größe 0,6-0,75 und in Größe 1-2
- Einen Stielkamm zum einteilen der Strähnen am Anfang
- Eventuell einen guten Freund/Freundin zur Hilfe
- Viel Zeit und Geduld

Vorbehandlung:
Die Haare kann man vorbehandeln indem man sie mit Reinigungsshampoo in den vorherigen Tagen wäscht. Auch Meersalzwasser, Sud aus Kamille, Kieselerdepulverkur lässt die Haare im voraus sehr trocken werden. Man sollte keinen Conditioner, pflegende Shampoos, Kuren, Öl oder Sprays verwenden. Die Haare müssen frei sein von Rückständen. Es sollte sich kein Festiger oder sonstiges in ihnen befinden. Die Haare sollten vollends getrocknet sein bei der Herstellung.

Anfang/Strähnenaufteilung:
Am besten schnappt man sich nun einen Freund, weil der beim Hinterkopf am besten helfen kann, aber es geht auch alleine. Mit einem Stielkamm werden die Haare in Quadrate eingeteilt Strähne für Strähne. Teile die Sektionen so ab, je nachdem wie dick die Dreads werden sollen und kachel sie schön versetzt, also nicht wie ein Schachbrett, weil man sonst später Löcher sieht, die nicht gut aussehen. In jede Strähne kommt ein Rosshaargummi bzw ein Zahnspangengummi rein oder man bindet mit einem Faden ab. Wenn man einen Faden benutzt, sollte er nicht zu wollig sein, damit er nicht später mit einfilzt. Die Haargummis kann man für 1-2 Haarwäschen im Haar lassen. Dann sollte man sie auswechseln, weil die Gefahr besteht das sie weich werden und sich auflösen und ins Haar mit hineinwachsen oder es verkleben. Nach einiger Zeit braucht man gar keine Gummis mehr, wenn der Ansatz schön verfilzt ist. Das wirst du nach einer Weile merken. 

Auf meinem Foto von einer Freundin hab ich Haushaltsgummis benutzt, weil ich sonst keine Gummis hatte, aber ich habe sie später ausgewechselt, weil sie doch sehr schnell weich werden und auch einfach zu groß sind. 



Ich habe dann eine Mischung aus Backcombing-Methode und Häkeln genutzt. Man kann alle Methoden miteinander verbinden, wie man das gerne möchte oder wie man am besten klar kommt.

Es gibt auch noch die Strähnchenmethode:
Bei dieser Methode nimmt man die Spitzen einer Strähne in zwei Fingern und verzwirbelt sie, dann wird die Strähne geteilt und nach oben hin auseinander gezogen. Das macht man immer wieder. Aufpassen muss man das der Ansatz gut verfilzt. Es bilden sich durch das zwirbeln und immer wieder aufspalten und nach oben ziehen kleine Knötchen, womit man das Haar verfilzt.
Mit der  Backcombing-Methode habe ich begonnen:
Hier werden die Haare Strähnchen für Strähnchen (am besten mit einem Läusekamm oder Flohkamm aus Metall, da Kunststoff gerne bricht) toupiert. Man fängt dann am Ansatz an zu filzen, rollt immer wieder mal den verfilzten Strang zwischen den Fingern und filzt dann wieder, bis nix mehr geht. Stehen die Dreads vom Kopf ab, ist das immer ein gutes Zeichen, dass sie gut gefilzt sind. Das ist nicht schlimm und völlig normal, die legen sich mit der Zeit wieder an.

Áuf diesem Foto hatte ich nur einen Plasikkamm mit engen Zacken zur Hand, der aber sehr schnell gebrochen ist, so das ich mit einem metallenen Flohkamm weiter gemacht habe, der auch um einiges besser zur Herstellung geeignet war. 



So sieht dann der gefilzte Strang aus, den ich anschließend gehäkelt habe und so gehts dann weiter Strähne für Strähne, bis die Dreads sich  gefestigt anfühlen.




Palm Rolling:
Immer wieder kann man zwischen durch  Palm rollen. Das Palm Rolling nutzt man um die Dreads in Form zu bringen, damit sie schön rund aussehen. Später kann man immer wieder mal zwischen durch seine Dreads Palm rollen.
Es wird auch genutzt, um die Minihäärchen, die man nicht verhäkelt bekommt anzulegen, damit sie leichter mit einfilzen. Man nimmt den Dread hierbei zwischen seine zwei Handflächen und rollt ihn hin und her.

Nachdem Backcombing hab ich jeden einzelnen Dread gehäkelt: 





Das Häkeln:
Dabei gibt es zwei Methoden. Mit einer 0,6-0,75 großen Häkelnadel kann man sehr feine Haare in den Dread ziehen die abstehen. Dabei geht man immer wieder rein und raus mit der Häkelnadel und man kann fühlen ob die Häärchen mit eingezogen werden, wenn man sie zwischen zwei Fingern plattdrückt und vorsichtig dazwischen die Häkelnadel durch den Dread steckt und dann zwischen den Fingern die Haare immer wieder mit reinzieht. Da die Häkelnadel einen sehr kleinen Kopf hat, ist sie sehr gut geeignet um kleine Fusselhaare einzuarbeiten und so kann man auch den Ansatz noch etwas festigen. Diese Häkelmethode dauert länger, der Dread wird so aber auch fester. 
 



Dann gibts noch eine zweite Häkelmethode mit einer Häkelnadel von Größe 1,25-2 kann man lose Haare die man zuvor mit den Fingern verzwirbelt hat zu einer Spitze mit der Nadel vorsichtig durch den Dread ziehen. Nun kommt sie an der anderen Seite raus. Dort kann man sie dann wieder verzwirbeln und immer ein Stück weiter nach unten vom Ansatz aus verarbeiten, bis sie im Dread verschwunden ist. So geht man nun immer wieder vor, bis alle Haare weg sind und der Dread schön fest. Niemals mit gewalt Haare reissen oder zerreissen, da man sonst die Dreadlocke irgendwann in der Hand hat. Man wird geübter mit der Zeit und auch schneller. 


   

Fertigstellung:
Nachdem ich jeden Dread gehäkelt hatte, habe ich einen Gummi in die Spitzen gemacht. In den folgenden Tagen und Monaten muss man noch oft nachhäkeln.



Ich habe für die Dreadherstellung etwa 4 Tage gebraucht. Es ist eine heiden Arbeit Strähne für Strähne zu verfilzen.  So sah das Ergebnis dann am Anfang aus^^



Zu Beginn ist es so, dass man durchs Schlafen, weil die Dreads noch nicht richtig verfilzt sind, durchs Haarwaschen ect fast jeden Tag oder alle zwei Tage häkeln muss, damit die Dreads sich nicht auflösen. Ich brauch dafür im Moment ca. 2 Stunden und ich mache es immer beim Fernsehen. Helfen kann auch eine Mütze, die man vorm Schlafen anzieht, damit durch das Liegen, nicht zuviel Haare rausflutschen. Dies habe ich selbst aber noch nicht ausprobiert. Erst nach 6 Monaten beginnt ein ordentlicher Verfilzungsprozess und erst nach einem Jahr sehen Dreads richtig gut aus. Später brauch man nur noch selten nachhäkeln. Doch bis dahin machen die neuen Dreads sehr viel arbeit. Auch beim Häkeln, wenn man es richtig gemacht hat, stehen die Dreads etwas vom Kopf ab. Wen das stört, der kann sich ein Haarband drüber ziehen oder eine Mütze. Dann liegen sie schneller wieder an. Am Anfang dachte ich schon, ohje die Haare verfilzen nie, aber ich wurde nach und nach mit dem Häkeln besser und nun sehen die Dreads schon recht gut aus. 
Manche Leute arbeiten auch mit der Filznadel, aber das finde ich ehrlich gesagt zu heftig, da man mit der Filznadel auch leicht Haare ausreißen und den Dread zerstören können. Da ist unbedingt von ab zu raten.

So sah das Ergebnis dann nach ein paar Tagen aus, nachdem sie schon 1-2 Mal nachgehäkelt hatte. 




Was es noch zu sagen gibt:  
Europäische Haare sind für Wachs absolut nicht geeignet, also nehmt kein Wachs zum Dreaden.  Nehmt kein Haarspray, auch keine sonstigen Chemikalien, Dauerwellen ect. Auch keinerlei Lebensmittel und Öle dürfen in die Haare, denn das kann zur Schimmelbildung führen und verklebt nur die Haare, man verfilzt sie damit aber nicht.

Man sollte sich darauf einstellen, das gerade am Anfang viel Nacharbeit auf einen zukommt, bis die Haare nach 6 Monaten richtig beginnen mit filzen. Nach einem Jahr sehen Dreads erst richtig gut aus und je älter sie werden, auch immer hübscher. 

Häkeln, Häkeln, Häkeln ist angesagt und muss immer wieder gemacht werden, es sei denn man möchte Natural Dreads haben. Ich habe mich jedoch für die weniger wilde Methode entschieden und bevorzuge die gehäkelte, ordentlichere Variante, obwohl ich Naturdreads wie von Anna April auch sehr schön finde. Ansätze muss man nachfilzen und man kann einmal im Monat eine Kieselerdekur auf den Kopf machen, um die Verfilzung zu beschleunigen. Ansonsten kann man natürliche Sachen die die Haare austrocknen in die Haare noch sprühen zB Meersalzwasser, Kamillentee. Keine Chemie, keine Lebensmittel, keine Öle und Pflegeprodukte oder Kuren sollten verwendet werden. Einzelne Dreads die nicht filzen wollen, kann man mit Wolle zusätzlich umwickeln. Es gibt Leute die schwören auf die sogenannte TM Terrormische, die aus Salz, Wasser und Seife besteht, ich finde solche Methoden jedoch zu aggressiv und lasse meine Haare dann doch lieber natürlicher verfilzen.


So sahen die Dreads frisch gehäkelt nach ca. 1 Monat aus


Waschen:
Gewaschen werden dürfen die Dreads eigentlich direkt nach ein paar Tagen. Es gibt ja Leute die Waschen sich die Dreads dann ein paar Wochen nicht, aber dies kann zu Stinken, Schimmel und auch dazu führen das die Dreads nicht richtig filzen, denn das Haarfett (Sebum) behindert den Verfilzungsprozess. Natürlich kann es passieren das am Anfang gerade bei den Spitzen und am Ansatz Haarsträhnchen und Fusselhaare sich lösen und aufzwirbeln, aber wenn der Dread durchgetrocknet ist, kann man alles wieder einhäkeln. Gewaschen werden sollten die Haare mit Anti-Schuppen-Shampoo, Meersalz-Shampoo oder einem Bioshampoo. Wichtig ist kein Shampoo mit Conditioner, Silikonen oder pflegenden Eigenschaften zu benutzen. Auch eine Sud aus Waschnüssen ist möglich. Manche schwören auch auf Kernseife, da rate ich aber von ab, da sie doch sehr die Kopfhaut irritiert und auch Ablagerungen sich festsetzen können. Man sollte die Dreads morgens waschen, weil sie mehrere Stunden zum durchtrocknen benötigen. Auch wenn sie sich außen trocken anfühlen, so sind sie es innen noch nicht und man soll mit feuchten Dreads nicht schlafen gehen, weil sie dann muffig riechen können und auch Schimmel sich bilden kann. Um die Trocknung zu beschleunigen kann man einen Fön benutzen, der auch gut ist um die Verfilzung anzukurbeln.


So verfilzt man denAnsatz übrigens nach:
Später kann der Ansatz von selbst verfilzen, bis dahin muss man jedoch selbst nachhelfen. Gut um den Ansatz zu verfilzen ist die Tighten Roots Methode, dabei den Ansatz  leicht am Kopf festdrücken, dann den Dread in die Hand nehmen und in kreisenden Bewegungen in eine Richtung immer kreiseln. Dies 2-3 Minuten machen. Auch kann man mit den Häkelmethoden den Ansatz bearbeiten. Auch mit dem Läusekamm kann man vorsichtig immer wieder die Haare zurückschieben an den Ansatz damit sie verfilzen und dann ein wenig häkeln. Es gibt auch die Möglichkeit, den Dread durch ein selbstgemachtes Loch seitlich durchzuziehen. Damit sitzt er sehr fest, es kann aber sein das sich bei der Methode der nachwachsende Dread verdünnt. Deshalb finde ich das Filzen und Häkeln besser geeignet. Einmal im Monat kann man mit angerührten Kieselerdepulver, was man auf die Dreads und Ansätze gibt und 2-4 Std. einwirken lässt, die Verfilzung auch beschleunigen. Kieselerde sollte man aber nur einmal im Monat holen und wenn die Dreads später sehr trocken sind gar nicht mehr, da sie sonst zu trocken werden. 


Solltet ihr mit dem Ansatz noch zu stark Probleme haben, könnt ihr auch noch Rosshaargummis reinmachen oder mit einem Faden den Dread umwickeln. Die Gummis oder der Faden helfen auch den Ansatz zu verfilzen. 


Spitzen
Die Spitzen der Dreads kann man immer wieder zwischen den Fingern zwirbeln und oder zwischen den Händen reiben, damit sie verfilzen. Am Anfang kann man auch Gummies in die Spitzen machen, damit sie nicht aufgehen. Es gibt die Möglichkeit die Spitzen bei Dreads offen zu tragen oder auch sie einzuhäkeln. Beim einhäkeln zwirbelt man eine Spitze, die man mit der Häkelnadel nach oben in den Dread zieht und dann immer weiter nach oben verhäkelt, bis die Spitze im Dread verschwunden ist. 



Bei lockeren Dreads:
Wenn ein Dread zu locker ist und immer wieder Haare rausrutschen und er einfach nicht verfilzen will, gibt es die Möglichkeit ihn mit einem Wollfaden zu umwickeln. Dazu fängt man am Ansatz an, umwickelt den Dread mehrmals, dann wickelt man nach unten, umwickelt die Spitze mehrmals und wickelt dann wieder nach oben und verschliesst den Faden. Der Faden sollte nicht zu wollig sein, sonst kann er mit einwachsen. So umwickelt sieht der Dread auf jeden Fall nicht nur hübsch aus, sondern man bekommt ihn auch fester und schneller zum Filzen. Mit dem verschlossenen Dread kann man ruhig mehrmals Duschen gehen. Wenn du aber merkst, das der Faden anfängt mit einfilzen, dann solltest du ihn erneuern oder abwickeln.  


Schmuck:
Schmuck kann man sofort tragen und die Dreads damit verschönern. Anhänger kann man mit einem Faden und Nadel einnähen und Perlen aus Holz ect einfach aufschieben. Diese befestige ich nicht noch zusätzlich, weil sie ziemlich fest sitzen. Bei Schmuck der nach einer Weile rosten kann, sollte man aufpassen und ihn gegebenenfalls ersetzen oder entfernen. Mit dem Schmuck kann man problemlos duschen gehen. 


Die ersten 2 Monate:
Und so sieht das Ergebnis aus im 2. Monat der Dreadherstellung nach der ersten Kieselerdehaarkur. Zusätzlich wurden nur zwischendurch mal die Haare leicht mit Meersalzwasser und Kamillenteesud besprüht und es wurden alle 2 Tage die Haare gehäkelt. Gewaschen wurden die Dreads einmal in der Woche mit einem veganen Naturkosmetik-Shampoo. Die Haushaltsgummis wurden einmal gegen Rosshaargummis ausgetauscht und dann waren nur noch vereinzelt ein paar Gummis in den Dreads, aber die meisten entfernt. Zuerst war mühsam, weil die Dreads sich am Anfang andauernd auflösten, doch sie fingen dann langsam mit dem Filzen an und sehen schon dreadiger aus :) 


Noch ein Hinweis:
Zum Schluss möchte ich euch noch mitteilen das die Möglichkeit besteht sich die Dreads zu färben, aber es dauert länger bis sie Farbe annehmen. Eine Dreadverlängerung aus Wolle, Echthaar und Kunsthaar ist direkt bei der Herstellung möglich, aber auch bei fertigen Dreads. 
Solltet ihr noch Fragen oder Anregungen haben, so könnt ihr mir gerne eine Nachricht unter diesem Eintrag hinterlassen :)



Ergebnis nach einem Jahr mit 48 Dreads