Sonntag, 4. Dezember 2016

Crenshaw





Das Buch "Crenshaw" von Katherine Applegate ist 224 Seiten lang und beim Fischerverlag erschienen.

Das Hardcover hat einen schönen festen Einband und dicke Leseseiten. Ich finde die Coverillustration sehr gelungen!

Jackson hat eine schwere Zeit durchgemacht und nun geschieht es wieder! Vor drei Jahren hatte er einen imaginären Freund namens Crenshaw. Damals lebte die Familie im Auto, weil sie obdachlos wurde. Jetzt ist Crenshaw wieder da und die Familie, die es scheinbar geschafft hatte und in einer Mietwohnung lebte, ist wieder von der Armut gezeichnet und muss ihre Wohnung wohl erneut aufgeben. Der Vater ist sehr krank und kann nicht mehr arbeiten. Jackson ärgert es das seine Eltern nicht mit ihm reden. Als wäre er noch ein kleines Kind. Dabei hat er doch das Recht darauf zu wissen was los ist. Schließlich betrifft es ja auch ihn, seinen Hund und die kleine Schwester.

Nach dem Cover und Klapptext haben wir eine ganz andere Story erwartet, irgendwie magischer, mit weniger harter Realität. Das fanden mein Sohn und ich traurig und enttäuschend. Lustig ist die Story in keinster Weise und Crenshaw taucht auch nur sehr selten auf. Der Kater ist eher eine Randfigur im Geschehen, weshalb ich den Titel nicht unbedingt passend finde. Dennoch ist die Geschichte sehr berührend, denn sie zeigt wie die eigene Phantasie einem Kind in schwierigen Situationen helfen kann. Das Thema der Armut und Obdachlosigkeit ist sehr tiefgehend und die Story ist sehr traurig, melancholisch, drückend und regt zum Nachdenken an. Trotz der schlimmen Umstände ist alles sehr herzig und liebevoll geschrieben und der Schreibstil ist einfach und flüssig. Ein wichtiges Thema und eine tolle Geschichte, die sicherlich Kindern in ähnlichen Situationen helfen kann. Allerdings würde ich es für sehr sensible, nachdenkliche Kinder nicht empfehlen, da es doch sehr zum Nachdenken anregt und ein erstes, trauriges Thema behandelt.

Fazit: Meiner Meinung nach nicht für sensible, nachdenkliche Kinder geeignet, da es ein tiefgehendes, ernstes Thema behandelt. Obdachlosigkeit und Armut durchziehen das Buch. Trotz der drückenden, traurigen Stimmung ist die Story feinfühlig und herzig geschrieben in einfacher Sprache und flüssigem Schreibstil. Crenshaw ist nur eine Randfigur und ich fand die Story absolut nicht lustig, aber das Buch kann sicherlich Kindern helfen die in ähnlichen Situationen stecken, weil sie sich so verstanden und nicht allein fühlen. Eine bedingte Leseempfehlung, da nicht für Jeden geeignet!


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