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Donnerstag, 17. Februar 2022

Fliegenpilz


Der Fliegenpilz (Amanita Muscaria) ist ein mystischer Pilz, um den sich so viele Sagen, Märchen und Legenden drehen, so dass ich sie kaum alle in diesem kleinen Bericht abdecken kann. Der Fliegenpilz kam zu seinem Namen, weil man dachte das er aufgeschnitten in Milch Fliegen anzieht und tötet (allerdings wurden die Fliegen nur betäubt in Wirklichkeit). 

Er wächst meistens unter Fichten und Birken. Sein Fleisch ist weiß und er hat einen charakteristischen roten Hut mit weißen Flecken, welcher bis 18cm breit wird und einen Ring und auf der Unterseite Lamellen.

Man hat ihm viele Jahrzehnte extreme Giftigkeit nachgesagt. Heute wissen wir, dass der Fliegenpilz zwar ein Gift besitzt (Ibotensäure, Muscimol, Muscarin) und man ihn mit Vorsicht nutzen sollte, aber das er früher und auch heute noch zB geraucht oder ausgekocht als Tee (sicherste Variante, vorher trocknen und Pulverisieren von Köpfen) von Schamanen eingesetzt wird um in die Anderswelt zu gelangen und von einigen Völkern auch immer noch als Heilmittel, da er niedrig dosiert nicht zum Rausch führt und eine entkrampfende und beruhigende Wirkung besitzt. Das Muscarin ist übrigens für die Rauschwirkung (Bewusstseinserweiterung und Halluzinationen) zuständig, welches beim fachgerechten Trocknen (Decarboxylierung) entsteht.

Dennoch sollte man sich natürlich vor dem Verzehr gründlich informieren wie genau man sich an das Gift herantasten soll, weil es sonst potentiell in der Notaufnahme enden könnte. Allerdings sind bis jetzt noch keine Todesfälle durch den Fliegenpilz erfasst, jedoch Fälle wo Menschen durch ein Gegengift gestorben sind, welches wohl nicht gut zu dosieren ist. Außerdem kann es natürlich auch während dem Rausch zu Unfällen kommen. Da es keinerlei Studien zur Dosierung gibt und jeder Pilz auch einen anderen Giftgehalt hat, kann man sich nur auf Hörensagen und Eigentest auf eigene Gefahr berufen.

In der früheren Zeit (und auch heute in einigen Stämmen) ist es üblich dem Schamanen seinen Urin nachdem Genuss des Fliegenpilzes auf zu fangen und diesen zu trinken, weil das verstoffwechselte Gift (Ibotensäure wird zu Muscimol) immer noch sehr gut so seine Wirkung entfaltet. Auch wird heute noch Rentierurin getrunken in Lappland, da diese gerne Fliegenpilze fressen. Der Urin kann bedenkenlos getrunken werden, da die schädliche Ibotensäure komplett verstoffwechselt wurde.

Die Germanen nutzten bereits diesen Pilz um in Ekstase zu kommen, man sagt auch um sich für die Kämpfe vor zu bereiten. Jedoch ist dies umstritten, da die Wirkung des Fliegenpilzes bei weiten nicht so stark ist, wie man ihm zuschreibt. Die meisten Menschen haben einen Rausch ähnlich wie dem Alkoholrausch und schlafen sogar ein nach der Einnahme, weil eine tiefe Entspannung einsetzt Es kann im Vorfeld aber zu Übelkeit und Erbrechen kommen. Auch kommen Veränderungen in der Persönlichkeits- Zeit- und Ortswahrnehmung vor und nur sehr selten Halluzinationen. Er wirkt demnach gar nicht als Halluzinogen sondern als Delirantium. Die Wirkung setzt mit bis zu 6 Stunden Verzögerung ein und kann sehr lange anhalten.

Der Fliegenpilz war dem Gott Odin geweiht und seinem Pferd Sleipnir. Man sagt die wilde Jagd trieb Sleipnir so sehr an, dass sein Schaum aus dem Maul auf die Erde tropfte und dort wuchsen neun Monate später die Pilze. Deshalb ist der Pilz auch ein Glückssymbol für Silvester. Sleipnir ist das achtbeinige Pferd Odins, welches an Land, Wasser und in der Luft gleichermaßen dahingleitet.

Auch die Christen kamen in den Kontakt mit dem Fliegenpilz und der Schriftsteller John Allegro (der 1988 auf unerklärliche Weise verstarb) sah im Fliegenpilz Jesus, wobei das Fliegenpilzfleisch den Leib Christi symbolisieren sollte und gegessen mit Rotwein beim Abendmahl, das Blut Christi. Die Schriften werden noch heute im Vatikan aufbewahrt.


Tatsächlich wird der Fliegenpilz noch heute in Teilen Japans zum Verzehr genutzt und war auch um Hamburg früher ein beliebter Speisepilz. Das Gift befindet sich Hauptsächlich in der Huthaut, deshalb blanchiert man den Pilz oder legt ihn 24 Stunden in Wasser oder Buttermilch ein, da das Gift auch wasserlöslich ist. Die Buttermilch oder Wasser schüttet man dann weg, jedoch können ältere Pilze durchaus auch Gift im Fleisch besitzen. Beim Sammeln sollte man Handschuhe verwenden, da das Gift auch über die Schleimhäute aufgenommen werden kann.


Hinweis: Dieser Bericht dient rein zur Information und soll nicht als Aufforderung oder Rezept zur Nutzung von Fliegenpilzen verstanden werden. Heilversprechen und Auswirkungen von Genuss können nicht gemacht werden. Alle Angaben ohne Gewähr.


Quellen

https://www.celticgarden.de/fliegenpilz/

https://campafreya.com/2019/01/19/der-fliegenpilz/

https://www.zaunritt.at/zaunritt/der-fliegenpilz/

https://de.wikipedia.org/wiki/Sleipnir

https://www.chemie.de/lexikon/Fliegenpilz.html

https://www.chemie.de/lexikon/Fliegenpilz.html

https://de.wikipedia.org/wiki/Fliegenpilz

https://www.tierwelt.ch/news/nutztiere/hoehenfluege-dank-rentierurin

Mittwoch, 26. Mai 2021

Die Rose




Die Rose (Rosa) zählt zur Pflanzengattung der Rosengewächse (Rosaceae).


Die Gattung Rosa wurde von Carl von Linné in Species Planetarum 1753 aufgestellt.


Rose und Rosa gehen auf das indogermanische vrod oder vard zurück.

Man nennt sie auch *König der Blumen*


Es soll 100-250 Arten geben.


Merkmale sind Stacheln, Hagebutten und unpaarig gefiederte Blätter.


Man unterscheidet zwischen Wildrosen und Kulturrosen.

Nicht jede Zuchtrose hat den charakteristischen Rosenduft.


Seid bereits über 2000 Jahren züchtet man Rosen als Zierpflanzen.

Die Wildrosen wuchsen ursprünglich im dichtbewaldeten Europa auf Felshänge, Schotterfelder, Kliffe, Küstendünen und Strandwälle, später auch in Siedlungen und Waldweiden. Durch Rodungen und Co. sind mittlerweile viele Arten von Aussterben bedroht.


Kulturrosen verändern die Rosenflora nachhaltig.


Verbreitete und in Europa bekannte Rosenarten waren die Feldrose (Rosa arvensis), die Hundsrose (Rosa canina), die Zentifolie (Rosa centifolia) und die Essigrose (Rosa gallica).

Bereits Theophrastos unterschied zwischen rhódon, den Rosen mit gefüllten Blüten, und kynosbatos, wilden Rosen


Besonders das Rosenöl ist ein sehr wichtiger Grundstoff für die Parfümherstellung. Aber Rosenhydrolat, Rosenwachs und das ätherische Öl findet auch Verwendung in der Naturkosmetik. Als Aromatherapie und in der Naturheilkunde spielt die Rose eine Rolle. Aber auch als Zierpflanze ist sie beliebt und zur Zubereitung von Desserts und Speisen. Das Holz wird genutzt für Einlegarbeiten.


In vielen Kulturen spielt die Rose eine große Rolle ua Rosengärten in Persien, Rosen von Schiras, Rosenkultur in China, Rosenkultur in Babylonien und Thrakien, Ägypten, Griechenland, Rosenkult des römischen Reiches und in Mitteleuropa wurden die heimischen Wildrosen von Germanen und Kelten genutzt.


Im Mittelalter pflanzte man die Rose als Heilpflanze nur in Klöster. Es war die Sorte Apothekerrose Rosa gallica „officinalis“. Auch Hildegard von Bingen kannte die Heilkraft der Blume. „Sammle die Rosenblätter bei Tagesanbruch und lege sie über die Augen, sie machen dieselben klar und ziehen das „Triefen“ heraus.“

Mehr als 32 Krankheiten beschrieb Plinius der Ältere. Die Rosenblüten sind adstringierend,

blutreinigend, blutstillend und nervenstärkend. Sie kann gegen Heuschnupfen helfen und auch bei leichten Herzbeschwerden kann man sie einsetzen. Außerdem lindert sie Frauenbeschwerden, Kopfschmerzen und Schwindel.


Die Hagebutten im Herbst sind sehr vitaminreich.


Hagebutten sind reich an Pektinen, die im menschlichen Körper leicht abführend und entgiftend wirken können und daher bei Verdauungsbeschwerden und Nierenerkrankungen helfen. Hagebutten sollen auch auf das Immunsystem positiv wirken.


Das Rosenöl hat eine beruhigende, wundheilende und entzündungshemmende Wirkung. Man kann es auch bei Entzündungen im Mund verwenden. Rosenwasser kann aufgetragen auf Wunden helfen und bei vaginalen Infekten und als Badezusatz kann die Rose beruhigen. Als Tee wirkt sie auf die Schleimhäute.


Rote Rosen gelten seit jeher als Symbol von Liebe, Leidenschaft, aber auch von Schmerz und Blut.

Während eine Einzelne für die Liebe auf den ersten Blick steht, sprechen drei rote Rosen „Ich liebe dich” aus. Mit 108 dieser Blumen hält man um die Hand an.


Rosa Rosen symbolisieren im Allgemeinen Jugend, Verliebtheit und Schönheit.

Gelbe Rosen stehen in der Beziehung für Eifersucht und Untreue. Verschenkt man gelbe Rosen an Freunde haben Sie eine andere Bedeutung. Hier stehen sie für Spaß, Freundschaft und Dankbarkeit

Die Bedeutung der weißen Rose ist die Unschuld, Reinheit und Entsagung. Sie steht für die ewige Treue und ist damit ein Symbol der langjährigen und andauernden Liebe. Sie steht aber auch für Abschied und Tod, Humanität und Toleranz *Die weiße Rose*.


Die Rose ist die Blume der Aphrodite, Eros, Dionysos und Freya. Nur am Freya-Tag (Freitag) durften Rosen in der Regel die Apothekerrose zu Heilzwecken gepflückt werden. Diese musste wie die Mistel mit goldenem Werkzeug geschnitten werden.

Auch das Christentum steht mit dem Rosenkranz mit der Rose in Verbindung und auch die Rosenkreuzer. Die Rose steht auch in der arabischen Literatur für eine Manifestation des göttlichen. In Wappen und in Baumhütten findet man sie als Symbol. Pflanzte man drei rote Rosen in einen Kräutergarten, dann blieb, so glaubte man früher, Gesindel fern. Hagebutten schützten gegen Verhexung. In der Alchemie gilt sie als Blume der Weisheit und als Bild des klaren Geistes.





Quellen

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Rosen

https://www.euroflorist.de/rosen-farben-und-anzahl-cn185....

https://www.thecolvinco.com/.../weise-und-rote-rose.../

https://www.welt-der-rosen.de/rosenwelt/rosa.htm

https://deutsche-heilpraktikerschule.de/heilpflanzen-im.../

https://heilkraeuter.de/lexikon/rose.htm

https://www.praxisvita.de/rose-1438.html


Schafgarbe


Achillea millefolium

                                                         Schafgarbenseife


Ist auch bekannt unter den Namen Augenbraue der Venus, Blutstillkraut, Frauenkraut, Frauendank, Gotteshand, Grillengras, Katzenkraut, Margaretenkraut, Achilleskraut, Blutstillkraut, Gänsezungen, Grützblume, Zangeblume, Feldgarbenkraut, Grundheil und Schafzunge.

Das Schaf vom Namen kommt daher, weil Tiere und besonders Schafe dieses lieben. Es ist ein Schafgesundmacher. 
Das “garbe” kommt aus dem althochdeutchen “garwe”, was soviel bedeutet wie Gesundmacher. 
Der lateinische Name Achillea geht auf eine Sage zurück. In der Sage soll Achilles, der sich im Trojanischen Krieg an der Ferse verletzte, seine Wunden mit Schafgarbe behandelt haben. 
Mythologisch wird die Schafgarbe auch als Augenbrauen der Venus bezeichnet. Man sagt, wenn junge Mädchen das Kraut unter ihr Kopfkissen legten, dann träumen sie von ihrem Zukünftigen.

Schafgarbe war die Heilpflanze des Jahres 2004 und gehört zur Gruppe der Korbblüter. Man kann sie zwischen März bis Oktober ernten. Die Farbe der Blüten ist rosa, weiß. Genutzt wird das ganze Kraut (Blüte, Stiel und Blätter). Sie wird bis zu 80 cm hoch, hat einen sehr harten Stängel, trugdoldenartige Blüten, wechselseitig gefiederte Blätter und sie bildet eine Blattrosette.

Schafgarbe duftet sehr aromatisch.

Man findet die Schafgarbe auf trockenen Wiesen und Wegen.

Schafgarbe verhindert im Gemüse- oder Kräuterbeet Krankheiten der Nachbarpflanzen und die Schafgarbe ist eine bodenheilende Pflanze. Schafgarbe ist mehrjärig, anspruchslos und eine beliebte Bienenpflanze.

Schafgarbe ist ein überaus schmackhaftes Kraut, welches man für Kräutersalz, Brotaufstriche, Brot, Nudelteig, Essig und Co. nutzen kann. Dazu nimmt man die jungen Blätter. Auch kann man damit eine leckere Kräuterlimonade zubereiten und Getränke allgemein aromatisieren. Auch zur Zuckeraromatisierung nutzbar und sehr lecker zu Gemüse und Salat. 


Die Schafgarbe wirkt positiv in der richtigen Dosierung, kann aber bei zuviel Konsum auch Krankheiten auslösen. 
Sie hat eine ähnliche Wirkung wie Kamille.


Das Kraut ist besonders in der Frauenheilkunde bekannt, reguliert die Menstruation, Ausfluss und den Menstruationsschmerz. 
Schafgarbe regt den Gaallenfluß an und ist leberreinigend und entkrampfend im Magen-Darm-Bereich. 
Auf die Seele wirkt die Schafgarbe beruhigend und kann auch bei Kopfschmerzen und Migräne helfen. 
Auch hilft das Kraut bei Krampfadern und Hämorrhoiden.
Schafgarbe wirkt auf innere und äußere Blutungen. Früher schätzte man die Schafgarbe (Soldatenkraut) für die erste Wundversorgung, denn sie wirkt blutstillend und desinfizierend. 


Die Schafgarbe enthält ätherisches Öl und die Alkaloide Achillein und Stychydrin, Gerbstoffe, Bitterstoffe und andere Substanzen. 
Die Hauptwirkungen sind: entzündungshemmend, krampflösend, antibakteriell, antibiotisch, appetitanregend, blutreinigend, blutstillend, desinfizierend, entzündungshemmend, gefässtonisierend, krampflösend, wundheilend

Verarbeiten kann man die Schafgarbe zu Tee, Tinkturen, Salbe, Mazerate, Seife, Färbemittel (gelb bis braun) und Salben.

In der Seifenherstellung kann man Pulver, Ölmazerat, Sud und Tee, aber auch das ganze pürierte Kraut nutzen. 

Achtung manche Menschen reagieren auf Schafgarbe allergisch. Schwangere sollten Schafgarbe nicht nutzen. 


Quellen: 
https://www.kostbarenatur.net/anwendung-und-inhaltsstoffe/gewoehnliche-schafgarbe/
http://homoeopathie-naturheilkunde.vitanet.de/heilpflanzenlexikon/schafgarbe
https://heilkraeuter.de/lexikon/schafg.htm
https://www.kraeuter-hasbach.de/aktuelles/neuigkeiten-aus-der-gaertnerei/artikel-lesen/blueten-am-wegesrand-die-schafgarbe.html#:~:text=Schafgarbe%20ist%20eine%20der%20ältesten%20bekannten%20Heilpflanzen.&text=Die%20erste%20Geschichte%20zur%20Schafgarbe,Wunden%20mit%20Schafgarbe%20behandelt%20haben.

Samstag, 10. April 2021

Kresse (Lepidium) und Hügel Golgotha





Die Römer haben die Heilkraft der Kresse bereits erkannt und pflanzten diese an. Auch im Aryuveda wird sie genutzt (Bei Durchfall, sexuelle Unlust und Muskelschmerzen). Sie kann den Blutzucker senken und den Blutdruck, schenkt Energie und hilft gegen Viren. Die enthaltenen scharfen Senföle wirken antibiotisch. Sie ist sehr vitaminreich (Calcium, Eisen, Vitamin A, Folsäure, Eiweiß) und enthält besonders viel Vitamin C. Weiterhin regt sie den Stoffwechsel und Appetit an, Blase und Nieren werden gestärkt(wirkt harntreibend) und die Durchblutung verbessert (wirkt blutverdünnend). Es gibt die Gartenkresse und Brunnenkresse. Mit der Kapuzinerkresse sind diese Sorten botanisch nicht verwandt. Die Kresse wirkt antioxidativ und entgiftend. Um eine deutliche Wirkung zu spüren, muss man jedoch relevante Mengen zu sich nehmen.


Der Hügel wurde mit Kiesel, Erde, einem Blumentopf und einem selbst bemalten Stein erstellt. Die Gartenkresse üppig verteilt, leicht mit Blumenerde bedeckt und gewässert, dann mit Frischhaltefolie abgedeckt, bis sie keimte. Danach habe ich den Hügel dekoriert. 


Quellen
https://www.lifeline.de/.../gesund.../kresse-id144434.html
https://www.t-online.de/.../kresse-welche-arten-sind....
https://www.zentrum-der-gesundheit.de/.../kraeuter/kresse

Dienstag, 30. Juni 2020

Birke Betula



Das Wort Birke (althochdeutsch bircha) bedeutet "glänzend, schimmern, leuchtend" und nimmt Bezug auf die helle Rinde des Baumes. Die Birke gehört zur Gattung der Birkengewächse. Das hochwachsende Gehölz kann in sechs Jahren bereits 7 Meter Wuchshöhe erreichen. Sie kann ein Alter von bis zu 160 Jahren erreichen und eine Endgröße von 20-30 Metern. Die Blüten der Birke bestehen aus männliche, gelbe Kätzchen und weibliche unauffällige Blüten.
Der Mensch nutzt das Holz, das Pech, den Reisig und die Borke des Baumes. Für medizinische Zwecke werden weitere Teile genutzt.
Die Birke ist ein Pionierbaum. Wenn ein Waldbrand herrscht ist sie einer der ersten Bäume die wieder wachsen.

Spirituelle Bedeutung und Tradition
Die Birke ist ein Lichtbringer und ein Frühlingsbaum, der für den Neuanfang steht. Im keltischen Baumalphabet steht die Birke immer am Anfang.
Sie ist der Baum der germanischen Göttin Freya (Herrin, Frau), die zum Wanengeschlecht gehört. Der Freitag ist Freya-Tag und somit Birkentag. Traditionell wird der Mutterkuchen als Dank an die Göttin unter der Birke vergraben.

Die Birkenrune Berkana ist die Rune des fröhlichen Wachstums. Sie steht für weibliche Energien, Sexualität, Fruchtbarkeit, Schutz, Geborgenheit und Empfängnis.
(Man kann Stäbe mit Runen in den Garten stecken, um das Wachstum anzuregen)

Mit der Birkenrute vertreibt man Negatives. In einigen Gebieten Skandinaviens und Großbritanniens ist es heute noch keltischer Brauch die Grundstücksgrenzen und die Erde mit Birkenzweige abzuklopfen.
Wir assoziieren mit der Birke die Farbe Gold.
Der Birkenbaum wiegt den Schamanen und ist voller Licht und tanzt mit ihm in der Meditation. Es findet eine Emporhebung zum Licht statt und man kann dann über die Birke in andere Welten reisen. Es heißt unter der Birke steht die Wiege des Schamanen und schenkt ihm Inspiration. Dieser Baum führt in die Anderswelten und ins Totenreich und die Toten können so auch aus der Totenwelt über die Birke Verbindung nach außen aufnehmen und werden von ihr geschützt.
Die Indianer glauben, dass die Birke uns vor Blitzgeistern schützt.

Es heißt der Geist der Birke hat lange, weiße Spinnenfinger und wen die Birke am Kopf berührt, der behält ein Mal zurück und verliert seinen Verstand.
Die Birke ist mit dem Fliegenpilz verbunden. Der Fliegenpilz ist auch ein Lichtpilz. Er wird von den Schamanen nur zur Wintersonnenwende genommen des Nachts. Die Reise führt dann von den Zwergen, zu den Toten in die tiefen Schichten der Welten.

Der Fliegenpilz ist dem Odin geweiht und der Schaum von Sleipnir, seinem achtbeinigen Pferd, der auf die Erde fällt, lässt Fliegenpilze wachsen.

Als Tradition kennen wir den Maibaum im Mai als zentraler Baum, der steht's eine Birke ist und die Hochzeit der Göttin mit der Sonne symbolisiert.
Babywiegen werden aus Birkenholz gezimmert.

Nutzbar: Holz, Saft, Rinde, Blätter, Birkenporling (Pilz, blutstillend, entgiftend), Birkenpech (wurde sogar in der Steinzeit schon genutzt für Waffen), Birkenröhrling (essbar), Schiefer Schillerporling (Heilpilz), Zunderschwamm (als Feuerzeug)

Einsatz in der Naturheilkunde
Inhaltsstoffe: Saponine, Gerbstoffe, ätherische Öle, Harz, Flavonoide, Glykoside, Vitamine, aber besonders Vitamin C, Triterpenalkohole, Chlorogensäure
Wirkung: Der Birkenbaum ist ein Reinigender Baum. Sie wirkt anregend, antiseptisch, blutreinigend, gallensekretionsfördernd, harntreibend, wundheilend, schweißfördernd.

Anwendung:

In der Naturheilkunde heißt es die Birke ist harntreibend und entschlackend und deshalb werden die Blätter bei Harnwegserkrankungen, besonders bei Blasenentzündungen und Nierensteinen eingesetzt. Sie hilft zudem bei Rheuma und Gicht und ist Bestandteil von Blutreinigungstees. Man kann sie zur Entgiftung (Frühjahrskur) nutzen.

Birkensaft ist verjüngend und reinigend und man nutzt es gerne als Haarwasser. Schon die Kelten nutzten die Birke für die Schönheit und heute wird sie
immer noch in der Kosmetik genutzt.
Blätter und Knospen sind desinfizierend und als Umschläge, Bäder, Salben und Öle auch äußerlich nutzbar.

Birkenteer wird bei Hautkrankheiten eingesetzt und gegen Parasiten.

Als Räucherwerk kann man Laub, Holz und Rinde verwenden, welches einen waldigen, holzigen Duft verströmt. Birke nutzt man als Schutzräucherung, aber auch für Kreativität, zur Reinigung und um den Geist zu öffnen.


Quellen:
Wolf-Dieter Storl unsere heiligen Bäume (Die Birke)
Wikipedia
Pharmawiki
Gartenjournal.net/birke-steckbrief
https://www.kraeuterparadies.bayern/images/Raeucherwerk/birkeraeuchern.html
http://www.lokis-mythologie.de/BERKANA.html
https://www.pflanzenfreunde.com/heilpflanzen/birke.htm
Buch Elfen, Goblins, Spukgestalten von Brian Froud
Buch Der keltische Baumkalender, Michael Vescoli

Samstag, 22. Februar 2020

Steinklee


Beschreibung:
Der Steinklee (Melilotus), auch Honigklee genannt, gehört zur Unterfamilie der Schmetterlingsblüter und Hülsenfrüchtler. Der Steinklee ist eine ein- bis zweijährige, krautige Pflanze. Es gibt 20 Arten. Der gelbe Steinklee (Melilotus officinalis) hat gelbe Blüten, die in traubigen Blütenständen wachsen. Es werden Hülsenfrüchte mit Samen ausgebildet. Weißer, gelber und indischer Steinklee sind für die Landwirtschaft bedeutsam. Er wird zu Heu oder Silage verarbeitet und ist eine absolute Bienenweide. Durch das enthaltene Cumarin duftet er wunderbar nach Heu, stark nach Waldmeister. Schlecht konserviertes Heu enthält Dicumarol (Abbauprodukt von Cumarin), welches äußere und innere Blutungen verursacht. Medizinisch angewendet wird der gelbe Steinklee und der hohe Steinklee, welcher auf Wiesen zu finden ist.
Der gelbe Steinklee wächst 50cm-200cm hoch und hat verzweigte Stängel. Die Blütezeit ist von Juni-September. Er trägt nektarführende Schmetterlingsblumen mit Klappmechanismus.

Pflege
Wächst auf stickstoff- und kalkarmen Böden zumeist an Wegrändern, Bahndämmen und in Steinbrüchen. Aussaat im Frühjahr direkt ins Freiland an einen sonnigen Standort. Er ist leicht zu kultivieren. Die Blätter sollten möglichst jung im Sommer geerntet werden und die Samen im Herbst. Sprossteile sind auch nutzbar.

Verwendung als Lebensmittel
Als Gewürz nutzbar, zur Aromatisierung von Getränken und als Blätter im Mischsalat.
Das duftende Kraut kann gegen Ungeziefer in den Kleiderschrank gelegt werden.

Verwendung als Heilpflanze
Als Tee (1-2 TL auf 1/4 Wasser, 5 Minuten ziehen lassen), als Aufguss, pur als Umschläge (3 EL mit 150 ml kochendes Wasser gut durchfeuchten, abkühlen und auftragen). Auch im Potpourri nutzbar.
Einsetzbar bei Gefäßschwäche (Veneninsuffizienz), Krampfadern, Schweregefühl der Beine, Kopfschmerzen, Neuralgischen Schmerzen, Schlaflosigkeit oder Magenbeschwerden und Leberleiden. Wird bei Lipödem und Lymphödem empfohlen. Auch bei Blutergüsse, Prellungen, Verstauchungen, Hämorriden, Venenentzündung, Lymphstau allgemein.
Menschen mit schlechter Blutgerinnung und Schwangere sowie Kinder sollten den Steinklee nicht nutzen. Er kann zu Erbrechen und Leberfunktionsstörungen führen. Vorsicht! Verwelkter Steinklee enthält Dicumarol, ein Bestandteil des Rattengiftes.
Das enthaltene Cumarin sollte nicht über die empfohlene Tagesdosis konsumiert werden. Die tolerierbare Tagesdosis TDI beträgt 0,1 mg/kg Körpergewicht (Bundesinstitut für Risikobewertung)

Inhaltsstoffe
Cumarin, Melilotin. Gerbstoffe, Flavone, Harz.

Wirkung
Beruhigend, harntreibend, antiseptisch, blutverdünnend, antiödematös, lymphanregend, wundheilend.

Geschichte und Mythologie
Im antiken Griechenland wurde der gelbe Steinklee in Verbindung mit den Musen verehrt. Bereits Paracelsus behandelte Geschwüre mit ihm. Die Germanen verehrten den Steinklee in Verbindung mit der Frühlingsgöttin Ostara. Melilotuskränze wurden im Frühjahr gebunden und ins Osterfeuer geworfen.

Diese Seite dient nur der Information. Ich übernehme keine Gewähr für gesundheitliche Beeinträchtigungen aller Art die durch das Mittel hervorgerufen werden können. Dies ist eine Pflanze bei der Nebenwirkungen und Allergien auftreten können, desweiteren kann die Naturheilkunde kein Heilversprechen machen und beruht nicht immer auf wissenschaftliche Erkenntnisse. Bitte berücksichtigen sie dies.

Dienstag, 4. Februar 2020

Alant





Der echte Alant wird auch Odinskraut, Sonnenkopf, Odinsaug, Odinssonne, Olat genannt und ist dem germanischen Allvater Odin geweiht.
Die getrocknete Wurzel riecht nach Veilchen.
Besonders gut zur Sonnenwende geeignet.
Man kann sie als Fixativ für Potpourris beigeben
In der Naturheilkunde wird der Alantwurzel folgendes nachgesagt: schleimlösend, entrampfend, verdauungsfördernd, entzündungshemmend, gallenflussanregend
und soll sich somit auf die Leber und bei Menstruationsbeschwerden,Husten, Bronchitis, Asthma positiv auswirken
Als Tee dürfen Schwangere ihn nicht trinken und bei zu hoher Dosierung kann es zu Übelkeit und Erbrechen, Krämpfe, Lähmung kommen. Er hat ein hohes Allergiepotenzial
Man kann die Wurzel räuchern fürs Gemüt bei Depressionen/Stress und sie ist wohl als Schutzkraut bekannt.
Man kann eine Tinktur als Hustensaft herstellen oder einen Alantwein
Ferner sind Salben und Süßigkeitenherstellung (kandiert) möglich. Auch als Gewürzmittel und Färbemittel (in Urin gebeizt Blau) möglich




Hinweis: Diese Seite soll lediglich der Information dienen. Für eine medizinische Beratung sollten Sie auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen! Ich übernehme keine Haftung für eventuell hervorgerufene gesundheitliche Schäden durch die Einnahme von Pflanzen und Pilzen.

Montag, 11. Mai 2015

Carob (Johannisbrot)






Carob wird gewonnen aus dem Johannisbrotbaum, auch Bockshörndlbaum (Ceratonia siliqua), Karubenbaum, Karobbaum, Bockshorn oder Soodbrot genannt. Der biblische Name Johannisbrot soll auf Johannes dem Täufer zurückgehen, der sich in der Fastenzeit in der Wüste von diesem Baum nährte. Johannisbrot wird seid tausenden von Jahren von Menschen gegessen und als Futter für Tiere verwendet. 


Der Johannisbrotbaum gehört zur Pflanzenfamilie der Johannisbrotgewächse (Caesalpiniaceae). Er ist ein äußerst hitze.- und trockenresistenter Baum, der 10-20m groß wird und im Mittelmeerraum und Vorderasien verbreitet ist. Der Karobbaum ist mit Bohnen und Erbsen, aber auch mit Akazien verwandt und  bildet Früchte die anfangs grünlich und bei voller Reife glänzend schokoladenbraun werden. Eine Hülsenfrucht ist 10-30cm lang, gerade oder gebogen mit einem wulstigen Rand und ledriger Schale. Die Früchte können monatelang am Baum hängen gelassen werden, da sie ab der Befruchtung eh ein Jahr benötigen um zu reifen. Im September wird geerntet, bevor die Früchte dunkelrot, fast schwarz, überreif zu Boden fallen. 75kg bis 250kg pro Baum sind an Ernte möglich. In jeder Frucht befinden sich 10-15 Samen. Das Fruchtfleisch nennt man Carob und es ist am Anfang weich und süß und wird mit der Zeit hart und ist dann lange haltbar. Im Erntegebiet werden die Früchte frisch oder getrocknet verspeist oder zu Saft (Kafan) gepresst oder zu Alkohol und Sirup verarbeitet. Wegen dem am Ende oft bitteren Geschmack, wird nur das Mittelteil grob zerkleinert, geröstet und zu Johannisbrot-Mehl vermahlen. Das Fruchtfleisch wird zu Carobpulver vermahlen, welches gut verschlossen bis zu mehrere Jahre haltbar ist. Damit alle Inhaltstoffe enthalten sind, sollte man darauf achten das Pulver in Rohkostqualität zu kaufen. Die Kerne des Baumes werden zu Pulver vermahlen, welches man Carubin nennt und als ein technologisches Verdickungsmittel genutzt wird. Es ist fünfmal so quellfähig wie Stärke und kommt als Bindemittel und Stabilisator in viele Nahrungsmittel zum Einsatz. Auf Lebensmittel wird es als E410 gekennzeichnet. Darüber hinaus haben die Kerne bis heute Bedeutung als Gewichtsmaß für Gold und Edelsteine. Sie wurden schon im Altertum als Gewicht verwendet, weil sie unabhängig von der Größe immer genau 0,18 g wiegen. Genau diese Gewichtseinheit ist heute weltweit als "Karat" bekannt. Der Name Karat leitet sich vom lateinischen Namen des Baumes Ceratonia ab.



Carobpulver ist sehr gesund und enthält zahlreiche Nährstoffe. Man kann es als Alternative für Kaffee und Kakao nutzen und Carobschokolade, Getränke, Desserts und andere Süßspeisen damit zubereiten. Es kommt überall zum Einsatz wo man Kakao nehmen würde, selbst beim Backen. Zudem kann man es durch seine natürliche Süße auch als Süßungsmittel verwenden. Als Bindemittel nimmt man 1 Gramm Pulver für ca. 50 ml kalte Flüssigkeit. Bei warmen Flüssigkeiten benötigt man etwa die doppelte Menge. 


Anders als beim Kakao ist das Carob frei von anregenden Substanzen wie Theobromin und Koffein oder Teein  und somit ideal für Kinder geeignet. 


U.a. enthält es ß-Carotin, Eisen, Magnesium, Kalium und Calcium, Vitamin A und B2. Carob Pulver besteht aus 35-40 Prozent hochmolekulare Kohlenhydrate (Balaststoffe und Stärken), 7  Prozent Proteine, 3,5 Prozent Minerallstoffe und 1 Prozent Fett.  


Wie man sieht enthält Carob kaum Fett und auch wenig Natrium. Dafür aber viele Balaststoffe. Es ist kalorienarm (100 g Carob enthalten etwa 255 kcal) und deshalb auch ein super Produkt für Menschen, die ihr Gewicht halten oder reduzieren möchten und auch für Diabetiker geeignet. Durch seine natürliche Süße kann man bei Rezepten zudem die Menge der Süßungsmittel verringen. 


Man vermutet das der Fettstoffwechsel und Blutzuckerspiegel positiv durch Carob beeinflusst werden. Zudem kann Carob bei regelmäßiger Einnahme darmregulierend wirken bei Durchfall oder Verstopfung. 


Carob ist Lactose-, Cholesterin- und Glutenfrei und somit auch von Allergikern nutzbar.


Carob ist vom Geschmack her nicht so bitter wie Kakao sondern süß-karamellig. Man muss es selbst einmal probiert haben. Es gibt Menschen wie mich und mein Sohn die Carob lieben, während andere doch lieber zu Kakao tendieren. Zur langsamen Umgewöhnung kann man anfangs halb Carob und halb Kakao verwenden. 



Samstag, 18. April 2015

Kakteen- und Sukkulenten im Aquarium





Wie richtet man ein Kakteenarium ein?


Um eine unebene Landschaft zu erhalten wird  Styropor in das Aquarium mit eingebracht. Allerdings nicht einfach wie auf dem Foto reingestellt, sonder auseinandergeschnitten und in verschiedenen Schichten und Höhen eingesteckt. Man gibt durch das Styropor etwas Halt und Form. Sie folgende Fotos.




Dann kommt als Drainage Blähton und Pflanzgranulat. Das habe ich großzügig ca. 5 cm hoch als Schicht ausgestreut. Dort wo das Granulat sich befindet, kann man später wunderbar den Wasserstand erkennen, so dass keine Überwässerung stattfindet. Man muss sehr mit dem Gießen aufpassen, weil im Aquarium Wasser nicht abfließen kann und Kakteen auf nasse Füße sehr empfindlich reagieren. An der Seite hab ich noch ein kleines Plastikrohr mit reingesteckt zur späteren Bewässerung mit einem Trichter. Von oben ist auch eine Bewässerung möglich, ich finde aber eine Bewässerung von unten besser. 






Nun kann man die Kakteenerde einbringen und so verteilen, wie man das gerne möchte. Man sollte schon eine ordentliche Schicht Erde im Voraus planen, da man den Wachstum der Kakteen und die Wurzeltiefe berücksichtigen muss. Laut Internetrecherche scheinen sich die Arten Melocactus, Haworthien, Echinopsis sowie lebende Steine recht wohl zu fühlen. Wenn man keine Überwinterungsmöglichkeit hat, sollte man am besten tropische Pflanzen nehmen, die keine bzw nur eine bedingte Winterpause benötigen. Auch sind kleinbleibende Arten vorteilhaft oder langsam wachsende. Allerdings kann man natürliche alle Sorten austesten und gegebenenfalls ja auch wieder aus dem Aquarium entfernen. Wer Angst vor Schädlingen hat, kann die Kakteen mit Topf einsetzen, somit ist ein schnelles Herausnehmen der Pflanze gesichert. Schöner und natürlicher sieht eine Verpflanzung ohne Topf aus, diese ist jedoch auch risikoreicher. Wer Angst hat vor einem Befall, kann die Pflanzerde vorher im Ofen backen oder im Tiefkühler frosten. Das sollte die meisten Schädlinge zerstören, falls man welche in der Erde sitzen hat. Leider ist es mir selbst schon oft passiert, dass ich mir Schädlinge in der Blumenerde aus dem Baumarkt eingeschleppt habe. Notfalls sollte man um 100%ig sicher zu gehen vorbeugend direkt mit Gift arbeiten






Nachdem die Erde eingebracht ist, kann man die Kakteen in das Aquarium einsetzen.  Jenachdem, wie groß die Kakteen später werden, kann man ihnen einen Platz zuweisen, so dass sie nicht später den kleinbleibenden Arten zuviel Licht rauben.   




Alle Pflanzen werden nach dem einsetzen gewässert, damit sie gut anwachsen können. Aber drauf achten, nicht zuviel zu gießen.  Anschließend kann man eine Kies-, Split- und oder Sandschicht auftragen und  Wüstendekomaterial nach Belieben einbringen.  Die Wüstenpflanzen sind sehr lichthungrig und das Aquarium sollte immer in der Nähe eines  Fensters stehen. Zusätzlich ist eine tägliche Zusatzbestrahlung mit Pflanzenlicht sinnvoll, wahrscheinlich auch nötig. Dazu nimmt man eine  Leuchtstoffröhre mit Lichtfarbe 840 oder 865. Zur Regulation des Lichts, kann man eine Zeitschaltuhr anbringen. Schwarz Weiß Folie auf der Rückseite des Aquariums sorgt für eine noch bessere Lichtausbeute und Bestrahlung der Pflanzen, ist aber kein muss. 

 



In meinem Aquarium befinden sich zur Zeit folgende Kakteenarten:

-Drachenfrucht Pitahaya Hylocereus undatus Kletterkaktus

Schnellwüchsige Kaktee, die Triebe mit über 5 Meter ausbilden kann. Sie besitzt Haftwurzeln, mit denen sie nach oben klettert.  Der Kaktus gehört zu den Blattkakteen und man kann ihm Glieder abtrennen, ohne das er dabei stirbt. Er kann unheimlich schöne und große, wohlriechende Blüten hervorbringen, die ihm den Namen "Königin der Nacht" eingebracht haben. Der Drachenfruchtkaktus ist ein tropischer Kaktus, der eine Winterruhe bei 10-15 Grad genießt, aber diese ist nicht unbedingt notwendig. Wird er durchgängig kultiviert, ist er aber nicht so blühfreudig. Hylocereus ist ziemlich robust und passt sich auch kleinen Töpfen recht gut an.



-Cephalocereus senilis Greisenhaupt

Diese Kakteenart stammt aus Mexiko und kann über 10 Meter hoch werden. Dazu benötigt er aber einige Jahre und im Topf bleibt er deutlich kleiner. Er ist stark behaart. In der Wüste schützen ihn die Haare tagsüber vor zu starkem Sonnenlicht und nachts vor der schnell absinkenden Kälte.  Als Sonnenanbeter benötigt er mindestens 3 Stunden volle Sonne am Tag. Der Cephalosereus kann, muss aber nicht kalt überwintert werden bei 10-15 Grad. Erst bei 6m Höhe, wird dieser Kaktus blühfähig. Das Greisenhaupt muss immer vor Schutz und Zugluft geschützt sein, deshalb wird empfohlen ihn immer unter Glasschutz zu halten. Dieser Kaktus ist anspruchsvoll in der Pflege.



-Echinocactus grusonni Schwiegermuttersitz Goldkugelkaktus

Diese Kakteenart stammt aus Mexiko und ist eine der schönsten Kugelkakteen. Er kann einen Durchmesser von 80cm erreichen und eine Höhe von 1,30m.  Somit kann die Größe eines Sitzmöbels erreichen. Im Volksmund wird er auch Schwiegermuttersitz genannt. Als Zimmerpflanze bleibt er jedoch zumeist kleiner. Echinocactus muss immer an einem sehr hellen Ort stehen. Im Sommer ist Sonne und Wärme nötig und im Winter sollte er bei 8-10 Grad eine Winterruhe einlegen. Wegen Brüchigkeit der Wurzeln sollte er nur umgetopft werden, wenn es wirklich sein muss. Er brauch sehr durchlässiges Substrat, da er zu Fäulnis neigt.  Erst ab 30cm Durchmesser ist dieser Kaktus mit gelben kleinen Blüten blühfähig. Man sollte ihn nur sehr selten uns sparsam gießen.


-Echinocactus weiß bedornt

Entspricht dem gelbbedornten Goldkugelkaktus.



-Gymnocalycium mihanovichii Erdbeerkaktus in gelb und rosa

Ist ein Pfröpfling der auf einem Wirtskaktus wächst, welches zumeist in Rot angeboten wird, allerdings gibt`s diesen Kaktus mit unterschiedlichen Kopffarben. 
Ursprünglich beheimatet ist die Naturform in Argentinien und Paraguay

Beim Handelsüblichen Kaktus, handelt es sich um eine Kreuzung von Zwei Kakteen. Meistens wird dafür ein Myrtillocactus verwendet, der mit einem Gymnocalycium mihanovichii gepfropft wird. Im Sommer kann dieser Kaktus bei viel Licht und Wärme gehalten werden, jedoch nicht im direkten Sonnenlicht. Im Winter bevorzugt er Temperaturen von 16- 20 Grad, kann aber auch ohne Winterruhe gehalten werden. Auf keinen Fall sollte er längere Zeit im Winter unter 15 Grad gehalten werden. Dieser Kaktus mag keine Staunässe, aber die Erde sollte nie völlig austrocknen, sondern immer leicht feucht sein.



-Mammilaria polythele Warzenkaktus

Mammilaria zählt zu den pflegeleichten, artenreichsten Kakteengewächsen (ca. 400 Arten). Die Kakteen sehen wie Nadelkissen aus und blühen meistens jedes Jahr. Man kann Mammilaria bei mindestens 15 Grad durchkultivieren. Jedoch ist eine Winterruhe bei 8-10 Grad sinnvoll, da die Kaktee sonst vielleicht keine Blüten ausbildet. Mammilaria mag feuchte, aber nicht nasse Erde. Die Oberschicht kann dabei ruhig austrocknen. Die meisten Mammilaria neigen zu Gruppenbildung, wobei sie Kindel an der Seite rausschieben. Polythele ist jedoch ein Einzelkaktus. Mammilaria erreichen selten einen Durchmesser von größer als 15 cm. Polythele wird bis zu 60cm hoch.



-Howorthia fasciata Aloegewächs

Es gibt ca. 160 Arten der Gattung Howorthia.  Es sind kleinwüchsige Sukkulenten mit interessanter Blattfärbung und Blattform. Sie Sukkulenten sind in Südafrika beheimatet.  Howorthien können fast das ganze Jahr über Blüten ausbilden und sind nicht schwierig zu kultivieren. Howorthien sollten niemals in direkter Sonne stehen, eher im Halbschatten. In der Winterruhe sind sie bei 10-15 Grad gut aufgehoben. Eine Überwinterung in der Wohnstube ist nicht empfehlenswert. Die Oberschicht kann austrocknen, doch sollte die Erde bei den Wurzeln immer leicht feucht sein und niemals völlig austrocknen. Man sollte sie jährlich neu eintopfen und alte Erde entfernen, da sie ihre alten Wurzeln einmal im Jahr abwirft und diese dann zu Fäulnis führen können. Howorthia Stauden werden ca. 5-10cm hoch.



-Tillandsie

Gehört zur Familie der Bromeliengewächse und ist eine tropische Gattung der USA und haben sich an unterschiedlichste Lebensräume angepasst. Es sind ausdauernde, krautige Pflanzen. Meistens leben Tillandsien auf Bäumen und Kakteen, in oberen Etagen von Wäldern oder auf Felsen. Tillandsien haben nur ganz kleine Miniwurzeln zum Festhalten und werden nicht in der Erde gehalten, sondern auf Holz, Deko, Fels oder anderen Blumen aufgebunden. Das Aufbinden ist wichtig, da die Pflanze sonst nicht lange lebt. Aufbinden kann man Tillandsien zB mit Draht oder Streifen von einer alten Strumpfhose. Auch kann man sie in Tongranulat setzen. Die Pflanze sollte 2-3 Mal in der Woche mit weichen Wasser besprüht werden. Im Winter sollte man sie an einem hellen Luftfeuchten Ort aufbewahren ohne Sprühen da die Gefahr des Faulens besteht. Man sollte auch unbedingt auf weiches Wasser achten, da sonst die Poren mit denen sie Wasser aufnimmt, verstopfen können. Tillandsien benötigen keine Winterruhe und mögen es immer warm, feucht und sehr hell. Fühlt die Tillandsie sich wohl, dann kann sie dies mit Blüten belohnen.



-Echiveria

Echiveria sind pflegeleichte Sukkulente aus Mexiko. In Mode ist es momentan die Blätter der Pflanze gefärbt zu verkaufen. Echiveria liebt die Sonne und gegossen wird sie bis die Erde sehr feucht ist und dann lässt man die Erde fast völlig austrocknen bis zur nächsten Wässerung. Sie ist gegen Staunässe sehr empfindlich.  Überwintern sollte man sie bei 10-15 Grad. Je nach Art wird die Pflanze zwischen 30-100cm hoch.