Das Buch "Der Riese, der mit dem Regen kam" von Stefan Boonen ist 256 Seiten lang und beim Fischerverlag erschienen.
Das
Hardcover ist schön robust und die Leseseiten dick. Die Illustrationen
find ich künstlerisch nicht schlecht umgesetzt, haben mich aber nicht
vom Hocker gehauen. Da ist meine Meinung sicherlich subjektiv.
Das
Buch handelt vom Sommerhochhaus und seinen Menschen. Kalinda und
Albert, die Freundschaft schließen, treten als Hauptprotagonisten auf.
Es sind Sommerferien und man erlebt die Menschen und die Umgebung aus
der Sicht der Kinder. Es ist ziemlich langweilig, da die Familien auch
kein Geld haben und nix unternehmen können, bis die Zwei einem echten
Riesen begegnen, von dessen Existenz sie natürlich niemanden berichten
dürfen.
Das Buch an sich beschreibt das typische Hochhaus in
einer ärmeren Gegend, indem viele Menschen mit Problemen hausen. Typisch
Plattenbau/Hochhaus und armes Viertel! Die Stimmung im Buch ist
durchweg bedrückend. Es gibt eine Bewohnerin die ihren Hund misshandelt,
einen Chinesen, der die Zukunft voraussagt, eine Frau und einen Arzt
die in der Wohnung Geschäfte und Praxis betreiben, eine überforderte
Mutter mit vielen Kindern, die nur ihre Töchter liebt und eine Mutter,
die ständig neue Typen anschleppt usw. Alles ziemlich kaputte
Existenzen, die wir hier treffen. Trotzdem ist die Freundschaft die sich
zwischen Kalinda und Albert entwickelt wirklich schön und die Sicht aus
ihren Kinderaugen bei weitem nicht so negativ, wie ich als Erwachsener
das Ganze betrachte. Sie haben Spaß und kennen es nicht anders und trotz
Probleme scheint für die Beiden auch die Sonne. Besonders das Erlebnis
mit dem Riesen macht beide stark und verbindet. Das Buch regt zum
Nachdenken an und behandelt ernste Themen, welches ich selbst für ein
Kinderbuch auch gut finde anzusprechen, dennoch hat mir die Spannung
gefehlt, ein richtiges Happy End (das gibts ja im realen Leben leider
auch nicht) und vielleicht auch mehr Humor. Vielleicht finde ich gerade
auch das Buch mit der Thematik nicht so gut und extrem bedrückend, da
ich selbst aus solch einer Umgebung komme und alles dafür getan habe und
tue um dort nie wieder hinzukommen. Da vermischt sich dann das wahre
Leben mit den Themen aus dieser sehr realen Geschichte. Es war für mich
auf jeden Fall sehr beklemmend von Anfang bis Ende und das Gefühl hat
sich leider auch beim Ende nicht verflüchtigt trotz der Fantasyelemente
mit dem Riesen, dem man vielleicht auch eine tiefgehendere Bedeutung
zusprechen kann. Tiefgehend, aber nicht sehr unterhaltsam! Deshalb gibts
nur 3 Sterne.
Fazit: Ein Buch welches man flüssig lesen kann und
sich vorallendingen zu Lesen im Sommer anbietet, da die Story in den
Sommerferien spielt. Mir fehlte etwas Humor, die Spannung und die Themen
waren mir zu tiefgründig bedrückend! Dennoch fand ich die Botschaft der
Freundschaft zwischen den Protagonisten und dem Riesen sehr schön! Kann
man lesen, muss man aber nicht unbedingt!