Donnerstag, 1. September 2016

Am Ende aller Zeiten






Das Buch "Am Ende aller Zeiten" von Adrian J Walker ist 432 Seiten lang und beim Fischer Tor-Verlag erschienen,

Das Buch ist eine Softcoverausgabe, welche durch ihren besonderen Einband besticht, welcher einen Ringordner mit Notizen darstellen soll mit einem getackerten Gummiband. Bereits das abgewetzt, dreckig wirkende Cover mit hervorgehobenen, gummierten Elementen verrät die Thematik: Endzeit! Ansonsten hat das Buch eine mittelgute Qualität. Der Buchrücken könnte etwas stärker sein, um Leserillen zu vermeiden und die Leseseiten sind von der stärke her mittleren Bereich.

Edgar ist Mitte 30 und total unzufrieden mit seinem Leben. Er ist nicht gerade der Vorzeigeehemann oder Dad. Abends trinkt und isst er zuviel und er ist generell total frustriert von seinem schottischen Alltag und seinem Berufsleben. Er ahnt nicht das bald alles ein Ende hat, denn die Katastrophe naht. Ein Meteoridenschauer zerstört die ganze Welt. Alles versinkt im Chaos und nichts ist wie es war.
Als Ed´s Familie ohne ihn evakuiert wird, beschließt er 500 Meilen weit durch die Zerstörung zu ihnen zu laufen. Ein Kampf ums Überleben beginnt und um die eigene Willenskraft!

Zitat aus Am Ende aller Zeiten:
"Aber ich hab sie mir nicht ausgesucht"; sagte er. Unsere Blicke trafen sich, und er kniff die Augen zusammen. "Diese Straße . Ich habe nicht selbst entschieden, so weit darauf zu laufen. Sie hat mich ausgesucht."

Mich hat das Buch auf ganzer Linie überzeugt und nicht enttäuscht. Am Ende aller Zeiten ist eine apokalyptische Endzeitgeschichte, welche im Stil eines Survival Games geschrieben wurde und zudem auch noch viel Action, Spannung und morbide, düstere Handlungen, Szenen und Gedanken enthält. Es gibt Leser die manche Reaktionen und Handlungen unrealistisch empfanden. Ich jedoch fand das Buch absolut authentisch, da Körper und Geist sich in einem absoluten Ausnahmezustand befinden und Menschen zu Monstern mutieren im Überlebensmodus und dies verdeutlicht das Buch in vielen Szenen. Von Anfang bis Ende wird es nicht langweilig und ist spannungsgeladen. Es kommen zwischendurch immer wieder Geschehnisse, die nicht vorauszusehen sind oder wo der Autor einen auf eine falsche Fährte lockt, Ich konnte mir viele Zitate herausschreiben, da außerdem immer wieder  sehr philosophisch und tiefgehende Zeilen das Werk bereichern. Diese Geschichte zeigt was ein einzelner Mensch allein durch Willenskraft erreichen kann und wie Grenzen auf ganzer Linie gesprengt werden. Das Gefühl des Laufens und das Erleben an seine Grenzen zu kommen und diese im Sport zu überschreiten wird wunderbar vermittelt. Nach dieser Story hab ich richtig Lust auf einen Survivalurlaub oder selbst einmal mich über die eigene Vorstellungskraft und Körperempfindung hinweg zu laufen. Physische und psychische Grenzüberschreitungen werden in einem flüssigen Schreibstil widergegeben. Das Buch war geistig und seelisch sehr bereichernd für mich. Ich könnte mir wunderbar eine Fortsetzung oder eine Verfilmung vorstellen. Es hat meinen Geist und meine Emotionen sehr bewegt und klingt noch lange nach.

Fazit: Spannende, mitreißende Endzeitgeschichte die mich an ein Survival Game erinnert,  mit vielen Elemente des Laufens. Philosophische, tiefgehende Zeilen, Grenzüberschreitungen in physischer und psychischer Hinsicht. Düster, atmosphärisch, apokalyptisch...  Großartig!


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