Dienstag, 31. Januar 2023

Gefühle ausdrücken über Karten

Da man sehr schwer oder manchmal auch gar nicht im Gesicht eines Autisten seine Stimmung lesen kann und oftmals die Kommunikation erschwert ist, können Gefühlskarten eine tolle Hilfe sein.


Es gibt soviel Momente voller Frust, wenn der Autist sich nicht verstanden fühlt und auch nicht mitteilen kann, vielleicht dann aus der Situation heraus sogar noch aggressiv wird und deshalb dann auch noch zusätzlich ärger kassiert. Aber auch für die Eltern oder Betreuer ist es sehr, sehr anstrengend, können sie einfach nicht in die Seele des Kindes oder des Jugendlichen sehen und verstehen und deuten deshalb vieles falsch. Und dann bekommt der Autist meistens auch nicht mit wie sich sein Gegenüber fühlt und deutet vieles falsch. Es ist so als würden sich zwei Außerirdische von fremden Planeten begegnen. 

Deshalb arbeiten wir nun mit Emotionskarten. So kann man durch zeigen einer Emotionskarte dem Kind mitteilen, wie man sich fühlt und auch benennen weshalb man sich so fühlt und das Kind oder der Jugendliche kann auch durch das zeigen einer Karte mitteilen wie seine Gefühlslage gerade ist. So kann man viele Missverständnisse und Frustration vermeiden und sich gegenseitig besser kennenlernen, vielleicht auch ins Gespräch kommen, wenn der Autist reden kann oder anders verständigen. 


Natürlich sind so Emotionskarten nicht nur etwas für Autisten, sondern auch für anderweitig behinderte oder besondere Kinder und Jugendliche geeignet und auch für Kinder und Jugendliche ohne Behinderung sind Emotionskarten eine absolute Bereicherung. Selbst bei Erwachsenen sind sie sehr gut einsetzbar, eine Empfehlung für Business-/Life- und Lern-Coaches.


Über den Picto Selector, den man sich kostenlos runterladen kann, auch um nach PECS zu arbeiten, kann man sich Grundemotionen ausdrucken und laminieren und im Alltag mit einbauen. Werden die Gefühlskarten gut angenommen und können Gefühle so benannt werden, kann man sich ein größeres Paket mit Karten und mit differenzierteren Gefühlen zulegen.


Wir haben mit 3 Gefühlen begonnen.





Aufgrund einer Empfehlung möchten wir uns dieses Kartenpacket

Gefühlskarten "Wie geht es Dir?"von Hanna Hardeland

anschließend zulegen. Statt 60 Karten gibt es auch noch eine Version mit 30 Karten. Ich muss ehrlich sagen, mich hat der hohe Preis sehr umgehauen, allerdings ist mir schon oft aufgefallen, dass leider gerade mit Lern- und Therapiematerial für besondere Kinder ein heiden Geld gemacht wird, weshalb ich Vieles in Eigenarbeit umsetze. Bei den Karten werd ich allerdings in den sauren Apfel beissen und sparen, da ich denke, dass wir sie oft nutzen werden.


Augen auf bei der Therapiewahl

Jeder will nur das Beste für sein Kind, vorallendingen wenn das Kind auch noch behindert und hilflos ist. Eigentlich denkt man in Instituten, bei Ärzten und Therapeuten ist man in guten Händen, aber auch hier muss man aufpassen nach welchen Therapiemethoden gearbeitet wird. 


TEACCH „Treatment and Education of Autistic and related Communication handicapped Children“ (dt.: „Behandlung und pädagogische Förderung autistischer und in ähnlicher Weise kommunikationsbehinderter Kinder“), PECS (Picture Exchange Communication System, zu deutsch: „Bildaustausch-Kommunikationssystem”) und auch andere Förderungen sind wirklich eine tolle Sache. Hier wird das Kind unterstützt und es wird nach dem Belohnungprinzip gearbeitet. Es fördert, motiviert und lässt die Kinderseele und den Geist erblühen ohne dabei den eigenen Charakter zu zerstören.


Allerdings möchte ich hier allen Menschen von ABA Applied Behavior Analysis bzw. Angewandte Verhaltensanalyse abraten. Hier werden Kinder wie Hunde gedrillt und systematisch gebrochen, so dass sie irgendwann keinen eigenen Charakter mehr besitzen, sondern nur noch funktionieren. Dazu hab ich euch noch ein paar Links rausgesucht. Natürlich ist dies nur meine eigene Meinung und es gibt genug Befürworter von ABA. Mir jedoch blutet das Herz wenn ich Berichte von erwachsenen Autisten lese, die am Boden zerstört sind und hoch depressiv.

Warum hab gerade ich ein behindertes Kind?

Alle Eltern haben eine Idealvorstellung und malen sich die tollsten Zukunftsbilder für ihre Kinder aus. Wenn es dann doch ganz anders kommt und man erhält eine Diagnose mit der man nicht rechnet die Wunschvorstellungen und Ideale innerhalb eines Sekundenbruchteiles zerschmettert, dann bricht erst einmal die eigene Welt zusammen und Fragen im Kopf purzeln wild umher und reissen an Herz und Seele. Vorallendingen die "W" Fragen werden dann zur Qual:" Warum? Wieso? Weshalb?" 

Es gibt dann erst mal keine zufriedenstellende Antwort, aber man wächst in das neue, in das abenteuerreiche Leben und irgendwann kann man sich gar nicht mehr vorstellen in der angepassten Norm zu existieren. Plötzlich sieht man die Welt mit ganz anderen Augen und die W Fragen rutschen ins Abseits. Denn dann zählt nur noch das hier und jetzt und man erkennt den Sinn. Wie oft hab ich und mein Mann in den letzten Monaten bereits gesagt:" Stell dir mal vor, der Kleine müsste da oder da aufwachsen." Undenkbar! Wir haben genau das Kind, was für uns perfekt ist und welches wir bis zu unserem Tod lieben werden und begleiten durch seine ganz eigene Welt. Wir sind wirklich richtig stolze Eltern und wir feiern jeden kleinen Fortschritt, wie einen Geburtstag. Nichts ist selbstverständlich und vieles was am Anfang unerreichbar schien, wurde bereits geschafft. Jeder Tag und jeder Fortschritt sind ein Wunder. 


Auf meiner Lebensreise fand ich einen tollen Blog auf http://www.lockenkopf-mia.de, indem eine Betroffene folgenden Satz von ihrer Freundin schrieb.

Zitat:" Ihr habt ein besonderes Kind und es hat sich euch ausgesucht... Gute Entscheidung!"


Diese Erkenntnis und Sichtweise hat mich so tief bewegt, dass ein paar Tränen über meine Wangen purzelten. 


Besonders berührt haben mich auch folgende Texte, die mir Kraft schenken und die ich gerne mit euch teilen möchte:






Die Spezialmutter

Ich stelle mir vor, wie Gott über die Erde schwebt und sich die Werkzeuge seiner Arterhaltung mit größter Sorgfalt und Überlegung aussucht. Er beobachtet sehr genau und diktiert dann seinen Engeln Anweisungen ins riesige Hauptbuch.

"Mueller, Lisa :Einen Sohn; Schutzheiliger: Matthias. - Meier Lena: Eine Tochter; Schutzheilige:Cecilie. - Schmitt,Laura : Zwillinge;Schutzheiliger? Gebt ihr Gerhard, der ist gewohnt, daß geflucht wird!"
Schließlich nennt Gott einen Namen und sagt:"I H R gebe ich ein behindertes Kind." Der Engel sagte neugierig: "Warum gerade Ihr, Herr? Sie ist doch so glücklich!"

"Eben deswegen !",sagte Gott lächelnd. "Kann ich einem Behinderten Kind eine Mutter geben, die das Lachen nicht kennt ? Das wäre grausam!"

"Aber hat sie denn die nötige Geduld?" fragt der Engel. "Ich will nicht, daß sie zuviel Geduld hat, sonst ertrinkt sie in einem Meer von Selbstmitleid und Verzweiflung. Wenn der anfängliche Schock und Zorn erst abgeklungen sind, wird sie es tadellos schaffen. Ich habe sie heute beobachtet. Sie hat den Sinn für Selbständigkeit und Unabhängigkeit ,die bei Müttern so selten und so nötig sind.

Verstehst Du, das Kind, das ich Ihr schenken werde, wird in seiner eigenen Welt leben. Und SIE muss es dazu bringen, in der IHREN zu leben. Das wird nicht leicht werden."

" Aber, Herr - soviel ich weiß, glaubt sie nicht einmal an Dich." Gott lächelte. "Das macht gar nichts, das bring ich schon in Ordnung. Nein, Sie ist hervorragend geeignet. Sie hat genügend Egoismus." Der Engel ringt nach Luft. "Egoismus ? Ist das denn eine TUGEND ?!"

Gott nickt. "Wenn sie sich nicht gelegentlich von dem Kind trennen kann, wird sie das alles nicht überstehen. Diese Frau ist es, die ich mit einem nicht ganz vollkommenen Kind beschenken werde. Sie weiß es zwar noch nicht, aber sie ist zu beneiden. Nie wird sie ein gesprochenes Wort als etwas selbstverständliches hinnehmen. Nie einen Schritt als etwas alltägliches. Wenn Ihr Kind das erste Mal "MAMA" sagt, wird Ihr klar sein, dass sie ein Wunder erlebt.

Ich werde bei Ihr sein, jeden Tag Ihres Lebens; jede einzelne Minute, weil sie meine Arbeit ebenso sicher tut, als sei Sie hier neben mir."

"Und was bekommt sie für einen Schutzheiligen ?" fragt der Engel mit gezückter Feder.
Da lächelte Gott : „Ein Spiegel wird genügen“

(Erma Bombeck)


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DES HIMMELS BESONDERES KIND

Weit von der Erde entfernt fand eine Versammlung statt.
"Es ist wieder Zeit für eine Geburt", sagten die Engel zu dem Gott da oben.
"Und dieses besondere Kind wird viel Liebe benötigen.
Seine Fortschritte werden sehr langsam sein, Vollendungen werden nicht offensichtlich.
Und es wird viel Fürsorge benötigen von den Menschen, die es dort unten treffen wird.
Es kann nicht so schnell laufen, lachen oder spielen wie andere, seine Gedanken
werden manchmal weit entfernt sein.
Von vielen Menschen wird es nicht aufgenommen, es wird als behindertes Kind immer
benachteiligt sein.
Also laßt uns vorsichtig sein, wohin wir es senden.
Wir wollen, dass sein Leben glücklich und zufrieden wird.
Bitte, Gott, - so sagten die Engel -  finde die Eltern, die diese schwere Aufgabe für Dich erledigen können.
Sie werden nicht sofort merken, welche wichtige Rolle sie gebeten wurden zu spielen
für dieses Kind von oben, das starke Treue und große Liebe in sich hat."
Doch bald werden die Eltern das Ihnen gegebene Privileg erkennen,
dass sie ein Geschenk des Himmels versorgen.
Dieser kostbare Schützling, so sanftmütig und mild,
ist des Himmels besonderes Geschenk.

(Verfasser unbekannt)

 

Tipp: Alltags- und Kommunikations-Systeme für Autisten PECS und weiteres

Wie man auf den Fotos erkennen kann, haben wir unterschiedliche Systeme zu Hause, die unserem Sohn (8) das Leben erleichtern. 

Zum Einen haben wir einen Lerncontainer für Schulaufgaben und Übungsaufgaben. 
Diesen haben wir mit Piktogrammen in Bild und Schrift und mit unterschiedlichen Farben bestückt.







Wegen den Übungsaufgaben für den Lerncontainer herrschte bei uns das Chaos. Da unser Sohn gar keinen Spaß an Übungsheften hat, weil die einfach zu groß und durch die Farben und das Gewusels zu überfordernd sind, rissen wir alles auseinander und ordneten es in kleine Portionen, wo er je nach Schweregrad Punkte sammeln kann. 







Das Lohnheft liegt unter Lohn in seinem Container und dort kann er Punkte sammeln nicht nur für die Übungsaufgaben, sondern auch fürs Lesen, Hausarbeiten, Benehmen in der Schule, Anstrengung in der Schule usw. Die Punktemenge und für was es Punkte gibt wurde vorher vereinbart und steht nochmals im Heft und alle haben unterschrieben wie eine Art Vertrag. Minuspunkte gibts auch für sehr schlechtes Benehmen zB wenn er sich in Gefahr bringt usw. Allerdings nicht für kleine Vergehen, die mit seiner anderen Wahrnehmung zu tun haben, denn da kann er nichts dafür und das würde auch zu stark frustrieren. Viel mehr steht bei uns der Spaß und das Belohnungsprinzip im Fordergrund. Festgehalten wird alles im Lohnheft. Das Punktesystem für die Boxen haben wir nun den 3. Monat und es macht ihm wirklich Spaß und er bemüht sich ganz doll! Wenn er Übungsaufgaben richtig toll gelöst hat bekommt er noch zusätzlich einen Bienenstempel auf seine Aufgaben! 




Einmal im Monat gibts je nach gesammelter Punkte-Menge eine Box mit Überraschungen die ihm gefallen. Das motiviert ihn in der Schule und zu Hause. Dafür wird zwischendurch von uns und der Familie an Spielzeug nix gekauft. Alles kommt in die Boxen.



Es läuft momentan sehr gut, worüber wir total froh sind. Natürlich rechne ich auch wieder mit Rückschrittsphasen, aber das ist nicht schlimm. Nun wissen wir ja besser damit umzugehen. Mit dem Boxen-Punktesystem und den Übungsheften das wir sie einfach auseinanderreißen und in kleine Portionen einteilen, haben wir uns ausgedacht. Mit den Piktogrammkarten und dem Ordnungssystem zb als Schrank, dass haben wir uns vom Autismuszentrum in Fürstenwalde abgeschaut, die sich dort auf der Förderschule auf Autisten spezialisiert haben und uns solche Systeme ans Herz legten. Mittlerweile ist noch ein Beschäftigungsboard hinzugekommen.





Wir erstellen gerade im Stil des Beschäftigungsboards noch eine Tagesleiste, damit sein Tagesablauf geordnet ist und er sich besser zurechtfindet. Auf das Beschäftigungsboard werden einlaminierte Piktogrammkarten geheftet, die mit einem Klettpunkt am Rücken versehen sind. Diese Karten werden auf die selbstklebenden Klettstreifen, die bei uns an einer Korktafel angebracht wurden, geheftet. Diese Karten zeigen seine ganzen Spielzeuge und Handarbeitssachen usw (also alles mit was er sich beschäftigen kann) an. Es soll eine Papazeit (Auszeit für mich) in seinem Tagesablauf integriert werden, wo er sich dann eine Karte aussuchen darf, die dann auf sein Tagesboard mit drauf kommt und dieses ausgesuchte Spielzeug ist dann verbindlich und das bekommt er dann in der halben Stunde, wo der Papa mal seine Ruhe braucht. Da er große Probleme hat eine Übersicht über seine Sachen zu bekommen, fand ich die Boardidee mit den Kärtchen einfach super. So hat er sofort eine Übersicht und kann sich besser orientieren und entscheiden. 

Bin gespannt wie er es annimmt. Zum Schrank hat er so gut wie nix gesagt, aber er benutzt ihn eifrig, was ich einfach nur Klasse finde! Das er die Systeme so schnell annimmt und umsetzt hätte ich nicht gedacht. Man merkt das er damit super klarkommt und er Freude daran hat.

Was ich voll super finde, mit kleinen Kindern kann man auch wunderbar mit Piktogrammkarten arbeiten und  kleine Tagesleisten erstellen. Bei kleinen Kindern noch nicht mit Schrift, sondern mit Karten wo nur die Piktogrammbilder drauf sind. Also man klebt dann zB hin morgens ein Wecker und ein Bett (aufstehen), dann sagt man aufstehen zeigt die Karte und legt sie in einen Behälter dafür, dann kommt das nächste Kärtchen Kleidung anziehen, Zähne putzen, Haare kämmen, Frühstück usw. Dabei kann man auch immer die Bedeutung der Karten nochmals benennen und wenn sie etwas größer sind wird unter diese Bildkarten noch das Wort eingefügt, damit sie sehen, wie es auch geschrieben wird und das Kind kann dann selbst seinen Tagesplan nach und nach abarbeiten und sich daran orientieren und irgendwann brauch es vielleicht gar keine Bilder mehr sondern nur noch die Schrift. Mit den Piktogrammen kann man auch Karten im Kleiderschrank zB befestigen, wenn das Kind nicht weiss wo etwas liegt und sich bei den Kleidungsstücken nicht zurecht findet usw. Und um mit ganz kleinen Autisten in Kontakt zu treten, die noch nicht sprechen können, gibts sogar Klett-Bücher (zu kaufen, oder man erstellt selbst eins) welches man samt Kärtchen überall mit hinnehmen kann, um sich zu verständigen. So ist die Kontaktaufnahme am Anfang leichter oder teilweise auch überhaupt erst möglich.


http://www.pecs-germany.com/ hier kann man Material bestellen oder vorgefertigte Systeme. Man kann aber auch selbst Karten und Leisten und Boards sowie Bücher erstellen mit Klettklebepunkten, selbstklebendes Klettband und einem Laminierer für die ausgedruckten Kärtchen. Um Piktogramme zu erstellen gibt es das Programm hier (Picto Selector) oder man stellt sich Piktogramme über google zusammen.




Das Piktogrammsystem beruht auf dem Bilder-Tausch-Kommunikations-System PECS (Picture Exchange Communication System), welches Mitte der achtziger Jahre von Lori Frost und Dr. Andy Bondy als alternatives Kommunikationssystem entwickelt wurde. Zuerst wurde es in den USA bei kleinen Kindern als Kommunikationssystem eingesetzt, später fand man aber heraus das es auch für Jugendliche und Erwachsene geeignet ist. Das PECS System ist mittlerweile auch nicht mehr auf Autismus allein beschränkt, sondern wird auch bei anderen Menschen eingesetzt, deren Sprachvermögen eingeschränkt oder nicht vorhanden ist.

ABA (Applied Behavior Analysis-Angewandte Verhaltensanalyse) und das Buch Verbal Behavior bilden den theoretischen Hintergrund. Daraus entwickelte Andy Bondy ein Pyramidensystem, welches der Firma den Namen PECS gab. Ein einzigartiges Lehrmodell für Menschen mit Entwicklungsstörungen und Lernbeeinträchtigungen wurde entwickelt. 

Das breite Spektrum von ABA (Applied Behavior Analysis = Angewandte Verhaltens-analyse) und das Buch „Verbal Behavior“ von B. F. Skinner bilden den theoretischen Hintergrund.  

Das Konzept von ABA steht in hoher Kritik, da einige neurodiverse Menschen damit nicht zurecht kommen und unter Zwang und Bestechung Kinder verstört werden und nicht effektiv geholfen. Wir haben damals getestet und nichts unter Zwang herbeigeführt und nur das fortgesetzt, was ihm offensichtlich geholfen hat und gut tat. Jedes Elternteil sollte auf sein Kind achten und was dem Einen hilft, hilft dem anderen vielleicht nicht. Von daher bitte auch kritisch bleiben und auf das Kindeswohl achten. 

Daraus entwickelte Andy Bondy den Pyramid Ansatz für die Erziehung – der der Firma PECS ihren Namen gab. Es ist ein einzigartiges Lehrmodell, das eine effektive Lernumgebung für Menschen mit Entwicklungsstörungen und/oder Lernbeeinträchtigungen schafft.

 

Basis der Pyramide-Strukturelle Elemente. 
Sie schaffen die Umgebung, die das Lernen fördert:

1.     funktionelle Aktivitäten

2.     Verstärkersysteme

3.     Funktionelle Kommunikation

4.     Veränderung von situationsbezogenem, unangemessenem Verhalten


Die Seiten der Pyramide sind die Elemente für einen erfolgreichen Unterricht:

1.     Generalisierung

2.     Effektiver Unterricht

3.     Lehr- und Promptstrategien

4.     Fehlerkorrektur


Kombiniert man alle Elemente, führt dieser Ansatz in verschiedenen Zusammenhängen zum Erfolg. Die Pyramide betont beim Lernen mehr das „Wie“ als das „Was“. Sie erlaubt eine maßgeschneiderte Anpassung des Unterrichts an die Fähigkeiten und Möglichkeiten des individuellen Schülers.



Ganz neu gibt es mittlerweile neben der Tagesleiste bei uns  ein Tagesbuch, welches man überall mit hinnehmen kann.

Ich hab ein Fotoalbum gekauft mit Klebeseiten und einen Beutel besorgt, den ich mit fertigen Piktogrammkärtchen befüllen kann.





Auf den ersten beiden Seiten habe ich links die Schrift "Mein Tag" in Druckbuchstaben ausgedruckt und eingeklebt, sowie eine offene Papptasche. In die Papptasche kommt noch eine kleine Kunststofftasche hinein, aber das könnt ihr ganz individuell gestalten. In der Kunststofftasche sind die Piktogramme der Wochentage und 3 Emotionskarten drin, mit denen wir arbeiten. In die Papptasche kann er seine abgearbeiteten Piktogramme vom Tag stecken. 

Auf der rechten Seite habe ich seinen Namen ausgedruckt und ein Foto von ihm darunter eingefügt mit der Selbstklebefolie, die ja schon regulär beim Fotoalbum mit dabei ist.Zum Schutz meines Kindes habe ich Name und Gesicht unkenntlich gemacht.








So können eure hergestellten Piktokrammkarten aussehen:






Die folgenden Seiten hab ich so bearbeitet:

Auf der linken Seite habe ich die Selbstklebefolie rausgeschnitten und selbstklebendes Klettband mit Haken befestigt. Darauf kann man die einlaminierten Piktogrammkarten mit den selbstklebenden Klettpunkten befestigen. Rechts habe ich die Seite mit der selbstklebenden Folie gelassen, falls ich noch extra Hinweise darunter für den Tag einfügen möchte. Die erste Seite mit Klettband ist für den Wochentag und den Morgen, die zweite Seite ist für den Mittag und die dritte Seite für den Abend. Das kann dann an einem Samstag zB so aussehen, wie die folgenden Bilder zeigen.








Auf der letzten Seite habe ich allgemeingültige Regeln mit der selbstklebenden Seite befestigt. Bei den Regelpiktogrammen hab ich keine Flauschpunkte verwendet. 


Zum transportieren, haben wir ihm seine eigene, coole Laptoptasche geschenkt, in die er alles ordentlich ordnet und verstaut, was er tagsüber und unterwegs benötigt.


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