Beschreibung: Der
Bärlauch ist verwandt mit Schnittlauch, Zwiebel und Knoblauch, da er zur
Gattung Allium zählt. Er ist eine Gemüse-, Gewürz und Heilpflanze. Man findet
ihn in Europa und in Teilen Asiens meistens in Wäldern. Während er im Süden von
Deutschland verbreitet ist, findet man ihn im Norden nur selten. In Brandenburg
und Hamburg steht er sogar auf der roten Liste. Früh im Jahr treibt er aus und wird
dann sehr gerne gesammelt und verspeist. Bärlauch ist eine krautige,
ausdauernde Pflanze, die 20-50cm groß wird. Die weißen Blüten des Bärlauchs
blühen zwischen April bis Juni und bilden Kapseln, die wenige Samen beinhalten.
Namen: Bärlauch
wird auch Bärenlauch, Knoblauchspinat,
wilder Knoblauch, Waldknoblauch, Rinsenknoblauch, Hundsknoblauch,
Hexenzwiebel, Waldherre, Bärenknuflak , Germsel, Hollauch, Hollouch,
großer Knoblauch, Kremser, Paules Rämsche ,
Rämse, Rämtern, Rame , Rames-adra, Rames-öre, Rampen,
Rampsen, Ramschen, Ramsen Rambs, Ramisch, Ramsel,
Ramser,
Ramseren, Ransericht, Räpschala , Ränze
, Räzschala, Remese , Remsa , Remschala
, Remsen Zigeunerlauch
und Zigeunerknoblauch genannt.
Der
volkstümliche Name Ramser, leitet sich vom germanischen Begriff hroms her, welches
ein Name für Zwiebelgewächse ist.
Geschichtliches: Dem
Bärlauch werden unheilabwehrende Eigenschaften zugeschrieben. Er ist eine
Heilpflanze der Germanen, die als besonders heilkräftig gilt. Die Pflanze
bringt den Frühling, denn der starke Bär zwingt den Winter in die Knie, um
Leben hervorzubringen. Manche Seelentiere zeigen sich in Form von Pflanzen und
wenn man diese dann isst, nimmt man die Stärke des Seelentieres in sich auf. Die
Pflanze wird bei den Germanen an bestimmten heiligen Tagen gegessen und man
glaubt, dass sie Verhärtungen auflöst. Die Pflanze kräftigt und entschlackt.
Den Bären den man als besonders starkes Tier verehrt wurden sehr kräftige und
heilwirksame Pflanzen zugeschrieben. Neben dem Bärlauch sind das Bärenklau,
Bärlapp und Bärentraube so wie Bärwurz. Man erzählt sich das Bären nach der
Winterruhe zuerst den Bärlauch essen, um nach dem langen Winterschlaf mit
vielen Vitaminen und Nährstoffen versorgt zu sein. Deshalb wird der Bärlauch zusätzlich
mit dem Bären in Verbindung gebracht und hat seinen Namen erhalten.
Verwechslung: Trotz
des markanten, unverwechselbaren Geruchs (zwischen den Fingern zerreiben) wird
er manchmal mit Maiglöckchen, Herbstzeitlosen oder gefleckten Aronstab
verwechselt, welche sehr giftig sind. 5 Blätter der Herbstzeitlosen könne
bereits tödlich sein. Der Bärlauch steht meistens in Gruppen und kann ganze
Areale bedecken. Er riecht wie Knoblauch. Die Blüten sind weiß und haben eine
wunderschöne Sternenform.
Anwendung: Alle
Teile des Bärlauchs sind essbar. Da der Bärlauch beim Erhitzen seinen Geschmack
und sehr viele Inhaltsstoffe verliert, sollte man ihn roh genießen. Man kann
ihn zB benutzen um Öl, Butter, Senf, Paste, Pesto, Dips, Brotaufstrich, Saucen,
Suppe, Salat, Smoothies, Essig und alkoholhaltige Getränke, sowie Kapern
herzustellen. Desweiteren kann man ihn als Tee und Tinktur nutzen. Die Sammelzeit des Bärlauchs ist von März bis
Mai. Danach schmecken die Blätter nicht mehr.
Bunter Salat mit Bärlauchsauce |
Erbsensuppe mit Bärlauch |
Inhaltsstoffe: Allicin,
Vitamin C, Ätherisches Öl: Vinylsulfid, Merkaptan, Mineralsalze, Eisen,
Schleim, Zucker. Die Bärlauchblätter haben gegenüber den
anderen Pflanzen die höchste Konzentration an Schwefelverbindungen. Die schwefelhaltigen
Substanzen wie Glutathion, Cystein und Cystein-S-oxide werden durch das
Abschneiden der Blätter aktiviert und werden mit Enzymen zu Sufensäuren. Hohe
Anteile an Mangan, Magnesium, Adenosin sowie ätherischen Öle sind vorhanden.
Anwendungsgebiete: Die
Heilwirkung des Bärlauchs liegt vorallendingen im Magen-Darm-Bereich. Er heilt
die Darmflora. Der Bärlauch hat eine positive Wirkung auf die Blutgefäße und
kann Cholesterin senken sowie Herzinfarkt, Schlaganfall und Arteriosklerose vorbeugen.
Er wirkt sich positiv auf die Atemwege, den Stoffwechsel, auf die Verdauung und
das Kreislaufsystem aus. Er kann bei Asthma, Bronchitis und Blasenbeschwerden
helfen. Bärlauch ist appetitanregend und regt zudem das Sexualverlangen an. Da
er fruchtbarkeitsfördernd und sinnlichkeitssteigernd ist, wurde er im
Mittelalter von den Mönchen gemieden und geriet fast in Vergessenheit. Man
sagte ihm sogar nach, es sei eine Teufelspflanze. Der Bärlauch regt die Leber-
und Gallenfunktion an, die Harnbildung und senkt den Blutdruck. Bärlauch hat
eine regulierende Wirkung auf den Fettstoffwechsel und man setzt ihn
traditionell gegen Darmparasiten ein. Er enthält Allicin und ist somit ein natürliches
Antibiotika. Er wirkt harntreibend, entschlackend und entgiften den Körper. Somit
ist Bärlauch optimal um eine Frühjahrskur durchzuführen. Hierbei wird eine Hand
voll Bärlauch täglich bei oder in einem rohen Gericht nach Wahl gegessen oder
getrunken.
Heilwirkung: Die Wirkung
des Bärlauchs ist adstringierend, anregend, antibiotisch, blutreinigend,
entzündungshemmend, harntreibend, hautreizend, krampflösend, schleimlösend, schweißtreibend
und tonisierend.
Aufbewarung:
Den frichen Bärlauch sollte man mit Wasser getränktes Zewa umwickeln und in einer Plastiktüte im Kühlschrank bis zum Verarbeiten aufbewahren.
Um
Bärlauch haltbar zu machen kann man ihn:
1. Einfrieren. Dazu
kleinhacken und vorportioniert einfrieren oder mit Öl pürieren und in Eiswürfelformen füllen.
2.Trocknen kann man ihn
auch, jedoch verliert er dabei fast seinen ganzen Geschmack.
3. In Öl konservieren
-Man kann ihn kleinschneiden
und in Ölflaschen füllen. So hält er sich im Kühlschrank bis zu einem Jahr.
Allerdings muss man immer darauf achten das die Bärlauchstücke mit Öl bedeckt
sind. Besser ist es nach ein paar Wochen, wenn das Öl durchgezogen ist, die
Bärlauchstücke aus dem Öl zu entfernen.
-Man kann Paste herstellen.
Hierfür den Bärlauch im Mixer mit etwas Öl und Salz pürieren und in einem
Schraubglas abfüllen. Mit Öl auffüllen bis die Paste vollständig mit Öl bedeckt
ist. Im Kühlschrank ist das dann mehrere Monate haltbar.
-Man kann Pesto herstellen.
Hierfür wird Bärlauch mit Nüssen oder Sonnenblumenkerne und getrocknete Tomaten
und Salz im Mixer zu einer Paste püriert, in Schraubgläser abgefüllt und mit Öl
übergossen, bis das die Paste vollständig bedeckt ist. Im Kühlschrank ist das
dann bis zu mehrere Monate haltbar.
4. In Alkohol konservieren
Man schneidet den Bärlauch
in Streifen und konserviert ihn in Alkohol, z.B. Klarem, Korn oder Wodka.
5. In Essig konservieren
Man schneidet den Bärlauch
in Streifen und konserviert ihn in Essig.
Bärlauchblätter grob hacken
und mit 10g Salz mit dem Stabmixer fein pürieren (50g Bärlauch, 500g Salz grob). Das restliche Salz zugeben und ordentlich mit der Paste verrühren. Das feuchte
Salz dann auf einem Tablett fein ausstreichen und im Backofen (50 Grad mit
Löffel dazwischen), auf der Heizung oder in der Sonne oder im Dörrgerät (40
Grad) trocknen lassen. Das getrocknete Salz dann zerbröseln und in ein Gefäß
füllen. Am besten trocknet man es draußen, da es sehr schwefelhaltig riecht.
Und die süße bayrische Bärlauchschnecke ist nun nach Brandenburg umgezogen. Den Bärlauch sollte man immer gut Waschen und durchgucken bevor man ihn verarbeitet.
Achtung: Schwangere sollten Bärlauch nicht essen, da er in Verdacht steht Wehen oder Fehlgeburten auslösen zu können. Menschen mit empfindlichen Magen können Magenbeschwerden durch das Essen von Bärlauch bekommen. Allergien sind wie bei allen Nahrungsmitteln möglich.
Hinweis: Diese Seite soll lediglich der Information über Bärlauch dienen. Für eine medizinische Beratung sollten Sie auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen! Ich übernehme keine Haftung für eventuell hervorgerufene gesundheitliche Schäden durch die Einnahme von Bärlauch.
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