Wie richtet man ein Kakteenarium ein?
Um eine unebene Landschaft
zu erhalten wird Styropor in das
Aquarium mit eingebracht. Allerdings nicht einfach wie auf dem Foto reingestellt, sonder auseinandergeschnitten und in verschiedenen Schichten und Höhen eingesteckt. Man gibt durch das Styropor etwas Halt und Form. Sie folgende Fotos.
Dann kommt als Drainage Blähton und Pflanzgranulat.
Das habe ich großzügig ca. 5 cm hoch als Schicht ausgestreut. Dort wo das
Granulat sich befindet, kann man später wunderbar den Wasserstand erkennen, so
dass keine Überwässerung stattfindet. Man muss sehr mit dem Gießen aufpassen,
weil im Aquarium Wasser nicht abfließen kann und Kakteen auf nasse Füße sehr
empfindlich reagieren. An der Seite hab ich noch ein kleines Plastikrohr mit
reingesteckt zur späteren Bewässerung mit einem Trichter. Von oben ist auch
eine Bewässerung möglich, ich finde aber eine Bewässerung von unten besser.
Nun
kann man die Kakteenerde einbringen und so verteilen, wie man das gerne möchte.
Man sollte schon eine ordentliche Schicht Erde im Voraus planen, da man den
Wachstum der Kakteen und die Wurzeltiefe berücksichtigen muss. Laut
Internetrecherche scheinen sich die Arten Melocactus, Haworthien, Echinopsis
sowie lebende Steine recht wohl zu fühlen. Wenn man keine
Überwinterungsmöglichkeit hat, sollte man am besten tropische Pflanzen nehmen,
die keine bzw nur eine bedingte Winterpause benötigen. Auch sind kleinbleibende
Arten vorteilhaft oder langsam wachsende. Allerdings kann man natürliche alle
Sorten austesten und gegebenenfalls ja auch wieder aus dem Aquarium entfernen.
Wer Angst vor Schädlingen hat, kann die Kakteen mit Topf einsetzen, somit ist
ein schnelles Herausnehmen der Pflanze gesichert. Schöner und natürlicher sieht
eine Verpflanzung ohne Topf aus, diese ist jedoch auch risikoreicher. Wer Angst
hat vor einem Befall, kann die Pflanzerde vorher im Ofen backen oder im
Tiefkühler frosten. Das sollte die meisten Schädlinge zerstören, falls man
welche in der Erde sitzen hat. Leider ist es mir selbst schon oft passiert,
dass ich mir Schädlinge in der Blumenerde aus dem Baumarkt eingeschleppt habe.
Notfalls sollte man um 100%ig sicher zu gehen vorbeugend direkt mit Gift
arbeiten.
Nachdem die Erde eingebracht ist, kann man die Kakteen in das
Aquarium einsetzen. Jenachdem, wie groß
die Kakteen später werden, kann man ihnen einen Platz zuweisen, so dass sie
nicht später den kleinbleibenden Arten zuviel Licht rauben.
Alle Pflanzen werden nach dem einsetzen
gewässert, damit sie gut anwachsen können. Aber drauf achten, nicht zuviel zu
gießen. Anschließend kann man eine
Kies-, Split- und oder Sandschicht auftragen und Wüstendekomaterial nach Belieben einbringen. Die Wüstenpflanzen sind sehr lichthungrig und
das Aquarium sollte immer in der Nähe eines
Fensters stehen. Zusätzlich ist eine tägliche Zusatzbestrahlung mit
Pflanzenlicht sinnvoll, wahrscheinlich auch nötig. Dazu nimmt man eine
Leuchtstoffröhre mit Lichtfarbe 840 oder 865. Zur Regulation des
Lichts, kann man eine Zeitschaltuhr anbringen. Schwarz Weiß Folie auf der
Rückseite des Aquariums sorgt für eine noch bessere Lichtausbeute und
Bestrahlung der Pflanzen, ist aber kein muss.
In
meinem Aquarium befinden sich zur Zeit folgende Kakteenarten:
-Drachenfrucht Pitahaya
Hylocereus undatus Kletterkaktus
Schnellwüchsige Kaktee, die
Triebe mit über 5 Meter ausbilden kann. Sie besitzt Haftwurzeln, mit denen sie nach
oben klettert. Der Kaktus gehört zu den
Blattkakteen und man kann ihm Glieder abtrennen, ohne das er dabei stirbt. Er
kann unheimlich schöne und große, wohlriechende Blüten hervorbringen, die ihm
den Namen "Königin der Nacht" eingebracht haben. Der Drachenfruchtkaktus
ist ein tropischer Kaktus, der eine Winterruhe bei 10-15 Grad genießt, aber
diese ist nicht unbedingt notwendig. Wird er durchgängig kultiviert, ist er
aber nicht so blühfreudig. Hylocereus ist ziemlich robust und passt sich auch
kleinen Töpfen recht gut an.
-Cephalocereus senilis Greisenhaupt
Diese Kakteenart stammt aus
Mexiko und kann über 10 Meter hoch werden. Dazu benötigt er aber einige Jahre
und im Topf bleibt er deutlich kleiner. Er ist stark behaart. In der Wüste
schützen ihn die Haare tagsüber vor zu starkem Sonnenlicht und nachts vor der
schnell absinkenden Kälte. Als
Sonnenanbeter benötigt er mindestens 3 Stunden volle Sonne am Tag. Der
Cephalosereus kann, muss aber nicht kalt überwintert werden bei 10-15 Grad.
Erst bei 6m Höhe, wird dieser Kaktus blühfähig. Das Greisenhaupt muss immer vor
Schutz und Zugluft geschützt sein, deshalb wird empfohlen ihn immer unter
Glasschutz zu halten. Dieser Kaktus ist anspruchsvoll in der Pflege.
-Echinocactus grusonni Schwiegermuttersitz
Goldkugelkaktus
Diese Kakteenart stammt aus
Mexiko und ist eine der schönsten Kugelkakteen. Er kann einen Durchmesser von
80cm erreichen und eine Höhe von 1,30m. Somit kann die Größe eines Sitzmöbels
erreichen. Im Volksmund wird er auch Schwiegermuttersitz genannt. Als
Zimmerpflanze bleibt er jedoch zumeist kleiner. Echinocactus muss immer an
einem sehr hellen Ort stehen. Im Sommer ist Sonne und Wärme nötig und im Winter
sollte er bei 8-10 Grad eine Winterruhe einlegen. Wegen Brüchigkeit der Wurzeln
sollte er nur umgetopft werden, wenn es wirklich sein muss. Er brauch sehr
durchlässiges Substrat, da er zu Fäulnis neigt.
Erst ab 30cm Durchmesser ist dieser Kaktus mit gelben kleinen Blüten
blühfähig. Man sollte ihn nur sehr selten uns sparsam gießen.
-Echinocactus weiß bedornt
Entspricht dem gelbbedornten
Goldkugelkaktus.
-Gymnocalycium mihanovichii Erdbeerkaktus in gelb und
rosa
Ist ein Pfröpfling der auf
einem Wirtskaktus wächst, welches zumeist in Rot angeboten wird, allerdings
gibt`s diesen Kaktus mit unterschiedlichen Kopffarben.
Ursprünglich beheimatet ist
die Naturform in Argentinien und Paraguay
Beim Handelsüblichen Kaktus,
handelt es sich um eine Kreuzung von Zwei Kakteen. Meistens wird dafür ein Myrtillocactus
verwendet, der mit einem Gymnocalycium mihanovichii gepfropft wird. Im
Sommer kann dieser Kaktus bei viel Licht und Wärme gehalten werden, jedoch
nicht im direkten Sonnenlicht. Im Winter bevorzugt er Temperaturen von 16- 20
Grad, kann aber auch ohne Winterruhe gehalten werden. Auf keinen Fall sollte er
längere Zeit im Winter unter 15 Grad gehalten werden. Dieser Kaktus mag keine
Staunässe, aber die Erde sollte nie völlig austrocknen, sondern immer leicht
feucht sein.
-Mammilaria polythele
Warzenkaktus
Mammilaria zählt zu den pflegeleichten, artenreichsten
Kakteengewächsen (ca. 400 Arten). Die Kakteen sehen wie Nadelkissen aus und
blühen meistens jedes Jahr. Man kann Mammilaria bei mindestens 15 Grad durchkultivieren.
Jedoch ist eine Winterruhe bei 8-10 Grad sinnvoll, da die Kaktee sonst
vielleicht keine Blüten ausbildet. Mammilaria mag feuchte, aber nicht nasse
Erde. Die Oberschicht kann dabei ruhig austrocknen. Die meisten Mammilaria
neigen zu Gruppenbildung, wobei sie Kindel an der Seite rausschieben. Polythele
ist jedoch ein Einzelkaktus. Mammilaria erreichen selten einen Durchmesser von
größer als 15 cm. Polythele wird bis zu 60cm hoch.
-Howorthia fasciata
Aloegewächs
Es gibt ca. 160 Arten der
Gattung Howorthia. Es sind kleinwüchsige
Sukkulenten mit interessanter Blattfärbung und Blattform. Sie Sukkulenten sind
in Südafrika beheimatet. Howorthien
können fast das ganze Jahr über Blüten ausbilden und sind nicht schwierig zu
kultivieren. Howorthien sollten niemals in direkter Sonne stehen, eher im
Halbschatten. In der Winterruhe sind sie bei 10-15 Grad gut aufgehoben. Eine
Überwinterung in der Wohnstube ist nicht empfehlenswert. Die Oberschicht kann
austrocknen, doch sollte die Erde bei den Wurzeln immer leicht feucht sein und
niemals völlig austrocknen. Man sollte sie jährlich neu eintopfen und alte Erde
entfernen, da sie ihre alten Wurzeln einmal im Jahr abwirft und diese dann zu
Fäulnis führen können. Howorthia Stauden werden ca. 5-10cm hoch.
-Tillandsie
Gehört zur Familie der
Bromeliengewächse und ist eine tropische Gattung der USA und haben sich an
unterschiedlichste Lebensräume angepasst. Es sind ausdauernde, krautige
Pflanzen. Meistens leben Tillandsien auf Bäumen und Kakteen, in oberen Etagen
von Wäldern oder auf Felsen. Tillandsien haben nur ganz kleine Miniwurzeln zum
Festhalten und werden nicht in der Erde gehalten, sondern auf Holz, Deko, Fels
oder anderen Blumen aufgebunden. Das Aufbinden ist wichtig, da die Pflanze
sonst nicht lange lebt. Aufbinden kann man Tillandsien zB mit Draht oder
Streifen von einer alten Strumpfhose. Auch kann man sie in Tongranulat setzen.
Die Pflanze sollte 2-3 Mal in der Woche mit weichen Wasser besprüht werden. Im
Winter sollte man sie an einem hellen Luftfeuchten Ort aufbewahren ohne Sprühen
da die Gefahr des Faulens besteht. Man sollte auch unbedingt auf weiches Wasser
achten, da sonst die Poren mit denen sie Wasser aufnimmt, verstopfen können.
Tillandsien benötigen keine Winterruhe und mögen es immer warm, feucht und sehr
hell. Fühlt die Tillandsie sich wohl, dann kann sie dies mit Blüten belohnen.
-Echiveria
Echiveria sind pflegeleichte
Sukkulente aus Mexiko. In Mode ist es momentan die Blätter der Pflanze gefärbt
zu verkaufen. Echiveria liebt die Sonne und gegossen wird sie bis die Erde sehr
feucht ist und dann lässt man die Erde fast völlig austrocknen bis zur nächsten
Wässerung. Sie ist gegen Staunässe sehr empfindlich. Überwintern sollte man sie bei 10-15 Grad. Je
nach Art wird die Pflanze zwischen 30-100cm hoch.