Beschreibung: Die
Brennnesselgewächse kommen fast weltweit vor. Nur in der Antarktis kann man
keine Art finden. Sie werden auch Pionierpflanzen genannt, weil sie
unverwüstlich und stark fast überall wachsen. In Deutschland kann man fast
überall die Große Brennnessel und die Kleine Brennnessel sehen, seltener
die Röhricht-Brennnessel und
Pillen-Brennnessel. Meistens wachsen diese Pflanzen ausdauernd krautig, selten
als Halbsträucher und werden ca. 10-300 cm hoch in Mitteleuropa. Die
gegenständigen, gestielten Blätter sehen eiförmig, am Grund herzförmig aus. Die
Blätter sind grob gezähnt und nach vorne hin lang zugespitzt. Die
grünen Pflanzenteile sind mit Brenn- und Borstenhaaren versehen, weshalb sie
auch ihren Namen erhalten hat. Nach Berührung der Brennhaare entstehen
brennende Quaddeln auf der Haut. Die Brennflüssigkeit der Kleinen Brennnessel
schmerzt stärker als die der Großen Brennnessel. Die Brennhaare dienen als
Schutzmechanismus vor Fraßfeinden. Um die Haare fürs Essen unschädlich zu
machen sollte man die Brennnessel nach dem Sammeln in einem Handtuch gut
durchwringen, die Brennnesseln mit einem Nudelholz gut durchwalken oder kräftig
mit Wasser abspülen. Beim Kochen oder Trocknen verlieren sie auch ihre
brennende Wirkung. Wenn man einen
Smoothie zubereitet reicht es sie gut zu pürieren, dann brennen sie auch nicht
mehr.
Namen: Donnernessel,
Große Nessel, Hanfnessel, Nettel, Saunessel.
Verwendung: Man
nutzt sie als Faserpflanzen für Textilienherstellung und Färbepflanzen, sowie
im Garten nutzt man sie gerne als Jauche um anderen Pflanzen zu düngen und vor Schädlingen zu schützen.
Desweiteren
ist die Brennnessel ein Lebensmittel und Heilmittel. Es kann das Kraut, die
Samen und die Wurzel genutzt werden. Man kann sie innerlich und äußerlich
anwenden und man nutzt sie zB für Tinkturen, als Nahrungsmittel (als Salat,
Suppe oder wie Spinat gekocht, als Smoothie, Saft usw) als Pulver und als Tee.
Geschichtliches: Früher
hat man Butter, Fisch und Fleisch mit Brennnesseln umwickelt, damit sich die
Speisen länger frisch halten, was auf Wirkstoffe zurückzuführen ist, die die
Vermehrung gewisser Bakterien hemmen. Auch wurde die Brennnessel als hoher
Vitaminträger in das Futter von Tierbabys beigemischt, damit diese schneller
wachsen. Im Mittelalter ließen sich die Menschen gegen Rheuma mit Brennnesseln
auspeitschen. Pfarrer Kneipp schrieb über das Nesselpeitschen. Rudolph Steiner
nannte die Brennnessel "Königin der Beikräuter" und Albrecht Dürer
schuf ein Bildnis, auf dem ein Engel eine Brennnessel zum Thron Gottes empor
trägt. Kräuterpfarrer Johann Künzle verglich die Brennnesel mti einem ruchen
Cholderi, einem Mann mit grimmigen Gebaren, aber mit einem hilfreichen Herzen. Bei
den Germanen ist die Brennnessel dem Donner- und Fruchtbarkeitsgott Thor
geweiht und auch dem Heimdall. Das Verbrennen der Haut brachte man in Verbindung mit dem Gott, der
Blitze dann auf die Erde sandte. An bestimmten Tagen aßen die Germanen früher
ein Brennneselgericht zur Steigerung der Potenz und Fruchtbarkeit. Jungs
streuten ihrer Liebsten Brennnesselsamen ins Haar und verschmähte Mädchen
sprengten Tee aus dem Samen auf die Türschwelle des Jungen. Bei drohendem
Gewitter legt man Brennneselruten auf den Bierbottich, damit das Bier nicht
umschlägt und sauer wird und man schmiss Brennnessel in den Kamin oder ins
Herdfeuer um vor Blitzeinschlag geschützt zu sein. Auch in der Antike war die
Brennnessel als Aphrodisiakum bekannt und es wurden Tränke und Heiltränke mit
ihr gebraut. Im alten Aberglauben sollen
Brennnesselsträuße gegen Hexen und böse
Geister helfen.
Brennnesseln wachsen laut
Rutengängern gerne an Strahlungsorten, etwa dort wo Wasseradern sich kreuzen.
Die Orte sind Übergänge zur Anderswelt, wo man Kontakt zu Verstorbenen und
Wesen aufnehmen kann. In Brennnesselhorsten sitzen Geister.
In der Blumensprache
bedeutet eine Brennnessel im Strauß brennende Liebe im Herzen. Die
Brennessel wird astrologisch dem Planeten Mars und dem Element Feuer
zugeordnet.
Inhaltsstoffe:
Nesselgift,
Vitamine, Mineralien, Eisen, Histamin, Sekretin
Die jungen Triebe sind reich
an Flavonoiden (überwiegen Quercetin ,Kämperol, Isorhamnetin), Enzyme,
Pflanzliche Hormone (Phytohormone), Fett, Kohlenhydrate, Magnesium, Kalium,
Eisen, Phosphor, Natrium, Schwefel, Silicium (Kieselsäure), Eiweiß, Vitamin A,
Vitamin C, Vitamin E.
In den Samen sind etwa 30%
Öl (vorallendingen Linolsäure, Vitamin E, Schleimstoffe, Carotinoide.
Anwendungsgebiete: Man
kann sie gut zur Entgiftung und Entschlackung einsetzen. Gerne wird eine
Frühjahrskur damit gemacht. Sie ist eine geniale Stoffwechselpflanze. Desweiteren
wird sie bei Diäten und gegen Erschöpfung und Müdigkeit empfohlen. Die
Brennnessel ist ein hoher Eisenspender und hat bis zu dreimal soviel Eisen wie
Spinat, mehr Eiweiß als Soja und mehr Vitamin C als Orangen. Sie kann Leber,
Galle und Verdauung positiv beeinflussen. Äußerlich angewendet als Tee kann sie
bei Allergien, Ekzemen, Pickel und Akne Linderung verschaffen. Sie wirkt sich
auch positiv aus bei Lungenerkrankungen, Arthritis, Arthrose, Blasenentzündung
und Blasen- sowie Prostatabeschwerden. Mutige Rheumabetroffene lassen sie mit
der Brennnessel schlagen, um die Reizwirkung des Gifts auszunutzen. Die
Brennnessel senkt den Blutdruck und stärkt die Abwehrkraft. Auch bei
Menstruationsbeschwerden wird sie verwendet und zur Unterstützung bei Krebs und
Diabetes eingesetzt. Brennnesselsamen werden bei Unfruchtbarkeit, Impotenz und
Haarausfall eingesetzt und eignen sich super zum Trocknen und pulverisieren. So
können Sportler die eiweißreichen Samen
als Nahrungsergänzungsmittel zu sich nehmen.
Heilwirkung:
Blutreinigend, blutbildend, blutstillend, stoffwechselfördernd und anregend, entgiftend,
entschlackend, entzündungshemmend, harntreibend, durchblutungsfördernd, schleimlösend,
leicht adstringierend.
Hinweis:
Diese Seite soll lediglich der Information über Brennnesseln dienen. Für eine
medizinische Beratung sollten Sie auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen! Ich
übernehme keine Haftung für eventuell hervorgerufene gesundheitliche Schäden
durch die Einnahme von Brennnessel.