Sonntag, 2. Oktober 2016

Katzen





Das Buch Katzen von Claudia Rusch ist 256 Seiten lang und beim Fischerverlag erschienen.

Das Hardcover Taschenbuch ist im kleinen, handlichen Format und hat eine sehr gute Hardcoverqualität mit schönen dicken Leseseiten und Schrift, die nicht zu klein wirkt.
Das Büchlein ist praktisch für Unterwegs und fürs kleine Bücherregal perfekt geeignet.

Im Buch "Katzen" dreht sich alles um die Katzenfakten, die man schon immer einmal wissen wollte, aber sonst nirgends findet.

Die Autorin ist selbst ein großer Katzenfan und das merkt man auf jeder Seite. Mit Witz und Charme vermittelt sie spielerisch und fließend Katzenfakten, die äußerst interessant sind und mich von Anfang bis Ende fesselten.

Folgende Themen sind u.a. im Buch enthalten:
Der Prousts Fragebogen mit einer Katze
Das Wort Katze in unterschiedlicher Sprache
Synonyme der Katze
Homonyme
Botanische und Zoologische Namensvetter
Kulturgeschichte
Mythen, Religion, Magie
Berühmte Katzen
Vorurteile und Irrtümer
Katzen und Frauen, Sprichwörter
Witze
Berufstätige Katzen
Katzen in der Kunst und Werke.
Skulpturen und Denkmäler
Katzenmusik und Katzenband
Katzen in Film und Fernsehen
Katzen im Internet
Katzen in der Literatur
Das Zusammenleben mit der Katze

Das Büchlein deckt wirklich einen großen Bereich ab und vermittelt die geballte Ladung an Katzenwissen. Ich bin bei einigen Themen immer wieder länger hängengeblieben, hab mir Notizen gemacht und intensiver im Internet zum Beispiel über Kunst, Filme und Bücher recherchiert. Ich konnte mir viele Anregungen holen und war über einige Fakten erstaunt. Ich werde das Buch auf jeden Fall noch öfters zur Hand nehmen. Es macht unheimlich viel Spaß darin herumzustöbern und Neues zu entdecken.

Fazit:
Ein Sachbuch was wirklich Spaß macht, umfangreich Wissen abdeckt, viele Fakten liefert und trotzdem mit einem witzigen, beschwingten Schreibstil nicht langweilig vermittelt, sondern Lust auf mehr macht. Eine absolute Leseempfehlung!


Samstag, 1. Oktober 2016

Noah will nach Hause





Das Buch "Noah will nach Hause" von Sharon Guskin ist 432 Seiten lang und aus dem Hause Allegria.

Das Softcover ist unglaublich gut gelungen. Das Haus leuchtet und strahlt einen aus der Dunkelheit richtig an. Der knallige Leuchteffekt kommt zu Stande indem man die Fenster und Tür des Hauses herausgestanzt und die Fläche mit einem leuchtend gelben Papier hinterlegt. Das Softcover hat insgesamt eine mittelgute Qualität und die Leseseiten sind schön dick.

Die alleinerziehende Janie ist verzweifelt. Ihr vierjähriger Sohn Noah hat panische Angst vor Wasser, lässt sich nicht baden, nicht waschen und nachts hat er schreckliche Alpträume. Immer wieder rastet er völlig aus und ruft nach seiner Mama. Janie ist bei ihm, aber er stößt sie von sich und verlangt nach seiner anderen Mama und er ruft immer wieder das er nach Hause möchte. Im Kindergarten und auch zu Hause ist auffällig das er Dinge weiß, die er eigentlich nicht wissen kann. Nachdem Noah im Kindergarten von Gewalt spricht, wird Janie mit dem Jugendamt gedroht und ihr bleibt nichts anderes übrig als mit Noah zu einem Psychiater zu gehen, der Schizophrenie vermutet und Noah mit starken Psychopharmaka behandeln möchte. Janie ist verzweifelt und sie weiß einfach nicht was sie tun soll. Da stößt sie im Internet per Zufall auf einen seltsamen Wissenschaftler. Ob er ihr und Noah trotz aller Skepsis vielleicht helfen kann?

Das Buch fesselt von der ersten bis zur letzten Seite und lässt einen einfach nicht los. Obwohl das Hauptthema des Buches Widergeburt/Reinkarnation ist, spricht es einen großen Leserkreis an. Die Geschichte beinhaltet Tragik, Emotionen und Liebe wie ein Frauenroman, aber man findet auch wunderschöne Zitate von Shakespeare, reale Fallstudien und Tiefe, die die literarische, geistige und wissenschaftliche Ebene anspricht. Sowohl die esoterische Seite als auch Gedanken über den Tod und das Leben hinaus kommen genauso wenig zu kurz, wie das spannende Abenteuer und die Reise von Noah und seiner Mutter, die  kriminalistische Züge annimmt und Detektivarbeit beinhaltet. Der fließende, rasante, spannende, tiefgehende und interessante  Schreibstil hat mich wirklich positiv verzaubert.  Noah will nach Hause konnte mich absolut überzeugen!

Fazit: Ein fesselndes Buch, welches tiefgehend, dramatisch, esoterisch, wissenschaftlich und spannend zugleich ist und deshalb einfach in jeden Bücherschrank gehört! Grandios und überzeugend. Eine absolute Leseempfehlung!


Montag, 26. September 2016

Irgendwo im Glück





Das Buch "Irgendwo im Glück" von Anna Mc Partlin ist 464 Seiten lang und ein Rowohlt Taschenbuch.

Das Softcover hat einen wunderschönen mittelguten Einband mit leicht abgehobenen Elementen zb Schmetterlinge und Blumen, welche sich super anfühlen und einen tollen Effekt zaubern.  Die Leseseiten sind schön dick und wertig.

Die Geschichte spielt mitten in den 90ern in Irland, Die Leute dort sind sehr konservativ, besonders zu dieser Zeit. Maisie Bean lebt nach einer Ehe voller Gewalt, bei ihrer Mutter, die leider dement ist. Jeremy ihr ältestes Kind ist ein sehr feinfühliger, liebenswerter Junge der tatkräftig mit anpackt und für sein Alter sehr vernünftig ist. Valerie steckt mitten in der Pubertät und macht ihrer Mutter schon mehr Kopfzerbrechen. Trotz aller Schwierigkeiten konnte Maisie sich von ihrem Exmann lösen und das Leben scheint endlich rund zu laufen. Sie hat sogar eine tolle Freundin an ihrer Seite, die ihr oft unter die Arme greift. Doch dann kommt das nächste Drama in Maisies Leben, denn Jeremy verschwindet spurlos...

Das Buch hat einen schönen flüssigen, leichten Schreibstil, der sich gut lesen lässt. Die Geschichte an sich ist schon sehr dramatisch und berührend. Man kann sich leicht mit den Protagonisten identifizieren. Was ich besonders schön finde ist, dass immer die Sichtweise gewechselt wird. Einmal stecken wir in Jeremys Kopf und Welt, einmal in der seiner Schwester oder im Kopf der dementen Oma Briedie oder der überforderten Mutter Maisie, die es allen recht machen möchte. Das ist auf jeden Fall ein sehr schönes Leseerlebnis, denn so kann man besonders bei Oma Bridie ihre seltsamen Handlungen und Aggressionen nachvollziehen, die für Außenstehende total befremdlich sind und überhaupt nicht verständlich. Da es Maisie so unglaublich schwer hat, hätte ich mir Emotionen gewünscht bei 3/4 des Buches. Aber die Autorin hat immer etwas Distanz gelassen, so dass man sich nicht verliert und weint. Ob sie das wohl extra gemacht hat? Denn zum Ende hin gibt es eine überraschende Tragödie, die schockiert und die eigene Welt einstürzen lässt und dann fließen mehr als nur ein paar Tränen. Ich schreib gezielt nicht das Hauptthema des Buches, damit ich nicht spoiler, aber es behandelt ein tolles Thema, welches gerade in den 90ern noch mit viel Intoleranz, Scham, Vorurteile und Ablehnung behaftet war.

Fazit: Ein flüßig geschriebenes, dramatisches Buch, welches besonders zum Ende hin unerwartet tragisch wird und voller Emotionen steckt! Absolut zu empfehlen!

Freitag, 23. September 2016

Kontrolliert ausser Kontrolle





Das Buch "kontrolliert außer Kontrolle" von Hanna-Charlotte Blumroth von Lehn ist 352 Seiten lang und bei Schwarzkopf & Schwarzkopf erschienen.

Das Softcover hat eine mittelgute Qualität, mit schönem Foto von Hanna. Innen sind zu jedem Kapitel zusätzliche Fotos von Hanna zu finden.

Die Biographie  von Hanna zeigt wie stark man in der Krankheit Anorexie gefangen ist und wie schwer man wieder aus der Essstörung hinauskommt. Hanna Blumroth kennen einige vielleicht aus Spiegel TV, wo sie zu Gast war. Sie hat dort über ihre Essstörung gesprochen und es wurde ihr Weg in eine Klinik und von mehreren Umzügen begleitet. Sie hat für Betroffene und Angehörige dieses Buch geschrieben, um den Menschen Mut zu machen und zu verdeutlichen wie man sich als Essgestörte fühlt und wie stark man mit sich hadert. Hannas Leidensweg beginnt mit 16 Jahren, wobei sie fast an der Erkrankung stirbt. Es folgt eine Klinikeinweisung und weitere drei stationäre Aufenthalte, sowie Wohngruppen usw. Im Buch erfahren wir von den widersprüchlichen Seiten Hannas, die gesunde Seite die unbedingt leben möchte und die kranke Seite die Hanna immer wieder zuflüstert das sie nicht essen darf.

Das Buch kann ich jedem Betroffenen und Angehörigen oder Menschen die sich weitergehend mit der Essstörung auseinandersetzen wollen, ans Herz legen. Hanna schreibt weder negierend noch beschönigend. Sie schafft es ihr Leben mit der Essstörung absolut authentisch einzufangen ohne dabei zu triggern. Immer wieder kämpft sie gegen sich und ist gefangen zwischen der Seite die gesund werden möchte und die Seite die krank bleiben will. Dieses Buch zeigt die Gedanken, die Gefühle und der Kampf mit sich selbst. Man fühlt sich beim Lesen verstanden und nicht mehr allein auf der Welt. Es zeigt ein Leben mit Anorexie, welche einen Süchtigen das ganze Leben lang begleitet.

Fazit: Ein sehr schön geschriebenes, authentischen Werk, welches das Leben mit Anorexie und den inneren Kampf wunderbar wiedergibt und verdeutlicht. Absolut lesenswert!


Montag, 19. September 2016

Am Ende aller Zeiten

Gastbeitrag von Toxicus Lovelybooks



Wenn die Welt plötzlich untergeht?
Es handelt sich hier um eine Geschichte die so viel mehr sein will als nur ein Katastrophendrama oder ein Survivalgame. Eine Geschichte die so beklemmend nah ist das man schon selbst die Hoffnung fallen lassen möchte und einfach völlig versunken ist im Strudel der Verzweiflung. Doch nicht unser Ed, der über sich ernsthaft mal nachdenken kann und hart gefordert wird. Das Leben verpasst ihm einen verdammt harten Haken, doch Edgar steht wieder auf, kämpft, leidet, friert, hungert und sieht auf zur Sonne. Eine Geschichte über Entscheidungen und Freundschaft und über einen Weg am Ende der Straße. Wie weit würdest du gehen für die Menschen die du liebst? Wie weit würdest du laufen wenn du weißt dass du sonst alles verlierst? Wie lang könntest du kämpfen, wenn deine Liebe droht zu erfrieren? Begebt euch auf eine Reise "Am Ende aller Zeiten". Für mich ein sehr tiefgehendes Buch das durchaus mehr sagt als man liest. Es zeigt die wirkliche Natur des Menschen und versucht gleichzeit auch sehr realistisch zu wirken. Die Schauplätze sind gut gewählt und ein Stück weit verliert man sich. Eine ganz klare Aussage die der Author mit diesem Werk treffen wollte!
Einfach großartig!

Freitag, 16. September 2016

Nur einen Horizont entfernt





Das Buch "Nur einen Horizont entfernt" von Lori Nelson Spielman ist 384 Seiten lang und beim Fischerverlag erschienen.

Das Softcover hat eine mittelmäßige Qualität mit schönen dicken Leseseiten und einem relativ robusten Einband mit interessanter, gummierter Oberfläche und Illustration.

Hannah hat von einer ehemaligen Schulkameradin einen Brief bekommen, welche sie jahrelang gemobbt hat. Die heute erwachsene Frau bittet sie um Vergebung. Im Brief befinden sich zwei Steine und eine Anleitung. Hannah soll einen Stein als Zeichen dafür zurück senden, dass sie der Klassenkameradin vergibt und den anderen Stein soll sie Jemanden senden, den sie um Vergebung bitten möchte. Hannahs Schmerz sitzt tief und sie will eigentlich gar nicht der Mobberin von früher verzeihen  und den anderen Stein, den könnte sie ihrer Mutter senden, aber als sie sich vor Jahren trennten, ist wirklich etwas Furchtbares geschehen, womit Hannah einfach nicht abschließen kann.

Ich fand die Geschichte leider nicht so emotional mitreißend wie "Morgen kommt ein neuer Himmel", wo mir öfters als einmal die Tränen liefen. Trotzdem war auch diese Geschichte von Lori Nelson Spielman wieder sehr schön zu lesen. Einige tiefgehende Passagen waren auch dabei, wo ich mir Zitate herausschrieb, damit ich sie immer nachlesen kann. Das Thema Vergebung durchzieht das ganze Buch völlig und rührt das Herz. Die Protagonistin ist wieder sehr sympathisch und man kann der Story wunderbar fließend folgen. Zum Ende hin gibt es sogar noch eine unerwartete Wendung, mit der ich so nicht gerechnet hatte und die der Geschichte den nötigen Kick zum Finale bringt. Ich hatte Freude an dem Buch!

Fazit:
Leichte, fließende Lektüre für Zwischendurch, die das Herz rührt mit dem Thema Vergebung. Das Buch ist nicht so mitreißend und bewegend wie "Morgen kommt ein neuer Himmel", aber dennoch schön zu lesen. Zum Schluss wird es sogar spannend. Empfehlenswert!


Fragt mal Alice






Das Buch "Fragt mal Alice" aus dem anonymen Tagebuch Alice, ist ca. 190 Seiten lang und als Hardcover und Softcoverausgabe erschienen.

In der Softcoverausgabe hat der alte Print von dtv nur eine schlechte bis mittlere Qualität. Die Leseseiten sind schön dick, aber der Einband ist ziemlich dünn und nach einer Weile lösen sich die Seiten von der Bindung.

Leseempfehlung ab 10 Jahre

Der Leser kann in "Fragt mal Alice" das anonyme Tagebuch eines pubertierenden Mädchens der 60er lesen, welches per Zufall das erste Mal an Drogen gerät und dann immer mehr in einem Teufelskreis versinkt. Das Tagebuch gibt es durchaus real und es ist somit biographisch, allerdings ist der Name "Alice" abgeändert worden, um die reale Person und ihre Familie zu schützen.

Das Buch wird öfters einmal an Schulen gelesen und ich finde da passt es sehr gut in den Unterricht hinein, um Diskussionen anzufachen und auch um Augen zu öffnen und die Tragweite klarzumachen, welche Auswirkungen Drogen auf das Leben nehmen können. Mir war Alice von Anfang an sehr sympathisch. Sie ist sehr naiv und noch ganz kindlich und möchte brav sein und ihre Eltern stolz machen. Das Buch ist nicht mehr ganz aktuell, da es aus den 60ern stammt und man merkt noch die Erziehung, den Zeitgeist, die Kindlichkeit der Jugendlichen der damaligen Zeit. Das passt leider zu heute so gar nicht mehr. Dennoch ist das Thema Drogen ja immer in jeder Zivilisation und in jedem Zeitalter allgegenwärtig und da schafft das Buch die Gefühle, die Verzweiflung, Verwirrung, Betäubung, den Höhenflug und Absturz absolut einzufangen. Da man ein echtes Tagebuch liest, ist man natürlich auch sehr neugierig und möchte immer weiter lesen. Es fesselt und fasziniert.

Fazit: Ein sehr lehrreiches, interessantes Buch, welches in seiner Tagebuchform absolut mitreißend ist und Einblicke in die Welt der Drogen schenkt. Es ist nicht mehr zeitgemäß, aber dennoch gerade sicherlich auch für Jugendliche von Bedeutung und für erwachsene Leser eine spannende Lektüre, die nachdenklich stimmt und die Tragweite von Drogen auf ein Leben verdeutlicht. Empfehlenswert!