Carob
wird gewonnen aus dem Johannisbrotbaum, auch Bockshörndlbaum (Ceratonia
siliqua), Karubenbaum, Karobbaum, Bockshorn oder Soodbrot genannt. Der
biblische Name Johannisbrot soll auf Johannes dem Täufer zurückgehen, der sich
in der Fastenzeit in der Wüste von diesem Baum nährte. Johannisbrot wird seid tausenden
von Jahren von Menschen gegessen und als Futter für Tiere verwendet.
Der Johannisbrotbaum gehört
zur Pflanzenfamilie der Johannisbrotgewächse (Caesalpiniaceae). Er ist ein äußerst hitze.- und
trockenresistenter Baum, der 10-20m groß wird und im Mittelmeerraum und
Vorderasien verbreitet ist. Der Karobbaum ist mit Bohnen und Erbsen,
aber auch mit Akazien verwandt und bildet Früchte die anfangs grünlich und bei
voller Reife glänzend schokoladenbraun werden. Eine Hülsenfrucht ist 10-30cm
lang, gerade oder gebogen mit einem wulstigen Rand und ledriger Schale. Die
Früchte können monatelang am Baum hängen gelassen werden, da sie ab der
Befruchtung eh ein Jahr benötigen um zu reifen. Im September wird geerntet,
bevor die Früchte dunkelrot, fast schwarz, überreif zu Boden fallen. 75kg bis
250kg pro Baum sind an Ernte möglich. In jeder Frucht befinden sich 10-15
Samen. Das Fruchtfleisch nennt man Carob und es ist am Anfang weich und süß und
wird mit der Zeit hart und ist dann lange haltbar. Im Erntegebiet werden die
Früchte frisch oder getrocknet verspeist oder zu Saft (Kafan) gepresst oder zu
Alkohol und Sirup verarbeitet. Wegen dem am Ende oft bitteren Geschmack, wird
nur das Mittelteil grob zerkleinert, geröstet und zu Johannisbrot-Mehl
vermahlen. Das Fruchtfleisch wird zu Carobpulver vermahlen, welches gut
verschlossen bis zu mehrere Jahre haltbar ist. Damit alle Inhaltstoffe enthalten sind, sollte
man darauf achten das Pulver in Rohkostqualität zu kaufen. Die Kerne des Baumes
werden zu Pulver vermahlen, welches man Carubin nennt und als ein
technologisches Verdickungsmittel genutzt wird. Es ist fünfmal so quellfähig
wie Stärke und kommt als Bindemittel und Stabilisator in viele Nahrungsmittel
zum Einsatz. Auf Lebensmittel wird es als E410
gekennzeichnet. Darüber hinaus haben die Kerne bis heute Bedeutung als
Gewichtsmaß für Gold und Edelsteine. Sie wurden schon im Altertum als Gewicht
verwendet, weil sie unabhängig von der Größe immer genau 0,18 g wiegen. Genau
diese Gewichtseinheit ist heute weltweit als "Karat" bekannt. Der
Name Karat leitet sich vom lateinischen Namen des Baumes Ceratonia ab.
Carobpulver ist sehr gesund
und enthält zahlreiche Nährstoffe. Man kann es als Alternative für Kaffee und
Kakao nutzen und Carobschokolade, Getränke, Desserts und andere Süßspeisen
damit zubereiten. Es kommt überall zum Einsatz wo man Kakao nehmen würde,
selbst beim Backen. Zudem kann man es durch seine natürliche Süße auch als
Süßungsmittel verwenden. Als Bindemittel nimmt man 1
Gramm Pulver für ca. 50 ml kalte Flüssigkeit. Bei warmen Flüssigkeiten
benötigt man etwa die doppelte Menge.
Anders als beim Kakao ist
das Carob frei von anregenden Substanzen wie Theobromin und Koffein oder Teein und somit ideal für Kinder geeignet.
U.a. enthält es ß-Carotin,
Eisen, Magnesium, Kalium und Calcium, Vitamin A und B2. Carob Pulver besteht aus 35-40 Prozent hochmolekulare
Kohlenhydrate (Balaststoffe und Stärken), 7
Prozent Proteine, 3,5 Prozent Minerallstoffe und 1 Prozent Fett.
Wie man sieht enthält Carob
kaum Fett und auch wenig Natrium. Dafür aber viele Balaststoffe. Es ist
kalorienarm (100 g Carob enthalten etwa 255 kcal) und deshalb auch ein super
Produkt für Menschen, die ihr Gewicht halten oder reduzieren möchten und auch
für Diabetiker geeignet. Durch seine natürliche Süße kann man bei Rezepten
zudem die Menge der Süßungsmittel verringen.
Man vermutet das der
Fettstoffwechsel und Blutzuckerspiegel positiv durch Carob beeinflusst werden.
Zudem kann Carob bei regelmäßiger Einnahme darmregulierend wirken bei Durchfall
oder Verstopfung.
Carob ist Lactose-,
Cholesterin- und Glutenfrei und somit auch von Allergikern nutzbar.
Carob ist vom Geschmack her
nicht so bitter wie Kakao sondern süß-karamellig. Man muss es selbst einmal
probiert haben. Es gibt Menschen wie mich und mein Sohn die Carob lieben,
während andere doch lieber zu Kakao tendieren. Zur langsamen Umgewöhnung kann
man anfangs halb Carob und halb Kakao verwenden.
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