Samstag, 18. April 2015

Kakteen- und Sukkulenten im Aquarium





Wie richtet man ein Kakteenarium ein?


Um eine unebene Landschaft zu erhalten wird  Styropor in das Aquarium mit eingebracht. Allerdings nicht einfach wie auf dem Foto reingestellt, sonder auseinandergeschnitten und in verschiedenen Schichten und Höhen eingesteckt. Man gibt durch das Styropor etwas Halt und Form. Sie folgende Fotos.




Dann kommt als Drainage Blähton und Pflanzgranulat. Das habe ich großzügig ca. 5 cm hoch als Schicht ausgestreut. Dort wo das Granulat sich befindet, kann man später wunderbar den Wasserstand erkennen, so dass keine Überwässerung stattfindet. Man muss sehr mit dem Gießen aufpassen, weil im Aquarium Wasser nicht abfließen kann und Kakteen auf nasse Füße sehr empfindlich reagieren. An der Seite hab ich noch ein kleines Plastikrohr mit reingesteckt zur späteren Bewässerung mit einem Trichter. Von oben ist auch eine Bewässerung möglich, ich finde aber eine Bewässerung von unten besser. 






Nun kann man die Kakteenerde einbringen und so verteilen, wie man das gerne möchte. Man sollte schon eine ordentliche Schicht Erde im Voraus planen, da man den Wachstum der Kakteen und die Wurzeltiefe berücksichtigen muss. Laut Internetrecherche scheinen sich die Arten Melocactus, Haworthien, Echinopsis sowie lebende Steine recht wohl zu fühlen. Wenn man keine Überwinterungsmöglichkeit hat, sollte man am besten tropische Pflanzen nehmen, die keine bzw nur eine bedingte Winterpause benötigen. Auch sind kleinbleibende Arten vorteilhaft oder langsam wachsende. Allerdings kann man natürliche alle Sorten austesten und gegebenenfalls ja auch wieder aus dem Aquarium entfernen. Wer Angst vor Schädlingen hat, kann die Kakteen mit Topf einsetzen, somit ist ein schnelles Herausnehmen der Pflanze gesichert. Schöner und natürlicher sieht eine Verpflanzung ohne Topf aus, diese ist jedoch auch risikoreicher. Wer Angst hat vor einem Befall, kann die Pflanzerde vorher im Ofen backen oder im Tiefkühler frosten. Das sollte die meisten Schädlinge zerstören, falls man welche in der Erde sitzen hat. Leider ist es mir selbst schon oft passiert, dass ich mir Schädlinge in der Blumenerde aus dem Baumarkt eingeschleppt habe. Notfalls sollte man um 100%ig sicher zu gehen vorbeugend direkt mit Gift arbeiten






Nachdem die Erde eingebracht ist, kann man die Kakteen in das Aquarium einsetzen.  Jenachdem, wie groß die Kakteen später werden, kann man ihnen einen Platz zuweisen, so dass sie nicht später den kleinbleibenden Arten zuviel Licht rauben.   




Alle Pflanzen werden nach dem einsetzen gewässert, damit sie gut anwachsen können. Aber drauf achten, nicht zuviel zu gießen.  Anschließend kann man eine Kies-, Split- und oder Sandschicht auftragen und  Wüstendekomaterial nach Belieben einbringen.  Die Wüstenpflanzen sind sehr lichthungrig und das Aquarium sollte immer in der Nähe eines  Fensters stehen. Zusätzlich ist eine tägliche Zusatzbestrahlung mit Pflanzenlicht sinnvoll, wahrscheinlich auch nötig. Dazu nimmt man eine  Leuchtstoffröhre mit Lichtfarbe 840 oder 865. Zur Regulation des Lichts, kann man eine Zeitschaltuhr anbringen. Schwarz Weiß Folie auf der Rückseite des Aquariums sorgt für eine noch bessere Lichtausbeute und Bestrahlung der Pflanzen, ist aber kein muss. 

 



In meinem Aquarium befinden sich zur Zeit folgende Kakteenarten:

-Drachenfrucht Pitahaya Hylocereus undatus Kletterkaktus

Schnellwüchsige Kaktee, die Triebe mit über 5 Meter ausbilden kann. Sie besitzt Haftwurzeln, mit denen sie nach oben klettert.  Der Kaktus gehört zu den Blattkakteen und man kann ihm Glieder abtrennen, ohne das er dabei stirbt. Er kann unheimlich schöne und große, wohlriechende Blüten hervorbringen, die ihm den Namen "Königin der Nacht" eingebracht haben. Der Drachenfruchtkaktus ist ein tropischer Kaktus, der eine Winterruhe bei 10-15 Grad genießt, aber diese ist nicht unbedingt notwendig. Wird er durchgängig kultiviert, ist er aber nicht so blühfreudig. Hylocereus ist ziemlich robust und passt sich auch kleinen Töpfen recht gut an.



-Cephalocereus senilis Greisenhaupt

Diese Kakteenart stammt aus Mexiko und kann über 10 Meter hoch werden. Dazu benötigt er aber einige Jahre und im Topf bleibt er deutlich kleiner. Er ist stark behaart. In der Wüste schützen ihn die Haare tagsüber vor zu starkem Sonnenlicht und nachts vor der schnell absinkenden Kälte.  Als Sonnenanbeter benötigt er mindestens 3 Stunden volle Sonne am Tag. Der Cephalosereus kann, muss aber nicht kalt überwintert werden bei 10-15 Grad. Erst bei 6m Höhe, wird dieser Kaktus blühfähig. Das Greisenhaupt muss immer vor Schutz und Zugluft geschützt sein, deshalb wird empfohlen ihn immer unter Glasschutz zu halten. Dieser Kaktus ist anspruchsvoll in der Pflege.



-Echinocactus grusonni Schwiegermuttersitz Goldkugelkaktus

Diese Kakteenart stammt aus Mexiko und ist eine der schönsten Kugelkakteen. Er kann einen Durchmesser von 80cm erreichen und eine Höhe von 1,30m.  Somit kann die Größe eines Sitzmöbels erreichen. Im Volksmund wird er auch Schwiegermuttersitz genannt. Als Zimmerpflanze bleibt er jedoch zumeist kleiner. Echinocactus muss immer an einem sehr hellen Ort stehen. Im Sommer ist Sonne und Wärme nötig und im Winter sollte er bei 8-10 Grad eine Winterruhe einlegen. Wegen Brüchigkeit der Wurzeln sollte er nur umgetopft werden, wenn es wirklich sein muss. Er brauch sehr durchlässiges Substrat, da er zu Fäulnis neigt.  Erst ab 30cm Durchmesser ist dieser Kaktus mit gelben kleinen Blüten blühfähig. Man sollte ihn nur sehr selten uns sparsam gießen.


-Echinocactus weiß bedornt

Entspricht dem gelbbedornten Goldkugelkaktus.



-Gymnocalycium mihanovichii Erdbeerkaktus in gelb und rosa

Ist ein Pfröpfling der auf einem Wirtskaktus wächst, welches zumeist in Rot angeboten wird, allerdings gibt`s diesen Kaktus mit unterschiedlichen Kopffarben. 
Ursprünglich beheimatet ist die Naturform in Argentinien und Paraguay

Beim Handelsüblichen Kaktus, handelt es sich um eine Kreuzung von Zwei Kakteen. Meistens wird dafür ein Myrtillocactus verwendet, der mit einem Gymnocalycium mihanovichii gepfropft wird. Im Sommer kann dieser Kaktus bei viel Licht und Wärme gehalten werden, jedoch nicht im direkten Sonnenlicht. Im Winter bevorzugt er Temperaturen von 16- 20 Grad, kann aber auch ohne Winterruhe gehalten werden. Auf keinen Fall sollte er längere Zeit im Winter unter 15 Grad gehalten werden. Dieser Kaktus mag keine Staunässe, aber die Erde sollte nie völlig austrocknen, sondern immer leicht feucht sein.



-Mammilaria polythele Warzenkaktus

Mammilaria zählt zu den pflegeleichten, artenreichsten Kakteengewächsen (ca. 400 Arten). Die Kakteen sehen wie Nadelkissen aus und blühen meistens jedes Jahr. Man kann Mammilaria bei mindestens 15 Grad durchkultivieren. Jedoch ist eine Winterruhe bei 8-10 Grad sinnvoll, da die Kaktee sonst vielleicht keine Blüten ausbildet. Mammilaria mag feuchte, aber nicht nasse Erde. Die Oberschicht kann dabei ruhig austrocknen. Die meisten Mammilaria neigen zu Gruppenbildung, wobei sie Kindel an der Seite rausschieben. Polythele ist jedoch ein Einzelkaktus. Mammilaria erreichen selten einen Durchmesser von größer als 15 cm. Polythele wird bis zu 60cm hoch.



-Howorthia fasciata Aloegewächs

Es gibt ca. 160 Arten der Gattung Howorthia.  Es sind kleinwüchsige Sukkulenten mit interessanter Blattfärbung und Blattform. Sie Sukkulenten sind in Südafrika beheimatet.  Howorthien können fast das ganze Jahr über Blüten ausbilden und sind nicht schwierig zu kultivieren. Howorthien sollten niemals in direkter Sonne stehen, eher im Halbschatten. In der Winterruhe sind sie bei 10-15 Grad gut aufgehoben. Eine Überwinterung in der Wohnstube ist nicht empfehlenswert. Die Oberschicht kann austrocknen, doch sollte die Erde bei den Wurzeln immer leicht feucht sein und niemals völlig austrocknen. Man sollte sie jährlich neu eintopfen und alte Erde entfernen, da sie ihre alten Wurzeln einmal im Jahr abwirft und diese dann zu Fäulnis führen können. Howorthia Stauden werden ca. 5-10cm hoch.



-Tillandsie

Gehört zur Familie der Bromeliengewächse und ist eine tropische Gattung der USA und haben sich an unterschiedlichste Lebensräume angepasst. Es sind ausdauernde, krautige Pflanzen. Meistens leben Tillandsien auf Bäumen und Kakteen, in oberen Etagen von Wäldern oder auf Felsen. Tillandsien haben nur ganz kleine Miniwurzeln zum Festhalten und werden nicht in der Erde gehalten, sondern auf Holz, Deko, Fels oder anderen Blumen aufgebunden. Das Aufbinden ist wichtig, da die Pflanze sonst nicht lange lebt. Aufbinden kann man Tillandsien zB mit Draht oder Streifen von einer alten Strumpfhose. Auch kann man sie in Tongranulat setzen. Die Pflanze sollte 2-3 Mal in der Woche mit weichen Wasser besprüht werden. Im Winter sollte man sie an einem hellen Luftfeuchten Ort aufbewahren ohne Sprühen da die Gefahr des Faulens besteht. Man sollte auch unbedingt auf weiches Wasser achten, da sonst die Poren mit denen sie Wasser aufnimmt, verstopfen können. Tillandsien benötigen keine Winterruhe und mögen es immer warm, feucht und sehr hell. Fühlt die Tillandsie sich wohl, dann kann sie dies mit Blüten belohnen.



-Echiveria

Echiveria sind pflegeleichte Sukkulente aus Mexiko. In Mode ist es momentan die Blätter der Pflanze gefärbt zu verkaufen. Echiveria liebt die Sonne und gegossen wird sie bis die Erde sehr feucht ist und dann lässt man die Erde fast völlig austrocknen bis zur nächsten Wässerung. Sie ist gegen Staunässe sehr empfindlich.  Überwintern sollte man sie bei 10-15 Grad. Je nach Art wird die Pflanze zwischen 30-100cm hoch. 


Donnerstag, 16. April 2015

Gänseblümchen (Bellis perennis)







Namen: Mehrjähriges Gänseblümchen, Margritli, Monatsröserl, Angerbleamerl, Augenblümchen, Himmelsblume, Maiblume, Marienblümchen, Maßliebchen, Mondscheinblume, Morgenblume, Osterblume, Regenblume, Sommerröschen, Sonnenblümchen, Tausendschön, Gisegeisseli, Geissemeieli, Geisseblüemli, Geissenblümchen, Mülerblüemli oder Margrittli


Beschreibung: Das Gänseblümchen gehört zur Familie der Korbblütler und ist auf fast jeder Rasenfläche Mitteleuropas zu finden. Es ist eine ausdauernde, krautige Pflanze, die meistens 4-15cm groß wird. Das Gänseblümchen blüht von März bis November. Die weiße Scheinblüte (Körbchen) richtet sich immer nach der Sonne und schließt sich abends sowie bei schlechtem Wetter. 




Verwendung: Das Gänseblümchen ist essbar. Vorallendingen werden Blätter, Knospen und Blüte für Salate, Tee, Smoothies, als Beilage, auf Süßspeisen, als Deko und Kapernersatz genutzt. Eine Tinktur ist herstellbar. Äußerlich kann man Tee auftragen, um Ausschläge, unreine Haut und Wunden zu behandeln. 


Sunshine-Smoothie
Aus 1/2 Honigmelone, 1 Banane, 1 Orange, Taubnessel und Gänseblümchen



Geschichtliches: Das Gänseblümchen ist ein Frühlingsbote und aus dem alten Volksglauben geht hervor, wer die ersten drei Gänseblümchen im Frühjahr mit dem Mund pflückt und  isst, der bleibt das restliche Jahr vor Zahnschmerzen, Augenbeschwerden und Fieber, vor Krankheiten verschont. Trägt man zwischen 12-13 Uhr gepflückte, getrocknete Gänseblümchen vom Johannistag bei sich, dem geht keine wichtige Arbeit schief. Desweiteren wird das Gänseblümchen auch als Orakel genutzt. Hierfür werden in Abzählreimen die Blütenblätter abgezupft wie ...liebt mich,  ... liebt mich nicht usw. Der Name des Gänseblümchen leitet sich vom lateinischen bellus= schön und perennis= ausdauernd ab. Die schöne Ausdauernde ist eine alte germanische Kultpflanze, welche Göttin Ostara gewiehen ist und sie ist eng mit der Osterzeit und ihren Bräuchen verbunden. Es blüht zuerst dort, wo die germanische Frühlingsgöttin Ostara ihren Fuß auf die Erde setzt. Die gelbe Sonne im Gänseblümchen wird als Auge Baldurs bezeichnet und deutet auf seine Anwesenheit hin. Es heißt, wenn man 7 Blüten mit einem Fuß verdecken kann, dann ist der Frühling da. In der Blumensprache steht das Gänseblümchen für Reinheit und kindliche Unschuld. Sie stammt aus dem Zaubergarten Freyas und blüht fast unverzagt das ganze Jahr hindurch. Das Maßliebchen, wie das Gänseblümchen früher genannt wurde, verweist auf die Silbe màs und bedeutet im Altkeltischen Anger und im Germanischen Wiese und lief bedeutete Blatt (heute englische leaf). 

Inhaltsstoffe: Saponine, Bitterstoffe, Gerbstoffe, ätherische Öle, Anthoxanthin, Flavonoide, Fumarsäure, Schleim, Inulin. Gänseblümchen enthalten siebenmal mehr Vitamin C als Kopfsalat.  Sie sind reich an Vitamin A, Kalium, Calcium, Magnesium und Eisen.

Anwendungsgebiete: Das Gänseblümchen regt den Appetit und Stoffwechsel an, fördert die Verdauung, lindert den Husten (krampfstillende Eigenschaft), wirkt harntreibend und kann somit Ödeme bessern und bei Blasenleiden helfen.  Es hilft auch bei Menstruationsbeschwerden, Weissfluss, Hautkrankheiten, Ausschlägen, unreine Haut, Lippenherpes und verbessert die Wundheilung. Das Gänseblümchen vertreibt die Frühjahrsmüdigkeit, hebt die Laune und hilft bei allerlei Beschwerden im Magen-Darm-Bereich. Man gibt es Kindern die schlecht wachsen und allgemein geschwächten Kindern soll es Kraft schenken. Man kann bei Verletzungen das Gänseblümchen als Wundpflaster nutzen, da es schmerzstillende und entzündungshemmende Eigenschaften besitzt. 

Heilwirkung: blutreinigend, blutstillend, harntreibend, krampfstillend, schmerzstillend, Stoffwechsel anregend, appetitanregend.



Achtung: Schwangere sollten Gänseblümchen nicht essen. Allergien sind wie bei allen Nahrungsmitteln möglich.


Hinweis: Diese Seite soll lediglich der Information über Gänseblümchen dienen. Für eine medizinische Beratung sollten Sie auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen! Ich übernehme keine Haftung für eventuell hervorgerufene gesundheitliche Schäden durch die Einnahme von Gänseblümchen.

Bärlauch (Allium ursinum)





Beschreibung: Der Bärlauch ist verwandt mit Schnittlauch, Zwiebel und Knoblauch, da er zur Gattung Allium zählt. Er ist eine Gemüse-, Gewürz und Heilpflanze. Man findet ihn in Europa und in Teilen Asiens meistens in Wäldern. Während er im Süden von Deutschland verbreitet ist, findet man ihn im Norden nur selten. In Brandenburg und Hamburg steht er sogar auf der roten Liste. Früh im Jahr treibt er aus und wird dann sehr gerne gesammelt und verspeist. Bärlauch ist eine krautige, ausdauernde Pflanze, die 20-50cm groß wird. Die weißen Blüten des Bärlauchs blühen zwischen April bis Juni und bilden Kapseln, die wenige Samen beinhalten. 


Namen: Bärlauch wird auch Bärenlauch, Knoblauchspinat, wilder Knoblauch, Waldknoblauch, Rinsenknoblauch, Hundsknoblauch, Hexenzwiebel, Waldherre, Bärenknuflak , Germsel, Hollauch, Hollouch, großer Knoblauch, Kremser, Paules Rämsche , Rämse, Rämtern, Rame , Rames-adra, Rames-öre, Rampen, Rampsen, Ramschen, Ramsen Rambs, Ramisch,  Ramsel,  Ramser, Ramseren, Ransericht, Räpschala , Ränze , Räzschala, Remese , Remsa , Remschala , Remsen  Zigeunerlauch und Zigeunerknoblauch genannt. Der volkstümliche Name Ramser, leitet sich vom germanischen Begriff hroms her, welches ein Name für Zwiebelgewächse ist.


Geschichtliches: Dem Bärlauch werden unheilabwehrende Eigenschaften zugeschrieben. Er ist eine Heilpflanze der Germanen, die als besonders heilkräftig gilt. Die Pflanze bringt den Frühling, denn der starke Bär zwingt den Winter in die Knie, um Leben hervorzubringen. Manche Seelentiere zeigen sich in Form von Pflanzen und wenn man diese dann isst, nimmt man die Stärke des Seelentieres in sich auf. Die Pflanze wird bei den Germanen an bestimmten heiligen Tagen gegessen und man glaubt, dass sie Verhärtungen auflöst. Die Pflanze kräftigt und entschlackt. Den Bären den man als besonders starkes Tier verehrt wurden sehr kräftige und heilwirksame Pflanzen zugeschrieben. Neben dem Bärlauch sind das Bärenklau, Bärlapp und Bärentraube so wie Bärwurz. Man erzählt sich das Bären nach der Winterruhe zuerst den Bärlauch essen, um nach dem langen Winterschlaf mit vielen Vitaminen und Nährstoffen versorgt zu sein. Deshalb wird der Bärlauch zusätzlich mit dem Bären in Verbindung gebracht und hat seinen Namen erhalten.


Verwechslung: Trotz des markanten, unverwechselbaren Geruchs (zwischen den Fingern zerreiben) wird er manchmal mit Maiglöckchen, Herbstzeitlosen oder gefleckten Aronstab verwechselt, welche sehr giftig sind. 5 Blätter der Herbstzeitlosen könne bereits tödlich sein. Der Bärlauch steht meistens in Gruppen und kann ganze Areale bedecken. Er riecht wie Knoblauch. Die Blüten sind weiß und haben eine wunderschöne Sternenform. 





Anwendung: Alle Teile des Bärlauchs sind essbar. Da der Bärlauch beim Erhitzen seinen Geschmack und sehr viele Inhaltsstoffe verliert, sollte man ihn roh genießen. Man kann ihn zB benutzen um Öl, Butter, Senf,  Paste, Pesto, Dips, Brotaufstrich, Saucen, Suppe, Salat, Smoothies, Essig und alkoholhaltige Getränke, sowie Kapern herzustellen. Desweiteren kann man ihn als Tee und Tinktur nutzen.  Die Sammelzeit des Bärlauchs ist von März bis Mai. Danach schmecken die Blätter nicht mehr. 

Bunter Salat mit Bärlauchsauce
Erbsensuppe mit Bärlauch



Inhaltsstoffe: Allicin, Vitamin C, Ätherisches Öl: Vinylsulfid, Merkaptan, Mineralsalze, Eisen, Schleim, Zucker. Die Bärlauchblätter haben gegenüber den anderen Pflanzen die höchste Konzentration an Schwefelverbindungen. Die schwefelhaltigen Substanzen wie Glutathion, Cystein und Cystein-S-oxide werden durch das Abschneiden der Blätter aktiviert und werden mit Enzymen zu Sufensäuren. Hohe Anteile an Mangan, Magnesium, Adenosin sowie ätherischen Öle sind vorhanden.



Anwendungsgebiete: Die Heilwirkung des Bärlauchs liegt vorallendingen im Magen-Darm-Bereich. Er heilt die Darmflora. Der Bärlauch hat eine positive Wirkung auf die Blutgefäße und kann Cholesterin senken sowie Herzinfarkt, Schlaganfall und Arteriosklerose vorbeugen. Er wirkt sich positiv auf die Atemwege, den Stoffwechsel, auf die Verdauung und das Kreislaufsystem aus. Er kann bei Asthma, Bronchitis und Blasenbeschwerden helfen. Bärlauch ist appetitanregend und regt zudem das Sexualverlangen an. Da er fruchtbarkeitsfördernd und sinnlichkeitssteigernd ist, wurde er im Mittelalter von den Mönchen gemieden und geriet fast in Vergessenheit. Man sagte ihm sogar nach, es sei eine Teufelspflanze. Der Bärlauch regt die Leber- und Gallenfunktion an, die Harnbildung und senkt den Blutdruck. Bärlauch hat eine regulierende Wirkung auf den Fettstoffwechsel und man setzt ihn traditionell gegen Darmparasiten ein. Er enthält Allicin und ist somit ein natürliches Antibiotika. Er wirkt harntreibend, entschlackend und entgiften den Körper. Somit ist Bärlauch optimal um eine Frühjahrskur durchzuführen. Hierbei wird eine Hand voll Bärlauch täglich bei oder in einem rohen Gericht nach Wahl gegessen oder getrunken.  


Heilwirkung: Die Wirkung des Bärlauchs ist adstringierend, anregend, antibiotisch, blutreinigend, entzündungshemmend, harntreibend, hautreizend, krampflösend, schleimlösend, schweißtreibend und tonisierend.



Aufbewarung:
Den frichen Bärlauch sollte man mit Wasser getränktes Zewa umwickeln und in einer Plastiktüte im Kühlschrank bis zum Verarbeiten aufbewahren. 



Um Bärlauch haltbar zu machen kann man ihn:

1. Einfrieren. Dazu kleinhacken und vorportioniert einfrieren oder mit Öl pürieren und in Eiswürfelformen füllen.


2.Trocknen kann man ihn auch, jedoch verliert er dabei fast seinen ganzen Geschmack.


3. In Öl konservieren

-Man kann ihn kleinschneiden und in Ölflaschen füllen. So hält er sich im Kühlschrank bis zu einem Jahr. Allerdings muss man immer darauf achten das die Bärlauchstücke mit Öl bedeckt sind. Besser ist es nach ein paar Wochen, wenn das Öl durchgezogen ist, die Bärlauchstücke aus dem Öl zu entfernen. 





-Man kann Paste herstellen. Hierfür den Bärlauch im Mixer mit etwas Öl und Salz pürieren und in einem Schraubglas abfüllen. Mit Öl auffüllen bis die Paste vollständig mit Öl bedeckt ist. Im Kühlschrank ist das dann mehrere Monate haltbar.


-Man kann Pesto herstellen. Hierfür wird Bärlauch mit Nüssen oder Sonnenblumenkerne und getrocknete Tomaten und Salz im Mixer zu einer Paste püriert, in Schraubgläser abgefüllt und mit Öl übergossen, bis das die Paste vollständig bedeckt ist. Im Kühlschrank ist das dann bis zu mehrere Monate haltbar.





4. In Alkohol konservieren

Man schneidet den Bärlauch in Streifen und konserviert ihn in Alkohol, z.B. Klarem, Korn oder Wodka.



5. In Essig konservieren

Man schneidet den Bärlauch in Streifen und konserviert ihn in Essig.




Bärlauchblätter grob hacken und mit 10g Salz mit dem Stabmixer fein pürieren (50g Bärlauch, 500g Salz grob). Das restliche Salz zugeben und ordentlich mit der Paste verrühren. Das feuchte Salz dann auf einem Tablett fein ausstreichen und im Backofen (50 Grad mit Löffel dazwischen), auf der Heizung oder in der Sonne oder im Dörrgerät (40 Grad) trocknen lassen. Das getrocknete Salz dann zerbröseln und in ein Gefäß füllen. Am besten trocknet man es draußen, da es sehr schwefelhaltig riecht.




Und die süße bayrische Bärlauchschnecke ist nun nach Brandenburg umgezogen. Den Bärlauch sollte man immer gut Waschen und durchgucken bevor man ihn verarbeitet.






Achtung: Schwangere sollten Bärlauch nicht essen, da er in Verdacht steht Wehen oder Fehlgeburten auslösen zu können. Menschen mit empfindlichen Magen können Magenbeschwerden durch das Essen von Bärlauch bekommen. Allergien sind wie bei allen Nahrungsmitteln möglich.


Hinweis: Diese Seite soll lediglich der Information über Bärlauch dienen. Für eine medizinische Beratung sollten Sie auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen! Ich übernehme keine Haftung für eventuell hervorgerufene gesundheitliche Schäden durch die Einnahme von Bärlauch.