Viele
Leute denken immer Löwenzahn das ist ein mieses Unkraut, was man kaum
aus dem Garten bekommt. Dabei ist der Löwenzahn mit seinen gelben Blüten
doch wirklich hübsch und auch so vielseitig. Der gewöhnliche Löwenzahn (Taraxacum sect. Ruderalia) gehört zur Familie der Korbblütler und ist eine ausdauernde,
krautige Pflanze. Er wird 10-30cm hoch und breit. Nachdem seine gelbe
Blüte verblüht ist, bildet sich die sogenannte Pusteblume, die bei allen
Kindern sehr beliebt ist. Die Flugschirme sorgen für Verbreitung.
Der
Löwenzahn ist wichtig für die Bienen, da er zur Entwicklung der Völker
im Frühjahr dient. Bei großem Vorkommen kann ein Frühtrachthonig vom
Imker hergestellt werden. Für ein Kilogramm Honig muss ein Bienenvolk
über 100.000 Löwenzahnblüten besuchen. Auch Kaninchen und
Meerschweinchen mögen den Löwenzahn sehr. Er wird also auch als
Tierfutter eingesetzt.
In
der Kriegszeit hat man ihn als Kautschukersatz genommen und aus der
Wurzel kann man einen Kaffeeersatz herstellen. Desweiteren sind junge
geerntete Blätter als Salat essbar und im Smoothie verarbeite ich sie gerne. Aus den Blüten kann man Karpern
und veganen Löwenzahnhonig herstellen. Auch die Milch aus den Stängeln kann man verarbeiten.
Andere Namen des Löwenzahns:
Bettnässer, Bettschisser, Bettseecher, Bumbein, Bumbaum, Hundeblume,
Hundsblume, Kuhblume, Mühlenbuschen, Pisser, Pissnelke, Pusteblume,
Rahmstock, Schweiz Chrottepösch(e) oder Söiblueme (Saublume), Weihfäcke , Milchblueme oder Söiblueme, Frankreich Pissenlit, Butterblume.
Anwendung:
Wirkstoffe
im Löwenzahn sind Sesquiterpenlacton-Bitterstoffe, ein
Phenolcarbonsäurederivat und Triterpene sowie Inulin (40% im Herbst).
Die wichtigsten Wirkstoffe sind die Bitterstoffe, die allgemein die
Sekretion der Verdauungsdrüsen fördern. Ausserdem wurde eine
harntreibende Wirkung festgestellt.
Anwendung
findet der Löwenzahn bei Appetitmangel, Verdauungsbeschwerden,
gallenflussfördernd, harntreibend bei Nierensteinen und Entzündungen der
Blase. Ausserdem ist er auch einsetzbar als leichtes Abführmittel, bei
rheumatischen Erkrankungen und Ekzemen.
!!!Ist die Blume des Löwenzahns am abend noch geöffnet, gibt es schlechtes Wetter!!!
Falsche Kapern:
Noch geschlossene Blüten von Gänseblümchen, Scharbockskraut und/oder Löwenzahn sammeln. Diese
mit Salz bestreuen und anschließend 3 Stunden warten. Nun die
geschlossenenen Blüten in siedendes Wasser geben und mehrmals aufwallen
lassen. Dann abtropfen, in Schraubgläser füllen und mit kochendem Essig, Weinessig oder Estragonessig begießen und die Gläser verschrauben.
Nach 6 Tagen noch einmal die Kapern mit dem Essigwasser aufkochen und die Gläser erneut verschließen.
Nach 2 Wochen sind die falschen Kapern fertig und schmecken wunderbar zu Salaten, zu Vorspeisen und noch vielem mehr.
Löwenzahnhonig:
Zutaten:
300 gramm od. 300 Stück Löwenzahnblüten
1,5 Liter Wasser
1,5 Biozitronen in Scheiben geschnitten
1,5 kg Zucker (Rohrzucker oder brauner Zucker geht auch, davon aber etwas weniger nehmen)
Zubereitung:
Man
pflückt 300 Löwenzahnblüten ohne Stengel. Am besten gegen Mittag
sammeln, wenn die Blüten völlig geöffnet sind. Auch sollte man darauf
achten das der Löwenzahn nicht direkt an Straßen gepflückt wird, wegen
der Belastung durch Autoabgase ect.
Dann
werden die Blüten in einen Topf gegeben mit Wasser und mit den in
Scheiben geschnittenen Zitronen. Anschließend 15 Minuten lang auf
leichter Temperatur aufkochen und die Sud 24 Stunden ziehen lassen.
Man
schüttet die Blüten und die Zitronen durch ein Leinentuch ab und presst
dieses dann noch einmal ordentlich aus. Die Reste im Handtuch wandern
nun in eine Biotonne oder auf den Kompost und die klare, braune Brühe
kann verarbeitet werden.
Die
Sud wird nun auf kleiner Temperatur köcheln gelassen und man rührt nach
und nach den Zucker unter. Jetzt muss man geduld haben und die Brühe 2
Stunden oder länger einreduzieren lassen. Ob der Honig fertig ist
erkennt man, wenn man einen Tropfen auf ein Untertellerchen gibt, kurz
wartet bis es erkaltet ist und mit einen Finger leicht drauftatscht.
Wenn sich nun ein Faden bildet, so kann man den Honig abfüllen. Wem es
nicht schnell genug geht, der kann auch nach 2 Stunden 250 gramm
Gelierzucker zufügen und nach ca. 5 Minuten den Honig dann in Gläser
abfüllen. Auch hier sollte man aber den Test mit dem Tropfen machen. Die Schraubgläser und Deckel sollten ordentlich gewaschen und ausgekocht sein und sofort befüllt werden bis zum Rand.
Nun den Deckel ganz fest anziehen. Am besten mit einem Handtuch, damit man sich die Finger nicht verbrennt und die Gläser sofort auf den Kopf drehen. Der Löwenzahnhonig muss ruhig stehen und völlig erkalten.
Anschließend hat man einen leckeren, veganen Honigersatz. Man kann ihn wie Marmelade auch, eine ganze Weile in den Schraubgläsern dunkel lagern und genießen.
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