Montag, 6. Mai 2013

Löwenzahn (Taraxacum sect. Ruderalia)

 
Alle Teile des Löwenzahns sind essbar.


Allgemein:
Viele Leute denken immer Löwenzahn das ist ein mieses Unkraut, was man kaum aus dem Garten bekommt. Dabei ist der Löwenzahn mit seinen gelben Blüten doch wirklich hübsch und auch so vielseitig. Der gewöhnliche Löwenzahn (Taraxacum sect. Ruderalia) gehört zur Familie der Korbblütler und ist eine ausdauernde, krautige Pflanze. Er wird 10-30cm hoch und breit. Nachdem seine gelbe Blüte verblüht ist, bildet sich die sogenannte Pusteblume, die bei allen Kindern sehr beliebt ist. Die Flugschirme sorgen für  Verbreitung. 
Der Löwenzahn ist wichtig für die Bienen, da er zur Entwicklung der Völker im Frühjahr dient. Bei großem Vorkommen kann ein Frühtrachthonig vom Imker hergestellt werden. Für ein Kilogramm Honig muss ein Bienenvolk über 100.000 Löwenzahnblüten besuchen.  Auch Kaninchen und Meerschweinchen mögen den Löwenzahn sehr. Er wird also auch als Tierfutter eingesetzt.
In der Kriegszeit hat man ihn als Kautschukersatz genommen und aus der Wurzel kann man einen Kaffeeersatz herstellen. Desweiteren sind junge geerntete Blätter als Salat essbar und im Smoothie verarbeite ich sie gerne. Aus den Blüten kann man Karpern und veganen Löwenzahnhonig herstellen. Auch die Milch aus den Stängeln kann man verarbeiten.

Andere Namen des Löwenzahns:
Bettnässer, Bettschisser, Bettseecher, Bumbein, Bumbaum, Hundeblume, Hundsblume, Kuhblume, Mühlenbuschen, Pisser, Pissnelke, Pusteblume, Rahmstock, Schweiz Chrottepösch(e) oder Söiblueme (Saublume), Weihfäcke , Milchblueme oder Söiblueme, Frankreich Pissenlit, Butterblume.

Anwendung:
Wirkstoffe im Löwenzahn sind Sesquiterpenlacton-Bitterstoffe, ein Phenolcarbonsäurederivat und Triterpene sowie Inulin (40% im Herbst). Die wichtigsten Wirkstoffe sind die Bitterstoffe, die allgemein die Sekretion der Verdauungsdrüsen fördern. Ausserdem wurde eine harntreibende Wirkung festgestellt. 
Anwendung findet der Löwenzahn bei Appetitmangel, Verdauungsbeschwerden, gallenflussfördernd, harntreibend bei Nierensteinen und Entzündungen der Blase. Ausserdem ist er auch einsetzbar als leichtes Abführmittel, bei rheumatischen Erkrankungen und Ekzemen.

!!!Ist die Blume des Löwenzahns am abend noch geöffnet, gibt es schlechtes Wetter!!!


Falsche Kapern:
Noch geschlossene Blüten von Gänseblümchen, Scharbockskraut und/oder Löwenzahn sammeln. Diese mit Salz bestreuen und anschließend 3 Stunden warten. Nun die geschlossenenen Blüten in siedendes Wasser geben und mehrmals aufwallen lassen. Dann abtropfen, in Schraubgläser füllen und mit kochendem Essig, Weinessig oder Estragonessig begießen und die Gläser verschrauben. 
Nach 6 Tagen noch einmal die Kapern mit dem Essigwasser aufkochen und die Gläser erneut verschließen.
Nach 2 Wochen sind die falschen Kapern fertig und schmecken wunderbar zu Salaten, zu Vorspeisen und noch vielem mehr.




Löwenzahnhonig:
Zutaten:
300 gramm od. 300 Stück Löwenzahnblüten
1,5 Liter Wasser
1,5 Biozitronen in Scheiben geschnitten
1,5 kg Zucker (Rohrzucker oder brauner Zucker geht auch, davon aber etwas weniger nehmen)


Zubereitung:





Man pflückt 300 Löwenzahnblüten ohne Stengel. Am besten gegen Mittag sammeln, wenn die Blüten völlig geöffnet sind. Auch sollte man darauf achten das der Löwenzahn nicht direkt an Straßen gepflückt wird, wegen der Belastung durch Autoabgase ect. 


Dann werden die Blüten  in einen Topf gegeben mit Wasser und mit den in Scheiben geschnittenen Zitronen. Anschließend 15 Minuten lang auf leichter Temperatur aufkochen und die Sud 24 Stunden ziehen lassen.
Man schüttet die Blüten und die Zitronen durch ein Leinentuch ab und presst dieses dann noch einmal ordentlich aus. Die Reste im Handtuch wandern nun in eine Biotonne oder auf den Kompost und die klare, braune Brühe kann verarbeitet werden.



Die Sud wird nun auf kleiner Temperatur köcheln gelassen und man rührt nach und nach den Zucker unter. Jetzt muss man geduld haben und die Brühe 2 Stunden oder länger einreduzieren lassen. Ob der Honig fertig ist erkennt man, wenn man einen Tropfen auf ein Untertellerchen gibt, kurz wartet bis es erkaltet ist und mit einen Finger leicht drauftatscht. Wenn sich nun ein Faden bildet, so kann man den Honig abfüllen. Wem es nicht schnell genug geht, der kann auch nach 2 Stunden 250 gramm Gelierzucker zufügen und nach ca. 5 Minuten den Honig dann in Gläser abfüllen. Auch hier sollte man aber den Test mit dem Tropfen machen. Die Schraubgläser und Deckel sollten ordentlich gewaschen und ausgekocht sein und sofort befüllt werden bis zum Rand. 


Nun den Deckel ganz fest anziehen. Am besten mit einem Handtuch, damit man sich die Finger nicht verbrennt und die Gläser sofort auf den Kopf drehen. Der Löwenzahnhonig muss ruhig stehen und völlig erkalten.



Anschließend hat man einen leckeren, veganen Honigersatz. Man kann ihn wie Marmelade auch, eine ganze Weile in den Schraubgläsern dunkel lagern und genießen.

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