Zur Seifenherstellung
gibt es auf Youtube super Videos zB von seifenbar
https://www.youtube.com/watch?v=4ZPzuXiy6PA&t=140s
Es gibt unterschiedliche Methoden zur Seifenherstellung zB CP (Cold Process), HTCP (Hot Transfer Cold Process), RTCP (Room Temperature Hot Process) HP (Hot Process), OHP (Oven Hot Process).
Ich erkläre hier CP
Benötigt wird: Destilliertes Wasser, feste Fette, Öle, einen Topf ohne Alu zum Schmelzen von festem Fett, Messbecher, kleine Becher zum Anrühren von Farbe, einen Schmelzfesten Becher oder Topf für die Lauge, ein Sieb, Ätznatron NaOH, Naturfarben oder Mica, Parfumöl oder ätherisches Öl, Silikon- oder Holzlöffel, ggfls einen Schlesinger, Silikonform oder Plastikform für die Seife, optional Zusätze, Schutzkleidung (Handschuhe, Brille, Mundschutz, evtl Kittel), Pürierstab, Feinwaage, Küchenwaage
Ein paar Anfangstipps:
Laugenflüssigkeit Destilliertes Wasser
am besten einfrieren und nutzen. Die Meisten geben noch 1 TL Salz und 2 TL Zucker (auf
500g Gesamtmenge) hinzu und lösen es vor dem Einfrieren oder Nutzung im
destillieren Wasser/Sud/Milch/Tee/Saft. Salz macht die Seife
härter und Zucker einen feinen Schaum und die Seife beim Verarbeiten etwas flüssiger.
Möglich ist statt destiliertes Wasser wie oben schon angedeutet zB auch einen Sud aus Kräuter oder Blumen, Pflanzen, Tee, Kaffee, gefrorene Milch, Saft ect zu nutzen
Als Beigabe sind möglich zB Püree (Kürbis im Herbst, Möhren und Co) oder Kräuter, Blumen (frisch püriert oder getrocknet) Samen wie Mohn, Leinsamen und Kaffeepulver, Salz als Peeling oder gelöste Mentholkristalle, gelöstes Milchpulver, Schwefel, Birkenteer, Kiefernteer, gelöster Harz, Weihrauch, Kolophonium, Honig und Co.
Mazerate, Kalt- und Warmauszüge im flüssigen Öl werden gerne angefertigt aus Kräutern, Blumen, Harz und Räucherungen. Ein Beispiel sind Auszüge aus Kastanie oder Efeu wg den enthaltenen Saponinen, super als Seife zur Hautstraffung und für die Venen und als Waschmittel (aber Achtung manche haben eine Kontaktallergie und es gibt auch giftige Pflanzen und Zutaten mit allergenen Stoffen, darüber sollte man sich vorher immer informieren).
Die einfachste Formel bei einem Seifenrezept, die immer gelingt, ist das 25er Rezept. Wir nehmen dafür 2x 25% flüssige Ölsorten und 2x 25% feste Fette. Es ist für Anfänger super geeignet.
Bei Kathrins Seifenrechner, wenn man rechts oben Eigenschaften einblenden anklickt und sein Rezept erstellt, sollte alles im grünen Bereich sein. So kann man kontrollieren ob ein eigenes erstelltes Rezept unbedenklich ist.
Zum Beispiel in Facebook bei Seife sieden in Frieden oder in meiner Historischen und esoterischen Seifengruppe helfen wir gerne weiter.
Die ÜF (Überfettung) der Seife ist eine persönliche Geschmacksfrage. Bei Kathrins Seifenrechner wird sie nachdem erstellen des Rezeptes angezeigt. Die Grammzahl des benötigten Ätznatrons steht direkt unter NaOH neben der Prozentzahl.
Putzseife hat meistens 1-3% ÜF und Zitronensäure mit drin, Haarseife liegt meistens bei 3-12% ÜF (muss man testen was man am besten verträgt) und in vielen Haarseifen ist Salz (in Laugenflüssigkeit gelöst 4-7,5%, aber auch Sole kann in Seifen hergestellt werden) Babassuöl oder die bekannte Haarseife Aleppo aus Lorbeeröl. Gerne wird für Haarseife auch Keratin mit eingearbeitet, welches die Haare pflegt und einen tollen, cremigen Schaum produziert. Dafür werden etwa 2g Tier- oder Menschenhaare auf 500g-1000g Gesamtmenge in das destillierte Wasser eingeweicht, bevor der Ätznatron hinzugegeben wird. Auch eine Schlangenhaut ist möglich. Das Ätznatron wird dann so warm das er die Haare komplett auflöst und nur noch das gelöste Keratin übrig bleibt. Keratin kann man als Zusatz aber auch bereits fertig kaufen. In Schafwolle ist übrigens Lanolin enthalten, welches sehr pflegend für die Haut ist. Auch Lanolin Wollwachs, kann man extra kaufen oder aber die Schafwolle in der Lauge auflösen.
Eine normale Seife für den Körper wird meistens mit 8-15% ÜF hergestellt, wobei die Deutschen lieber eine höhere ÜF haben, sogar bis 20%, wo der Amerikaner nur den Kopfschütteln kann, der dann maximal bis 12% überfettet XDMan kann sogar eine Seife fürs Tierfell herstellen, um seinen Hund zu waschen. Hier liegt die ÜF zwischen 4-10%. Aber Achtung, es sind für Tiere nicht alle naturreinen ätherischen Öle geeignet. Meistens wird Lavendel, Citronella, Geranium oder Teebaumöl empfohlen.
Fertige Rezepte für Tier und Mensch gibt es unzählige im Netz, auch Gieß- und Färbetechniken. Herausgesuchte Rezepte aus Büchern und dem Netz sollten aber unbedint gegengeprüft werden bei Kathrins Seifenrechner. Die Erfahrung zeigt das viele Rezepte, die man so beziehen kann, gesundheitliche Schäden mit sich ziehen können, weil sie falsch berechnet sind. Erstelle am besten dein eigenes Rezept oder lass dir von anderen Siedern helfen.
NaOH Ätznatron muss mit einer Feinwaage abgewogen werden. Es ist wichtig das NaOH (Ätznatron) ganz genau abzuwiegen, da es sonst zu Verätzungen kommen kann. Ohne eine Lauge mit Ätznatron herzustellen, kann man keine Seife sieden. Da Ätznatron, wie der Name schon verrät, aber überaus ätzend ist, sollte man einige Schutzmaßnahmen beachten. Es muss Schutzkleidung getragen werde, man sollte niemals Wasser auf das Ätznatron gießen, die Lauge in einem luftigen Bereich angerührt werden, Einatmen sollte vermieden werden, bei Kontakt mit der Haut sofort abwaschen, Lauge immer in einem schmelzfesten, alufreien Gefäß anrühren mit einem alufreien Löffel (Silikon, Plastik), vorsichtig ins Wasser einrieseln lassen (kann überschäumen), Schleimhautkontakt absolut vermeiden (Gefahr von Erblindung), sofort den Arzt bei Spritzer ins Auge aufsuchen, niemals ohne Handschuhe arbeiten.
Ich hatte jahrelang solche angst vor dem Ätznatron, dass ich viele Jahre mich nicht getraut hab zu sieden. Vorsicht ist bei der Laugenflüssigkeit geboten, aber hab keine Angst. Wenn du die Schutzmaßnahmen einhälst wird in der Regel nichts Schlimmes passieren. Sobald die Laugenflüssigkeit mit den Ölen püriert ist, dann brennt sie zwar trotzdem wie verrückt auf der Haut und macht starke Reizungen, aber sie ist dann verdünnt und sie ätzt dir keine Löcher in deine Haut, wenn du sofort abspühlen gehst. Hab Respekt, pass immer gut auf, aber du kannst dich trauen deine eigene Seife zu sieden.
Der Rest macht die Erfahrung. Zu den einzelnen Öleigenschaften kann man bei Mojas Blog einiges erfahren. Auch um tiefergehend sich mit dem Thema Seife sieden auseinander zu setzen, ist der Blog sehr gut geeignet.
Ein Buch welches ich empfehlen kann ist von Dr. Voss das Werk Naturseifen. Darin ist eine super Übersicht enthalten und einfache Rezepte. Ich hab es oft genutzt.
Wie siedet man nun eine Seife?
Wiege deine Öle und Fette ab, dein Ätznatron mit der Feinwaage, Parfumöl oder ätherische Öle zum beduften, stelle die Farben bereit die du verwenden möchtest.
In einem alufreien Topf (wg dem Ätznatron darf kein Alu verwendet werden) wird das feste Öl auf niedrigster Hitze geschmolzen. Es darf nur handwarm erhitzt werden. In einem anderen alufreien, schmelzfesten Topf wird die eingefrorene, destillierte Flüssigkeit hineingegeben, die du als Laugenflüssigkeit nehmen möchtest, meistens dest. Wasser. Falls es von der Grammzahl her noch nicht reichen sollte kann man noch destilliertes Wasser nachschütten. Die destillierte Flüssigkeit muss immer als erstes in den Topf und darf niemals auf das Ätznatron drauf gegossen werden. Nun müssen wir Sicherheitskleidung anziehen (Laborbrille, Kittel, Handschuhe, Mundschutz) und gehen entweder auf den Balkon oder an einen gut belüfteten Ort, denn das Ätznatron bildet Gase. Das vorher abgewogene Ätznatron wird nun unter ständigem Rühren nach und nach in das Wasser einrieseln gelassen. Das Ätznatron bildet Wärme und schmilzt die Eisklümpchen in nu. Lass die Lauge nun an einen sicheren Ort herunterkühlen, wo sie nciht umkippen kann. In der Zwischenzeit sollten die festen Öle komplett geschmolzen sein. Nun kann man die flüssigen Öle zu den geschmolzenen festen Fetten hinzugeben. Die Öle sollten nun in etwas so warm sein wie die Lauge, etwas mehr als Handwarm. Wer mit Thermometer arbeitet, in etwa 34-37 Grad. Durch ein Sieb wird schließlich die Lauge vorsichtig in die handwarmen Öle geschüttet. Es könnten noch ungelöste Kristalle übrig sein, man beugt mit dem Sieb dieser Gefahr vor. Mit einem Stabmixer wird nun abwechselnd gerührt und kurz gemixt bis ein Seifenleim entsteht. Der ist fertig wenn das Ganze eine Pudding- oder Kartoffelsuppenkonsistenz hat und leichte Tropfen auf der Oberfläche stehen bleiben. Am besten schon etwas früher aufhören, damit der Leim nicht zu fest wird. Nun kann man seine Zusätze wie Pürree/Heilerde/Pflanzenstaub/Meersalz/Blüten/Öl-Kräuter-Auszüge/Peeling/Milch/Honig usw unterrühren.Auch naturreines ätherisches Öl oder Parfumöl zur Beduftung kann jetzt zugesetzt werden (3-4% auf die Gesamtmenge). Nun nur noch ganz kurz den Pürierstab betätigen, weil der Leim sonst zu fest wird. Will man den Leim komplett färben dann kann man nun pflanzliche Farbe untermischen (zB Kurkuma, Paprika, Aktivkohle, Ringelblumenpulver, Spirulinapulver, Mazerat von pulverisierten Annatto und Co) oder seifengeeignete Pigmente wie Mica.
Wenn man mit mehrere Farben färben möchte für sogenannte Swirltechniken, dann muss man dementsprechend den Seifenleim aufteilen auf unterschiedliche Becher. Aber Achtung! Benutzte Geräte, Becher und Töpfe (alles was für die Seifenherstellung genommen wird) darf nicht mehr mit Lebensmitteln in Berührung kommen. Das heißt man muss auch nachdem Abwaschen alle Dinge für die Seifenherstellung auf Seite packen und darf sie nur noch für die Seife nutzen. Das liegt am Parfümöl, denn es frisst sich quasi in die Formen und man würde es bei erneuter Benutzung mit Lebensmittel schmecken. Der Seifenleim ist nach der Beduftung und Färbung fertig und kann in die Seifenformen gegossen werden. Man kloppft die Formen paar mal auf den Tisch, damit keine Hohlräume und Blasen entstehen. Es gibt unterschiedliche Formen aus Silikon oder Plastik und Seifenstempel die man online bestellen kann, aber auch unterschiedliche Gießtechniken die man anwenden kann. In youtube findet man Videos, aber auch in unterschiedlichen Gruppen kann man Techniken lernen. Wer kein Geld ausgeben möchte für Seifenformen der kann auch folgendes beutzen: Brotbackformen, Joghurtbecher, aufgeschnittene Milchtüten, Chipsdosen (aber da muss der Boden entfernt werden und mit einer Frischhaltehaube aus Silikon verschlossen, bekommt man im DM), Quarkbecher, Eisdosen usw. Silikon und Plastik sind eine super Wahl. Auch hier muss man darauf achten das kein Aluminium enthalten ist in den verwendeten Gussformen. Nachdem die Seife fertig in der Form ist, wird sie mit Klarsichtfolie abgedeckt und mit einem Handtuch oder Badetuch umwickelt (isoliert) und mindestens 12 Stunden ruhen gelassen.
Wenn ein Topping auf der Seife ist dann bitte falsch herum schneiden, sonst bildet die Deko schlieren in die Seife. Die ausgeformten und/oder geschnittenen Stücke werden nun luftig gelagert und noch ein paar Tage liegen gelassen, bis sie gut getrocknet sind.
Nun können unerwünschte Unebenheiten auch abgeschnitten oder weggehobelt werden und/oder die Seife mit einem Stempel verschönert (es gibt extra Acrystempel für Seifen zu kaufen).
Insgesamt wird die Seife für 6 Wochen an einen dunklen Ort gestellt. Während dem Prozess reift die Seife und wird hautfreundlich und bildet einen schönen Schaum aus. Nicht vorher benutzte wegen Hautverätzungsgefahr und Reizungen. Ätherische Öle verfliegen nun nochmal ein gutes Stück und die Farben ändern sich. Grüne Olivenölseife färbt sich meistens ganz weiß um, die meisten Kräuter und Blumenauszüge werden braun.
Weitere Tipps
Zum verpacken von der Seife eignen sich Organzabeutel, Brottüten und Zellglas. Ich nehme immer Zellglas und bügel die Seifen darin ein, damit der Duft nicht verfliegt. Auch dazu gibt es Videos im Netz. Seife darf niemals in Dosen, Tüten, Boxen usw gelagert werden oder in Plastik verpackt. Seife muss atmen, sonst wird sie ranzig.
Zu den unterschiedlichen Ölen sei noch gesagt,
es gibt schnell ranzendes Öl, was man nur in geringen Prozenten verwenden
sollte um ein schnelles Verderben der Seife zu verhindern. Darunter zählen zB
Sojaöl, normales Sonnenblumenöl, Rapsöl, normales Distelöl usw. Sehr gut eignet
sich Kokosöl, Palmin, Schweineschmalz, Straußenfett, Fettstange, Lorbeeröl,
Olivenöl, high oelic (HO) Sonnenblumenöl und HO Distelöl. Es gibt natürlich
noch viel, viel mehr Öle die man nutzen kann in festen und flüssigen Zustand.
Bei Kakaobutter, die man auch hervorragend benutzen kann sollte man jedoch
darauf achten das diese auch nur bis maximal 15% der Gesamtmenge ausmacht, da
diese die Seife sehr fest macht und die Haut austrocknen kann. Mit 5% Rizinusöl
unterstützt man die schaumfördernden Fette. Ob man die gängigsten Öle und Fette
nimmt oder ob man es exklusiv und außergewöhnlich mag, ist reine Geschmackfrage.
Für sehr außergewöhnliche Öle und Fette, aber auch für außergewöhnlichen
Milchzusatz zb Kamel oder Esel greift man auf jeden Fall tiefer in die Tasche.
Auch das naturreine ätherische Öl ist reine Geschmacks- und Geldfrage. Zwischen
Kamillekonzentrat und echter blauer oder römischer Kamille liegen Welten im Preis
und von der Qualität. Ich persönlich denke ja, dass für Seife eine geringere
Qualität ausreichend ist, auch beim Öl, denn viele Inhaltsstoffe gehen bei der
Verseifung zum großen Teil verloren. Dennoch muss man auf eine gewisse Qualität
zb beim Sonnenblumenöl wg der Ranzgefahr achten.
Will man die
einzelnen heilenden Auszüge der Kräuter und Pflanzen nutzen, sollte man diese
nicht im destillierten Wasser lösen (bis auf Efeu/Kastanie wg den
wasserlöslichen Saponinen), sondern in Öl. Weshalb? Weil bei der
Laugenherstellung der Prozess zu viel Wärme bildet und dann die guten
Inhaltsstoffe zerstört. Man sollte den Kräuterölauszug erst in den handwarmen
Seifenleim zum Ende hin zugeben, wenn dieser bereits angedickt ist, an der
Stelle wo man auch die Farbe und Peeling usw zugibt. Das benutzte flüssige
Kräuteröl muss natürlich am Anfang zu den flüssigen Ölen dazugerechnet werden
von der Menge her.
Ein sehr gutes Rezept um mit unterschiedlichen Farben zu arbeiten und Gießtechniken ist HautsacheMild von Petra Feddeck, da die Seife lange flüssig bleibt und man somit gut unterschiedliche Muster einarbeiten kann.
Vorsicht ist geboten bei einigen Parfümölen, die können Seife verfärben und/oder den Seifenleim extrem andicken und dann war es das mit Gießen. In Seifenkreisen spricht man dann vom Seifenkobold Klaus der da war und Blitzbeton verursacht.
Einige Öle wie Nussöle, Kürbiskernöl, Schwarkümmelöl, Lorbeeröl und auch Lachsöl, machen sich
in Farbe und Duft bei der späteren Seife bemerkbar.
Übrigens je höher die
Jodzahl in der Seife ist, desto schneller wird die Seife ranzig und ist etwas
weicher.
Honig und Milch heizt die Lauge unheimlich auf. Deshalb sollte man nur bis maximal 25% Honig auf die Gesamtmenge nehmen, besser aber 10-15%, damit es nicht verbrennt. Milch kann man bereits einfrieren und statt destilliertes Wasser in den Topf geben, bevor man den Ätznatron zusetzt. Dann sollte der stehen gelassen werden bis er runter gekühlt ist, durch ein Sieb abgießen wg möglichen Natronkristallresten und dann macht man erst den Honig hinzu, denn das wird dann bereits dickflüssig. Der Honig heizt nochmal ordentlich hoch und der Topf muss am besten in Eiswasser gekühlt werden oder man gibt den Honig gelöst im leicht warmen, destillierten Wasser (1-2EL) zum Schluss in den Seifenleim, flüssiger Honig kann auch so drunter püriert werden. Man kann auch in der Milch gelöst den Honig in den SL geben, aber dann wirklich erst ganz zum Ende und alles soweit bereits abgekühlt wie möglich, denn der Honig heizt enorm hoch. Man kann statt mit Milch die Lauge anzurühren auch mit einer reduzierten Menge destillierten Wasser die Lauge anrühren und die restliche Flüssigkeit als Milch in den Seifenleim geben. Besonders gut eignet sich jedoch Milchpulver, welches man gelöst in den SL ordentlich beimischen kann. Man muss die mit Seifenleim gefüllten Formen nach der Herstellung (am besten nimmt man Einzelformen) dann auch sofort in den Kühlschrank stellen oder im Winter in den Schnee. Diese Seife darf nicht isoliert werden. Es ist ratsam ein Rezept zu verwenden wo mehr feste Fette drin sind, weil die Seife sehr lange weich bleibt. Auch die Gesamtflüssigkeit bezogen auf die Gesamtmasse sollte reduziert werden auf 30%, vielleicht sogar noch weniger.
Sole und Bienenwachs oder Rosenwachs (1-3%) wird gerne zusätzlich genutzt. Wachse lassen den Leim jedoch auch zügiger anziehen.
Salzseifen (Sole und Co) dürfen nicht im HP verfahren hergestellt werden. Die Seifen werden dann matsch, weil das Salz bei Hitze in der Seife aus zu salzen beginnt.
Wenn man eine reine
Milchseife oder Milchproduktseife herstellt (zB Sahne, Joghurt, Quark) wird die
Gesamtwassermenge um die Menge der Milch bei der Laugenherstellung reduziert.
Wenn man zb 300g Wasser zugeben sollte, nimmt man nur 200g und 100g von der
Milch. Wenn der SL die Puddingkonsistenz erreicht hat, gibt man die Milch oder
Milchprodukt hinzu. Die Seife sollte hier nur leicht isoliert werden, bei
Ziegenmilch gar nicht. Man kann auch direkt mit gefrorener Milch die Lauge
zubereiten, die Milch muss dann aber unbedingt gefroren sein, weil sie sonst
ausflocken kann. Auch Milchpulver kann man nutzen und mit etwas Wasser zum
angedickten SL geben. Mit Pulver kann man sehr reichhaltige Milchseifen
zubereiten. Milchseifen dürfen gelen, aber nicht zu heiß werden sonst bildet
sich ein unangenehmer Ammoniakgeruch, die Seife flockt oder hinterlässt eine
ätzende Flüssigkeit auf dem Boden, deshalb nur mit Handschuhe aus der Form
holen.
Was ist die Gelphase?
Die Gelphase ist eine chemische Reaktion bei der Hitze entsteht. Die rohe Seifenmasse wird von der Mitte aus heiß, dunkel und flüssig und die Lauge verbindet sich mit dem Fett zu Seife. Manchmal schafft es die Gelphase nicht bis in die kompletten Ecken und die Seife bleibt am Rand heller, dass macht aber nichts. Durch die Gelphase werden Farben intensiver und die Reifezeit verkürzt sich um 1-2 Wochen. Ohne Gelphase bleibt die Seife länger weicher. Fördern kann man die Gelphase mit Holzkisten, einige Zutaten fördern den Prozess, Zudecken mit alten Decken und Handtüchern, in den abgeschalteten vorgeheizten 50 Grad Backofen stellen (ist mir persönlich zu riskant da die Seife auch zu heiß werden kann und sich der Seifenleim trennenm).
Die Gelphase sollte man vermeiden wenn man helle Seifen möchte, bei
Milchseifen und vorallendingen bei Honigseifen. Bei Schokolade, Seide, Nelkenöl
und einigen Parfümölen muss man auch aufpassen, da diese zu hoch die Seife
erhitzen können. Um eine Gelphase zu vermeiden sind einzelne Förmchen, keine
Holzisolierung, kühle Kellerplätze, Kühlschrank und im Winter der Balkon die
geeigneten Orte und Mittel. Auch Kühlakkus kann man um die Seifenform herum
legen.
Luffagurkenscheiben kann man wunderbar als natürliche Seifenablage nutzen.
Shoppingideen
Die gängigsten
Internetadressen für Seifenformen: Etsy, Wish, Ebay, Aliexpress, Amazon, Milkyway, Pavoni, Carmens Form(A)rt (fb), Elena Nedachina (fb)
Die gängigsten
Bezugsadressen für Öle: Supermarkt, Asialäden, Reformhaus, DM, Waldehoe,
Amazon, Naissance, Salandina, Dragonspice, Spinnrad,
Die gängigsten
Internetadressen für ätherische Öle und Parfumöl: Amazon, Waldehoe, Behawe,
Manske, Naissance, Salandia, Eulenhofer Seifen, Gracefruit, Mystik Moments, Kosmetik
Manufaktur, Rührwerkstatt, Die Verseifer
Die gängigsten
Internetadressen für Seifenpigmente: Waldehoe, Behawe, Manske, Eulenhofer
Seifen, Oekolab, Rührwerkstatt
Die gängigsten Internetadressen für Seifenstempel: Etsy, Aliexpress, ansu3D, lumbinigarden, Kunstpark Shop, Seifenstempel mit Liebe (fb)
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