Samstag, 26. Juni 2021

Kombucha







Kombucha ist ein Getränk welches durch Fermentierung von Tee mit einer Kombuchakultur (dem Scobi, Kombuchapilz) entsteht. Der Kombuchapilz lebt von Zucker. Er wandelt mit Hilfe von alkoholischer Gärung den Zucker in Ethanol und Kohlenstoffdioxid um. Der Pilz besteht aus Hefen und Essigsäurebakterien. Bei der Fermentation entstehen verschiedene Stoffwechselprodukte die sich positiv auf die Gesundheit auswirken. Der Kombucha wird traditionell aus schwarzen Tee oder grünen Tee hergestellt. Man kann aber grünen Tee oder schwarzen Tee auch mit Früchtetee kombinieren. 


Die Krautgeschwister nehmen für 1 Liter Wasser:

1 Schuss Ansatzflüssigkeit vom letzten Kombucha

4g grünen Tee

4g Hibiskusblüten

100g Zucker


Mir ist die Variante zu süß, ich nehme auf 4 Liter 16g grünen Tee, 16g Hibiskusblüten, 250-300g Zucker

Den abgekühlten Tee mit aufgelösten Zucker in ein Gefäß gießen. Den Scobi mit einem Schuss Ansatzflüssigkeit zugeben. Das Gefäß darf nicht mit einem Deckel verschlossen werden, da Gase entstehen. Deshalb mit einem ausgekochten Küchentuch mittels eines Gummis verschließen oder Küchentücher, diese müssen jedoch regelmäßig ausgetauscht werden. Es ist wichtig ein Tuch auf das Gefäß zu spannen, damit keine Pilzsporen oder kleine Fliegen hinein gelangen. Die Flüssigkeit lässt man nun 3 Tage stehen und gießt sie ohne Pilz ab. Etwas Ansatuflüssigkeit lässt man im Gefäß zurück. Den fertigen Kombucha kann man nun kaltstellen und genießen oder man macht eine Zweitfermentation. Dafür bestückt man das Getränk mit frischem Obst oder Obst aus der Theka und/oder ein Schuss Saft und lässt es nochmals einen Tag im Zimmer stehen. Dann stellt man es erst in den Kühlschrank und genießt es.


Der Kombucha in der Ansatzflüssigkeit kann man dann wieder mit frischen, kalten Tee aufgießen. Man kann ich auch ein paar Tage im Gefäß lassen. Dann muss man die Ansatzflüßigkeit aber abgießen da diese zu Essig geworden ist. Wichtig ist wenn man den Pilz am Leben erhalten möchte immer für Zucker als Nahrung zu sorgen. Kombuchaessig kann man wie normalen Essig benutzten oder entsorgen und dann setzt man ihn neu an. Füttert man ihn nicht mit Zucker verhungert er aber leider nach einige Zeit. 


Es bildet sich eine Schicht auf dem Getränk, wo ein neuer Pilz entsteht. Dies ist kein Schimmel. Die Schicht ist trüb und schleimig, weiß. Schimmel auf Kombucha ist grün und pelzig. Im Web gibt es dazu Fotos. Kahmhefen sind auch nicht schlimm. Bitte informiert euch. Ich dachte am Anfang mein Kombucha schimmelt, aber es bildete sich eine ganz natürliche Schicht. 

Achtung! Der Kombucha hat minimal Alkohol, etwa soviel wie Apfelsaft. Trockene Alkoholiker dürfen ihn nicht trinken! Diabetiker müssen wegen Restzucker aufpassen!


Quellen: 

Wikipedia

Krautgeschwister auf Facebook

Montag, 7. Juni 2021

Vegane Kochkunst




Das Buch "Vegane Kochkunst" von Matthias Langwasser ist als Hardcover erschienen über Regenbogenkreis.

Das Buch hat einen Umfang von 120 Seiten und ist auf umweltfreundlichen Papier gedruckt. 

Ein veganes Kochbuch mit vielen farbigen Fotos.

Das Kochbuch hat viele nostalgische Gefühle bei mir geweckt. Die typischen Erklärungen vom Beginn der veganen Bewegung und eine tolle, leicht verständliche Übersicht von Lebensmitteln die man als gesunden Ersatz benutzen kann. Ich hab Rezepte gefunden wie die Energyballs, die damals der absolute Renner waren und später auch in Rohkostform abgewandelt wurden. Das waren noch Zeiten als junger Aktivist mit der PETA auf Tour und in den Supermärkten gab es so gut wie nichts. Man musste für richtig viel Geld das meiste Essen online bestellen. Ich hab irgendwann eine Entwicklung gemacht und andere Diäten und Ernährungsformen getestet. Aber die vegane Rohkost bleibt einfach die gesündeste, natürlichste Form der Ernährung. Ich komme langsam auf den Weg zurück und dabei hat mich das Buch sehr unterstützt. Es sind sehr schöne Fotos und Worte von Matthias enthalten. Das ein oder andere Rezept hab ich gleich getestet. Tolles Gefühl für sich und die Natur und die Tierwelt etwas zu tun. 

Fazit: Sehr schöne Übersicht über die vegane Ernährung, Rezepte und Fotos. Hinterlässt ein nostalgisches Gefühl. Absolute Leseempfehlung!

Freitag, 28. Mai 2021

Der Wald ruft





Das Hörbuch "Der Wald ruft Bd 6" von Moritz Matthies ist als Hörbuch, Softcover und Ebook erschienen.

Das Hörbuch ist ungekürzt 7 Stunden und 49 Minuten lang.

Christoph Maria Herbst als Hörbuchsprecher ist die geeignete Besetzung.

Gerade noch rechtzeitig können die Erdmännchen aus dem Berliner Zoo fliehen, bevor sie verschifft werden. Das vermeintlich idyllische Waldstück hat es jedoch in sich.

Das Hörbuch hat den typischen trockenen Humor von Christoph Maria Herbst, wie man ihn nun mal kennt. Das Band entpuppt sich zudem als sehr gesellschaftskritisch. Was geschieht wenn man in einem Dorf landet wo nur Rechtsradikale hausen? Das Werk war ziemlich amüsant und hat zum Nachdenken angeregt. Mir haben dennoch ein paar sehr komische Szenen gefehlt. Mir war es teilweise schon wieder zu ernst. Aber das Buch ist dennoch sehr unterhaltsam und amüsant.

Fazit: Amüsantes, gesellschaftkritisches Hörbuch mit trockenem Humor. Hörempfehlung!

Mittwoch, 26. Mai 2021

Die Rose




Die Rose (Rosa) zählt zur Pflanzengattung der Rosengewächse (Rosaceae).


Die Gattung Rosa wurde von Carl von Linné in Species Planetarum 1753 aufgestellt.


Rose und Rosa gehen auf das indogermanische vrod oder vard zurück.

Man nennt sie auch *König der Blumen*


Es soll 100-250 Arten geben.


Merkmale sind Stacheln, Hagebutten und unpaarig gefiederte Blätter.


Man unterscheidet zwischen Wildrosen und Kulturrosen.

Nicht jede Zuchtrose hat den charakteristischen Rosenduft.


Seid bereits über 2000 Jahren züchtet man Rosen als Zierpflanzen.

Die Wildrosen wuchsen ursprünglich im dichtbewaldeten Europa auf Felshänge, Schotterfelder, Kliffe, Küstendünen und Strandwälle, später auch in Siedlungen und Waldweiden. Durch Rodungen und Co. sind mittlerweile viele Arten von Aussterben bedroht.


Kulturrosen verändern die Rosenflora nachhaltig.


Verbreitete und in Europa bekannte Rosenarten waren die Feldrose (Rosa arvensis), die Hundsrose (Rosa canina), die Zentifolie (Rosa centifolia) und die Essigrose (Rosa gallica).

Bereits Theophrastos unterschied zwischen rhódon, den Rosen mit gefüllten Blüten, und kynosbatos, wilden Rosen


Besonders das Rosenöl ist ein sehr wichtiger Grundstoff für die Parfümherstellung. Aber Rosenhydrolat, Rosenwachs und das ätherische Öl findet auch Verwendung in der Naturkosmetik. Als Aromatherapie und in der Naturheilkunde spielt die Rose eine Rolle. Aber auch als Zierpflanze ist sie beliebt und zur Zubereitung von Desserts und Speisen. Das Holz wird genutzt für Einlegarbeiten.


In vielen Kulturen spielt die Rose eine große Rolle ua Rosengärten in Persien, Rosen von Schiras, Rosenkultur in China, Rosenkultur in Babylonien und Thrakien, Ägypten, Griechenland, Rosenkult des römischen Reiches und in Mitteleuropa wurden die heimischen Wildrosen von Germanen und Kelten genutzt.


Im Mittelalter pflanzte man die Rose als Heilpflanze nur in Klöster. Es war die Sorte Apothekerrose Rosa gallica „officinalis“. Auch Hildegard von Bingen kannte die Heilkraft der Blume. „Sammle die Rosenblätter bei Tagesanbruch und lege sie über die Augen, sie machen dieselben klar und ziehen das „Triefen“ heraus.“

Mehr als 32 Krankheiten beschrieb Plinius der Ältere. Die Rosenblüten sind adstringierend,

blutreinigend, blutstillend und nervenstärkend. Sie kann gegen Heuschnupfen helfen und auch bei leichten Herzbeschwerden kann man sie einsetzen. Außerdem lindert sie Frauenbeschwerden, Kopfschmerzen und Schwindel.


Die Hagebutten im Herbst sind sehr vitaminreich.


Hagebutten sind reich an Pektinen, die im menschlichen Körper leicht abführend und entgiftend wirken können und daher bei Verdauungsbeschwerden und Nierenerkrankungen helfen. Hagebutten sollen auch auf das Immunsystem positiv wirken.


Das Rosenöl hat eine beruhigende, wundheilende und entzündungshemmende Wirkung. Man kann es auch bei Entzündungen im Mund verwenden. Rosenwasser kann aufgetragen auf Wunden helfen und bei vaginalen Infekten und als Badezusatz kann die Rose beruhigen. Als Tee wirkt sie auf die Schleimhäute.


Rote Rosen gelten seit jeher als Symbol von Liebe, Leidenschaft, aber auch von Schmerz und Blut.

Während eine Einzelne für die Liebe auf den ersten Blick steht, sprechen drei rote Rosen „Ich liebe dich” aus. Mit 108 dieser Blumen hält man um die Hand an.


Rosa Rosen symbolisieren im Allgemeinen Jugend, Verliebtheit und Schönheit.

Gelbe Rosen stehen in der Beziehung für Eifersucht und Untreue. Verschenkt man gelbe Rosen an Freunde haben Sie eine andere Bedeutung. Hier stehen sie für Spaß, Freundschaft und Dankbarkeit

Die Bedeutung der weißen Rose ist die Unschuld, Reinheit und Entsagung. Sie steht für die ewige Treue und ist damit ein Symbol der langjährigen und andauernden Liebe. Sie steht aber auch für Abschied und Tod, Humanität und Toleranz *Die weiße Rose*.


Die Rose ist die Blume der Aphrodite, Eros, Dionysos und Freya. Nur am Freya-Tag (Freitag) durften Rosen in der Regel die Apothekerrose zu Heilzwecken gepflückt werden. Diese musste wie die Mistel mit goldenem Werkzeug geschnitten werden.

Auch das Christentum steht mit dem Rosenkranz mit der Rose in Verbindung und auch die Rosenkreuzer. Die Rose steht auch in der arabischen Literatur für eine Manifestation des göttlichen. In Wappen und in Baumhütten findet man sie als Symbol. Pflanzte man drei rote Rosen in einen Kräutergarten, dann blieb, so glaubte man früher, Gesindel fern. Hagebutten schützten gegen Verhexung. In der Alchemie gilt sie als Blume der Weisheit und als Bild des klaren Geistes.





Quellen

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Rosen

https://www.euroflorist.de/rosen-farben-und-anzahl-cn185....

https://www.thecolvinco.com/.../weise-und-rote-rose.../

https://www.welt-der-rosen.de/rosenwelt/rosa.htm

https://deutsche-heilpraktikerschule.de/heilpflanzen-im.../

https://heilkraeuter.de/lexikon/rose.htm

https://www.praxisvita.de/rose-1438.html


Schafgarbe


Achillea millefolium

                                                         Schafgarbenseife


Ist auch bekannt unter den Namen Augenbraue der Venus, Blutstillkraut, Frauenkraut, Frauendank, Gotteshand, Grillengras, Katzenkraut, Margaretenkraut, Achilleskraut, Blutstillkraut, Gänsezungen, Grützblume, Zangeblume, Feldgarbenkraut, Grundheil und Schafzunge.

Das Schaf vom Namen kommt daher, weil Tiere und besonders Schafe dieses lieben. Es ist ein Schafgesundmacher. 
Das “garbe” kommt aus dem althochdeutchen “garwe”, was soviel bedeutet wie Gesundmacher. 
Der lateinische Name Achillea geht auf eine Sage zurück. In der Sage soll Achilles, der sich im Trojanischen Krieg an der Ferse verletzte, seine Wunden mit Schafgarbe behandelt haben. 
Mythologisch wird die Schafgarbe auch als Augenbrauen der Venus bezeichnet. Man sagt, wenn junge Mädchen das Kraut unter ihr Kopfkissen legten, dann träumen sie von ihrem Zukünftigen.

Schafgarbe war die Heilpflanze des Jahres 2004 und gehört zur Gruppe der Korbblüter. Man kann sie zwischen März bis Oktober ernten. Die Farbe der Blüten ist rosa, weiß. Genutzt wird das ganze Kraut (Blüte, Stiel und Blätter). Sie wird bis zu 80 cm hoch, hat einen sehr harten Stängel, trugdoldenartige Blüten, wechselseitig gefiederte Blätter und sie bildet eine Blattrosette.

Schafgarbe duftet sehr aromatisch.

Man findet die Schafgarbe auf trockenen Wiesen und Wegen.

Schafgarbe verhindert im Gemüse- oder Kräuterbeet Krankheiten der Nachbarpflanzen und die Schafgarbe ist eine bodenheilende Pflanze. Schafgarbe ist mehrjärig, anspruchslos und eine beliebte Bienenpflanze.

Schafgarbe ist ein überaus schmackhaftes Kraut, welches man für Kräutersalz, Brotaufstriche, Brot, Nudelteig, Essig und Co. nutzen kann. Dazu nimmt man die jungen Blätter. Auch kann man damit eine leckere Kräuterlimonade zubereiten und Getränke allgemein aromatisieren. Auch zur Zuckeraromatisierung nutzbar und sehr lecker zu Gemüse und Salat. 


Die Schafgarbe wirkt positiv in der richtigen Dosierung, kann aber bei zuviel Konsum auch Krankheiten auslösen. 
Sie hat eine ähnliche Wirkung wie Kamille.


Das Kraut ist besonders in der Frauenheilkunde bekannt, reguliert die Menstruation, Ausfluss und den Menstruationsschmerz. 
Schafgarbe regt den Gaallenfluß an und ist leberreinigend und entkrampfend im Magen-Darm-Bereich. 
Auf die Seele wirkt die Schafgarbe beruhigend und kann auch bei Kopfschmerzen und Migräne helfen. 
Auch hilft das Kraut bei Krampfadern und Hämorrhoiden.
Schafgarbe wirkt auf innere und äußere Blutungen. Früher schätzte man die Schafgarbe (Soldatenkraut) für die erste Wundversorgung, denn sie wirkt blutstillend und desinfizierend. 


Die Schafgarbe enthält ätherisches Öl und die Alkaloide Achillein und Stychydrin, Gerbstoffe, Bitterstoffe und andere Substanzen. 
Die Hauptwirkungen sind: entzündungshemmend, krampflösend, antibakteriell, antibiotisch, appetitanregend, blutreinigend, blutstillend, desinfizierend, entzündungshemmend, gefässtonisierend, krampflösend, wundheilend

Verarbeiten kann man die Schafgarbe zu Tee, Tinkturen, Salbe, Mazerate, Seife, Färbemittel (gelb bis braun) und Salben.

In der Seifenherstellung kann man Pulver, Ölmazerat, Sud und Tee, aber auch das ganze pürierte Kraut nutzen. 

Achtung manche Menschen reagieren auf Schafgarbe allergisch. Schwangere sollten Schafgarbe nicht nutzen. 


Quellen: 
https://www.kostbarenatur.net/anwendung-und-inhaltsstoffe/gewoehnliche-schafgarbe/
http://homoeopathie-naturheilkunde.vitanet.de/heilpflanzenlexikon/schafgarbe
https://heilkraeuter.de/lexikon/schafg.htm
https://www.kraeuter-hasbach.de/aktuelles/neuigkeiten-aus-der-gaertnerei/artikel-lesen/blueten-am-wegesrand-die-schafgarbe.html#:~:text=Schafgarbe%20ist%20eine%20der%20ältesten%20bekannten%20Heilpflanzen.&text=Die%20erste%20Geschichte%20zur%20Schafgarbe,Wunden%20mit%20Schafgarbe%20behandelt%20haben.

Dienstag, 18. Mai 2021

Apercu II




Das Buch "Aperçu" von Armin Pangerl enthält 36 Gedichte und Gedanken und ist ein Selfpuplishing Werk.

Armin Pangerl ist freier Künstler im Atelier Lahr. Er hat bereits drei Krebserkrankungen durchlebt und einige Psychosen, in der er sogar zeitweise als Obdachloser lebte. Er engagiert sich im Atelier Lahr.

In seinem neuen Werk veröffentlicht er  Alltagslyrik.

Aperçu bedeutet soviel wie geistreiche Bemerkung. Das ist überaus treffend für das Werk. Armin Pangerls Lyrik reicht von banal bis tiefgehend. Er verarbeitet in diesem Band seinen Alltag, Corona und seine Erkrankungen, aber auch den Tod. Die Zeilen sind steht's nüchtern, klar und treffend, teilweise bewegend. Seinem Stil der vorangegangenen Büchern bleibt er in der Lyrik treu. Meine Lieblingszeilen sind -Am Ende wird Stille sein-

Fazit: Alltagslyrik zwischen Banalität und  geistreicher Bemerkung. Absolute Leseempfehlung! 


Donnerstag, 13. Mai 2021

Kerzen gießen

Man kann Wachs und Dorte kaufen, ich zeige euch aber wie man Kerzen aus Restwachs gießt.

Der Restwachs muss erst geschmolzen werden. Wenn die Kerze in Farbe getunkt wurde, dann kann man die oberflächliche Farbe vorher abkratzen und extra einschmelzen. 

Wachs wird über einem Wassserbad geschmolzen. Wenn das Wachs geschmolzen ist, muss es gereinigt werden. Dazu nehme ich einen Stiftehalter oder Teesieb, welches ich mit Mullbinden umwickel und wo ich noch eine Lage Mull oder Molton oder Küchenpapier mit reinlege. Dadurch wird das Wachs gegossen. Es bleibt der Dort, Ruß und Glitzer oder Mücken hängen. Das Kerzenwachs wird in Silikonformen gegossen. 


Die gefilterten Wachsstücke kann man dann zum Einschmelzen nehmen für zum Beispiel Duftkerzen. 





Ich verwende dafür gekaufen Runddort (Die später anzündbare Spitze muss immer mit Knoten oben sein, dafür sofort an das abgeschnittene Stück wieder einen Knoten binden). Den Runddort gibt es in unterschiedlichen Größen, je nach Durchmesser für das Gefäß. Dieser wird ins Gefäß befestigt mit einer Schicht geschmolzenen Wachs mittig. Wenn die Schicht fertig getrocknet ist kann man den Dort an einem Halter oder Spieß auf dem Glas befestigen. 

Als Glas nehme ich Sturzgläser zum einmachen. 

Man kann Muster gießen nach Wunsch. Um Streifen zu bekommen muss jede Schicht immer richtig trocken sein, bevor eine neue Schicht gegossen wird. 

Um Luftblasen zu vermeiden, kann man außen das Glas mit warmer Luft vom Fön anpusten. 

Das Parfumöl sollte einen hohen Flammpunkt haben. Je höher desto besser. Beduftet wird mit 8%. Das sind bei 200g Wachs 16g Parfumöl. 
Der Flammpunkt muss hoch sein, weil sonst das Parfumöl im heißen Wachs einfach beim Zugeben verfliegt. Man sollte das Parfumöl deshalb auch erst zugeben wenn das Wachs noch flüssig ist, aber schon etwas abgekühlt. Dann wird das Parfumöl eingerührt und das Wachs gegossen. 

Meistens sackt bei der letzen Schicht Wachs mittig das Wachs noch etwas ab. Man muss die kleine Kuhle eventuell nochmal füllen.

Wenn alles getrocknet ist wird der Dort gekürzt und das Glas kann verschlossen werden, bis man die Kerze anzündet. 

Wenn die Flamme zu hoch wird, sollte man den Dort kürzen. 



Gute Firmen für Kerzenzubehör sind zB Candle shack UK, Kerzenkiste, CandleCraft, Eulenhofer Seifen für Parfumöle, Exagon Österreich

Samstag, 8. Mai 2021

Seife sieden

 


Zur Seifenherstellung gibt es auf Youtube super Videos zB von seifenbar

https://www.youtube.com/watch?v=4ZPzuXiy6PA&t=140s


Es gibt unterschiedliche Methoden zur Seifenherstellung zB CP (Cold Process), HTCP (Hot Transfer Cold Process), RTCP (Room Temperature Hot Process) HP (Hot Process), OHP (Oven Hot Process).

Ich erkläre hier CP

Benötigt wird: Destilliertes Wasser, feste Fette, Öle, einen Topf ohne Alu zum Schmelzen von festem Fett, Messbecher, kleine Becher zum Anrühren von Farbe, einen Schmelzfesten Becher oder Topf für die Lauge, ein Sieb, Ätznatron NaOH, Naturfarben oder Mica, Parfumöl oder ätherisches Öl, Silikon- oder Holzlöffel, ggfls einen Schlesinger, Silikonform oder Plastikform für die Seife, optional Zusätze, Schutzkleidung (Handschuhe, Brille, Mundschutz, evtl Kittel), Pürierstab, Feinwaage, Küchenwaage


Ein paar Anfangstipps:

Laugenflüssigkeit Destilliertes Wasser am besten einfrieren und nutzen. Die Meisten geben noch 1 TL Salz und 2 TL Zucker (auf 500g Gesamtmenge) hinzu und lösen es vor dem Einfrieren oder Nutzung im destillieren Wasser/Sud/Milch/Tee/Saft. Salz macht die Seife härter und Zucker einen feinen Schaum und die Seife beim Verarbeiten etwas flüssiger.

Möglich ist statt destiliertes Wasser wie oben schon angedeutet zB auch einen Sud aus Kräuter oder Blumen, Pflanzen, Tee, Kaffee, gefrorene Milch, Saft ect zu nutzen

Als Beigabe sind möglich zB Püree (Kürbis im Herbst, Möhren und Co) oder Kräuter, Blumen (frisch püriert oder getrocknet) Samen wie Mohn, Leinsamen und Kaffeepulver, Salz als Peeling oder gelöste Mentholkristalle, gelöstes Milchpulver, Schwefel, Birkenteer, Kiefernteer, gelöster Harz, Weihrauch, Kolophonium, Honig und Co. 


Mazerate, Kalt- und Warmauszüge im flüssigen Öl werden gerne angefertigt aus Kräutern, Blumen, Harz und Räucherungen. Ein Beispiel sind Auszüge aus Kastanie oder Efeu wg den enthaltenen Saponinen, super als Seife zur Hautstraffung und für die Venen und als Waschmittel (aber Achtung manche haben eine Kontaktallergie und es gibt auch giftige Pflanzen und Zutaten mit allergenen Stoffen, darüber sollte man sich vorher immer informieren).







Die einfachste Formel bei einem Seifenrezept, die immer gelingt, ist das 25er Rezept. Wir nehmen dafür 2x 25% flüssige Ölsorten und 2x 25% feste Fette. Es ist für Anfänger super geeignet.

Bei Kathrins Seifenrechner, wenn man rechts oben Eigenschaften einblenden anklickt und sein Rezept erstellt, sollte alles im grünen Bereich sein. So kann man kontrollieren ob ein eigenes erstelltes Rezept unbedenklich ist. 

Zum Beispiel in Facebook bei Seife sieden in Frieden oder in meiner Historischen und esoterischen Seifengruppe helfen wir gerne weiter. 

Die ÜF (Überfettung) der Seife ist eine persönliche Geschmacksfrage. Bei Kathrins Seifenrechner wird sie nachdem erstellen des Rezeptes angezeigt. Die Grammzahl des benötigten Ätznatrons steht direkt unter NaOH neben der Prozentzahl.  

Putzseife hat meistens 1-3% ÜF und Zitronensäure mit drin, Haarseife liegt meistens bei 3-12% ÜF (muss man testen was man am besten verträgt) und in vielen Haarseifen ist Salz (in Laugenflüssigkeit gelöst 4-7,5%, aber auch Sole kann in Seifen hergestellt werden) Babassuöl oder die bekannte Haarseife Aleppo aus Lorbeeröl. Gerne wird für Haarseife auch Keratin mit eingearbeitet, welches die Haare pflegt und einen tollen, cremigen Schaum produziert. Dafür werden etwa 2g Tier- oder Menschenhaare auf 500g-1000g Gesamtmenge in das destillierte Wasser eingeweicht, bevor der Ätznatron hinzugegeben wird. Auch eine Schlangenhaut ist möglich. Das Ätznatron wird dann so warm das er die Haare komplett auflöst und nur noch das gelöste Keratin übrig bleibt. Keratin kann man als Zusatz aber auch bereits fertig kaufen. In Schafwolle ist übrigens Lanolin enthalten, welches sehr pflegend für die Haut ist. Auch Lanolin Wollwachs, kann man extra kaufen oder aber die Schafwolle in der Lauge auflösen.

Eine normale Seife für den Körper wird meistens mit 8-15% ÜF hergestellt, wobei die Deutschen lieber eine höhere ÜF haben, sogar bis 20%, wo der Amerikaner nur den Kopfschütteln kann, der dann maximal bis 12% überfettet XD 

Man kann sogar eine Seife fürs Tierfell herstellen, um seinen Hund zu waschen. Hier liegt die ÜF zwischen 4-10%. Aber Achtung, es sind für Tiere nicht alle naturreinen ätherischen Öle geeignet. Meistens wird Lavendel, Citronella, Geranium oder Teebaumöl empfohlen. 





Fertige Rezepte für Tier und Mensch gibt es unzählige im Netz, auch Gieß- und Färbetechniken. Herausgesuchte Rezepte aus Büchern und dem Netz sollten aber unbedint gegengeprüft werden bei Kathrins Seifenrechner. Die Erfahrung zeigt das viele Rezepte, die man so beziehen kann, gesundheitliche Schäden mit sich ziehen können, weil sie falsch berechnet sind. Erstelle am besten dein eigenes Rezept oder lass dir von anderen Siedern helfen. 

NaOH Ätznatron muss mit einer Feinwaage abgewogen werden. Es ist wichtig das NaOH (Ätznatron) ganz genau abzuwiegen, da es sonst zu Verätzungen kommen kann. Ohne eine Lauge mit Ätznatron herzustellen, kann man keine Seife sieden. Da Ätznatron, wie der Name schon verrät, aber überaus ätzend ist, sollte man einige Schutzmaßnahmen beachten. Es muss Schutzkleidung getragen werde, man sollte niemals Wasser auf das Ätznatron gießen, die Lauge in einem luftigen Bereich angerührt werden, Einatmen sollte vermieden werden, bei Kontakt mit der Haut sofort abwaschen, Lauge immer in einem schmelzfesten, alufreien Gefäß anrühren mit einem alufreien Löffel (Silikon, Plastik), vorsichtig ins Wasser einrieseln lassen (kann überschäumen), Schleimhautkontakt absolut vermeiden (Gefahr von Erblindung), sofort den Arzt bei Spritzer ins Auge aufsuchen, niemals ohne Handschuhe arbeiten.


Ich hatte jahrelang solche angst vor dem Ätznatron, dass ich viele Jahre mich nicht getraut hab zu sieden. Vorsicht ist bei der Laugenflüssigkeit geboten, aber hab keine Angst. Wenn du die Schutzmaßnahmen einhälst wird in der Regel nichts Schlimmes passieren. Sobald die Laugenflüssigkeit mit den Ölen püriert ist, dann brennt sie zwar trotzdem wie verrückt auf der Haut und macht starke Reizungen, aber sie ist dann verdünnt und sie ätzt dir keine Löcher in deine Haut, wenn du sofort abspühlen gehst. Hab Respekt, pass immer gut auf, aber du kannst dich trauen deine eigene Seife zu sieden.

Der Rest macht die Erfahrung. Zu den einzelnen Öleigenschaften kann man bei Mojas Blog einiges erfahren. Auch um tiefergehend sich mit dem Thema Seife sieden auseinander zu setzen, ist der Blog sehr gut geeignet. 

Ein Buch welches ich empfehlen kann ist von Dr. Voss das Werk Naturseifen. Darin ist eine super Übersicht enthalten und einfache Rezepte. Ich hab es oft genutzt. 


Wie siedet man nun eine Seife?

Wiege deine Öle und Fette ab, dein Ätznatron mit der Feinwaage, Parfumöl oder ätherische Öle zum beduften, stelle die Farben bereit die du verwenden möchtest. 

In einem alufreien Topf (wg dem Ätznatron darf kein Alu verwendet werden) wird das feste Öl auf niedrigster Hitze geschmolzen. Es darf nur handwarm erhitzt werden. In einem anderen alufreien, schmelzfesten Topf wird die eingefrorene, destillierte Flüssigkeit hineingegeben, die du als Laugenflüssigkeit nehmen möchtest, meistens dest. Wasser. Falls es von der Grammzahl her noch nicht reichen sollte kann man noch destilliertes Wasser nachschütten. Die destillierte Flüssigkeit muss immer als erstes in den Topf und darf niemals auf das Ätznatron drauf gegossen werden. Nun müssen wir Sicherheitskleidung anziehen (Laborbrille, Kittel, Handschuhe, Mundschutz) und gehen entweder auf den Balkon oder an einen gut belüfteten Ort, denn das Ätznatron bildet Gase. Das vorher abgewogene Ätznatron wird nun unter ständigem Rühren nach und nach in das Wasser einrieseln gelassen. Das Ätznatron bildet Wärme und schmilzt die Eisklümpchen in nu. Lass die Lauge nun an einen sicheren Ort herunterkühlen, wo sie nciht umkippen kann. In der Zwischenzeit sollten die festen Öle komplett geschmolzen sein. Nun kann man die flüssigen Öle zu den geschmolzenen festen Fetten hinzugeben. Die Öle sollten nun in etwas so warm sein wie die Lauge, etwas mehr als Handwarm. Wer mit Thermometer arbeitet, in etwa 34-37 Grad. Durch ein Sieb wird schließlich die Lauge vorsichtig in die handwarmen Öle geschüttet. Es könnten noch ungelöste Kristalle übrig sein, man beugt mit dem Sieb dieser Gefahr vor. Mit einem Stabmixer wird nun abwechselnd gerührt und kurz gemixt bis ein Seifenleim entsteht. Der ist fertig wenn das Ganze eine Pudding- oder Kartoffelsuppenkonsistenz hat und leichte Tropfen auf der Oberfläche stehen bleiben. Am besten schon etwas früher aufhören, damit der Leim nicht zu fest wird. Nun kann man seine Zusätze wie Pürree/Heilerde/Pflanzenstaub/Meersalz/Blüten/Öl-Kräuter-Auszüge/Peeling/Milch/Honig usw unterrühren.Auch naturreines ätherisches Öl oder Parfumöl zur Beduftung kann jetzt zugesetzt werden (3-4% auf die Gesamtmenge). Nun nur noch ganz kurz den Pürierstab betätigen, weil der Leim sonst zu fest wird.  Will man den Leim komplett färben dann kann man nun pflanzliche Farbe untermischen (zB Kurkuma, Paprika, Aktivkohle, Ringelblumenpulver, Spirulinapulver, Mazerat von pulverisierten Annatto und Co) oder seifengeeignete Pigmente wie Mica. 




Wenn man mit mehrere Farben färben möchte für sogenannte Swirltechniken, dann muss man dementsprechend den Seifenleim aufteilen auf unterschiedliche Becher. Aber Achtung! Benutzte Geräte, Becher und Töpfe (alles was für die Seifenherstellung genommen wird) darf nicht mehr mit Lebensmitteln in Berührung kommen. Das heißt man muss auch nachdem Abwaschen alle Dinge für die Seifenherstellung auf Seite packen und darf sie nur noch für die Seife nutzen. Das liegt am Parfümöl, denn es frisst sich quasi in die Formen und man würde es bei erneuter Benutzung mit Lebensmittel schmecken. Der Seifenleim ist nach der Beduftung und Färbung fertig und kann in die Seifenformen gegossen werden. Man kloppft die Formen paar mal auf den Tisch, damit keine Hohlräume und Blasen entstehen. Es gibt unterschiedliche Formen aus Silikon oder Plastik und Seifenstempel die man online bestellen kann, aber auch unterschiedliche Gießtechniken die man anwenden kann. In youtube findet man Videos, aber auch in unterschiedlichen Gruppen kann man Techniken lernen. Wer kein Geld ausgeben möchte für Seifenformen der kann auch folgendes beutzen: Brotbackformen, Joghurtbecher, aufgeschnittene Milchtüten, Chipsdosen (aber da muss der Boden entfernt werden und mit einer Frischhaltehaube aus Silikon verschlossen, bekommt man im DM), Quarkbecher, Eisdosen usw. Silikon und Plastik sind eine super Wahl. Auch hier muss man darauf achten das kein Aluminium enthalten ist in den verwendeten Gussformen.  Nachdem die Seife fertig in der Form ist, wird sie mit Klarsichtfolie abgedeckt und mit einem Handtuch oder Badetuch umwickelt (isoliert) und mindestens 12 Stunden ruhen gelassen.




Nach einem Tag kann man mit einem Handschuh vorsichtig die Oberfläche fühlen, ob diese bereits fest genug ist. Wenn nicht muss man die Seife noch 1-2 Tage meistens stehen lassen, wenn die Oberfläche allerdings sich schon recht hart anfühlt kann man die Seife ins Gefrierfach stellen und wenn sie eingefroren ist herauszulösen. Normalerweise geht diese dann ohne Probleme. Blöcke muss man antauen lassen und dann können diese mit einem Palettemesser, einem Käseaufschneider, einem Draht oder einem Seifenmesser geschnitten werden. 



Wenn ein Topping auf der Seife ist dann bitte falsch herum schneiden, sonst bildet die Deko schlieren in die Seife. Die ausgeformten und/oder geschnittenen Stücke werden nun luftig gelagert und noch ein paar Tage liegen gelassen, bis sie gut getrocknet sind. 

Nun können unerwünschte Unebenheiten auch abgeschnitten oder weggehobelt werden und/oder die Seife mit einem Stempel verschönert (es gibt extra Acrystempel für Seifen zu kaufen). 



Insgesamt wird die Seife für 6 Wochen an einen dunklen Ort gestellt. Während dem Prozess reift die Seife und wird hautfreundlich und bildet einen schönen Schaum aus. Nicht vorher benutzte wegen Hautverätzungsgefahr und Reizungen. Ätherische Öle verfliegen nun nochmal ein gutes Stück und die Farben ändern sich. Grüne Olivenölseife färbt sich meistens ganz weiß um, die meisten Kräuter und Blumenauszüge werden braun.


Weitere Tipps

Zum verpacken von der Seife eignen sich Organzabeutel, Brottüten und Zellglas. Ich nehme immer Zellglas und bügel die Seifen darin ein, damit der Duft nicht verfliegt. Auch dazu gibt es Videos im Netz. Seife darf niemals in Dosen, Tüten, Boxen usw gelagert werden oder in Plastik verpackt. Seife muss atmen, sonst wird sie ranzig. 




Zu den unterschiedlichen Ölen sei noch gesagt, es gibt schnell ranzendes Öl, was man nur in geringen Prozenten verwenden sollte um ein schnelles Verderben der Seife zu verhindern. Darunter zählen zB Sojaöl, normales Sonnenblumenöl, Rapsöl, normales Distelöl usw. Sehr gut eignet sich Kokosöl, Palmin, Schweineschmalz, Straußenfett, Fettstange, Lorbeeröl, Olivenöl, high oelic (HO) Sonnenblumenöl und HO Distelöl. Es gibt natürlich noch viel, viel mehr Öle die man nutzen kann in festen und flüssigen Zustand. Bei Kakaobutter, die man auch hervorragend benutzen kann sollte man jedoch darauf achten das diese auch nur bis maximal 15% der Gesamtmenge ausmacht, da diese die Seife sehr fest macht und die Haut austrocknen kann. Mit 5% Rizinusöl unterstützt man die schaumfördernden Fette. Ob man die gängigsten Öle und Fette nimmt oder ob man es exklusiv und außergewöhnlich mag, ist reine Geschmackfrage. Für sehr außergewöhnliche Öle und Fette, aber auch für außergewöhnlichen Milchzusatz zb Kamel oder Esel greift man auf jeden Fall tiefer in die Tasche. Auch das naturreine ätherische Öl ist reine Geschmacks- und Geldfrage. Zwischen Kamillekonzentrat und echter blauer oder römischer Kamille liegen Welten im Preis und von der Qualität. Ich persönlich denke ja, dass für Seife eine geringere Qualität ausreichend ist, auch beim Öl, denn viele Inhaltsstoffe gehen bei der Verseifung zum großen Teil verloren. Dennoch muss man auf eine gewisse Qualität zb beim Sonnenblumenöl wg der Ranzgefahr achten.

Will man die einzelnen heilenden Auszüge der Kräuter und Pflanzen nutzen, sollte man diese nicht im destillierten Wasser lösen (bis auf Efeu/Kastanie wg den wasserlöslichen Saponinen), sondern in Öl. Weshalb? Weil bei der Laugenherstellung der Prozess zu viel Wärme bildet und dann die guten Inhaltsstoffe zerstört. Man sollte den Kräuterölauszug erst in den handwarmen Seifenleim zum Ende hin zugeben, wenn dieser bereits angedickt ist, an der Stelle wo man auch die Farbe und Peeling usw zugibt. Das benutzte flüssige Kräuteröl muss natürlich am Anfang zu den flüssigen Ölen dazugerechnet werden von der Menge her.

Ein sehr gutes Rezept um mit unterschiedlichen Farben zu arbeiten und Gießtechniken ist HautsacheMild von Petra Feddeck, da die Seife lange flüssig bleibt und man somit gut unterschiedliche Muster einarbeiten kann. 



Vorsicht ist geboten bei einigen Parfümölen, die können Seife verfärben und/oder den Seifenleim extrem andicken und dann war es das mit Gießen. In Seifenkreisen spricht man dann vom Seifenkobold Klaus der da war und Blitzbeton verursacht. 





Einige Öle wie Nussöle, Kürbiskernöl, Schwarkümmelöl, Lorbeeröl und auch Lachsöl, machen sich in Farbe und Duft bei der späteren Seife bemerkbar.

Übrigens je höher die Jodzahl in der Seife ist, desto schneller wird die Seife ranzig und ist etwas weicher.

Honig und Milch heizt die Lauge unheimlich auf. Deshalb sollte man nur bis maximal 25% Honig auf die Gesamtmenge nehmen, besser aber 10-15%, damit es nicht verbrennt. Milch kann man bereits einfrieren und statt destilliertes Wasser in den Topf geben, bevor man den Ätznatron zusetzt. Dann sollte der stehen gelassen werden bis er runter gekühlt ist, durch ein Sieb abgießen wg möglichen Natronkristallresten und dann macht man erst den Honig hinzu, denn das wird dann bereits dickflüssig. Der Honig heizt nochmal ordentlich hoch und der Topf muss am besten in Eiswasser gekühlt werden oder man gibt den Honig gelöst im leicht warmen, destillierten Wasser (1-2EL) zum Schluss in den Seifenleim, flüssiger Honig kann auch so drunter püriert werden. Man kann auch in der Milch gelöst den Honig in den SL geben, aber dann wirklich erst ganz zum Ende und alles soweit bereits abgekühlt wie möglich, denn der Honig heizt enorm hoch. Man kann statt mit Milch die Lauge anzurühren auch mit einer reduzierten Menge destillierten Wasser die Lauge anrühren und die restliche Flüssigkeit als Milch in den Seifenleim geben. Besonders gut eignet sich jedoch Milchpulver, welches man gelöst in den SL ordentlich beimischen kann. Man muss die mit Seifenleim gefüllten Formen nach der Herstellung (am besten nimmt man Einzelformen) dann auch sofort in den Kühlschrank stellen oder im Winter in den Schnee. Diese Seife darf nicht isoliert werden. Es ist ratsam ein Rezept zu verwenden wo mehr feste Fette drin sind, weil die Seife sehr lange weich bleibt. Auch die Gesamtflüssigkeit bezogen auf die Gesamtmasse sollte reduziert werden auf 30%, vielleicht sogar noch weniger. 



Sole und Bienenwachs oder Rosenwachs (1-3%) wird gerne zusätzlich genutzt. Wachse lassen den Leim jedoch auch zügiger anziehen. 

Salzseifen (Sole und Co) dürfen nicht im HP verfahren hergestellt werden. Die Seifen werden dann matsch, weil das Salz bei Hitze in der Seife aus zu salzen beginnt. 




Wenn man eine reine Milchseife oder Milchproduktseife herstellt (zB Sahne, Joghurt, Quark) wird die Gesamtwassermenge um die Menge der Milch bei der Laugenherstellung reduziert. Wenn man zb 300g Wasser zugeben sollte, nimmt man nur 200g und 100g von der Milch. Wenn der SL die Puddingkonsistenz erreicht hat, gibt man die Milch oder Milchprodukt hinzu. Die Seife sollte hier nur leicht isoliert werden, bei Ziegenmilch gar nicht. Man kann auch direkt mit gefrorener Milch die Lauge zubereiten, die Milch muss dann aber unbedingt gefroren sein, weil sie sonst ausflocken kann. Auch Milchpulver kann man nutzen und mit etwas Wasser zum angedickten SL geben. Mit Pulver kann man sehr reichhaltige Milchseifen zubereiten. Milchseifen dürfen gelen, aber nicht zu heiß werden sonst bildet sich ein unangenehmer Ammoniakgeruch, die Seife flockt oder hinterlässt eine ätzende Flüssigkeit auf dem Boden, deshalb nur mit Handschuhe aus der Form holen.



Was ist die Gelphase? 

Die Gelphase ist eine chemische Reaktion bei der Hitze entsteht. Die rohe Seifenmasse wird von der Mitte aus heiß, dunkel und flüssig und die Lauge verbindet sich mit dem Fett zu Seife. Manchmal schafft es die Gelphase nicht bis in die kompletten Ecken und die Seife bleibt am Rand heller, dass macht aber nichts. Durch die Gelphase werden Farben intensiver und die Reifezeit verkürzt sich um 1-2 Wochen. Ohne Gelphase bleibt die Seife länger weicher. Fördern kann man die Gelphase mit Holzkisten, einige Zutaten fördern den Prozess, Zudecken mit alten Decken und Handtüchern, in den abgeschalteten vorgeheizten 50 Grad Backofen stellen (ist mir persönlich zu riskant da die Seife auch zu heiß werden kann und sich der Seifenleim trennenm). 

Die Gelphase sollte man vermeiden wenn man helle Seifen möchte, bei Milchseifen und vorallendingen bei Honigseifen. Bei Schokolade, Seide, Nelkenöl und einigen Parfümölen muss man auch aufpassen, da diese zu hoch die Seife erhitzen können. Um eine Gelphase zu vermeiden sind einzelne Förmchen, keine Holzisolierung, kühle Kellerplätze, Kühlschrank und im Winter der Balkon die geeigneten Orte und Mittel. Auch Kühlakkus kann man um die Seifenform herum legen.


Luffagurkenscheiben kann man wunderbar als natürliche Seifenablage nutzen. 





Shoppingideen

Die gängigsten Internetadressen für Seifenformen: Etsy, Wish, Ebay, Aliexpress, Amazon, Milkyway, Pavoni, Carmens Form(A)rt (fb), Elena Nedachina (fb)

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Freitag, 7. Mai 2021

Wasserkefir


 

Wasserkefir ist ein Getränk was lebende Mikroorganismen enthält. In den kleinen Kristallen leben Hefen und Bakterien. Man nennt ihn auch Japankristalle oder Himalayakristalle, was darauf hindeuten könnte, dass er aus dem asiatischen Bereich ursprünglich kommt.
Auf jeden Fall wurden die Kristalle ursprünglich in der Natur gesammelt.

Ein Ansatz 1l besteht aus etwa 2 EL Wasserkefir, 60-80g Zucker, 20-30g ungeschwefeltes Trockenobst, ein Schuss Zitrone und/oder 2 Zitronenscheiben.
Der Kefir ernährt sich vom Zucker und vergärt diesen.

Inhaltsstoffe wie Milchsäure, Kohlensäure, B-Vitamine, Vitamin C, Kalium, Calcium, Ballaststoffe, geringe Mengen an Ethanol, Essigsäure usw liefert das Getränk, welches an Cidre oder fruchtigen Sekt erinnert.

Nach Geschmack kann das Getränk 1-3 Tage stehen gelassen und dann genossen werden.

Den Kefir gießt man durch ein Kunststoffsieb ab und gerührt wird das Getränk auch ohne Metalle, nur mit Holz-, Plastik - oder Silikonlöffel.

Während der Fermentation entsteht die natürliche Kohlensäure und 60-80g Zucker werden umgewandelt. Nach spätestens 48 Stunden sind nur noch 20g Zucker enthalten.

Die lebendigen Mikroorganismen können sich im Darm ansiedeln und zur sehr wichtigen Darmgesundheit beitragen.

Geschmacklich kann man variieren mit unterschiedlichen Trockenobst und mit Kräutern und Blumen nach der Fermentation den Wasserkefir verfeinern.
Den Kefir kann man mehrere Wochen im Kühlschrank in der Glasflasche aufheben, wenn man regelmäßig die Flasche entlüftet. Die Haltbarkeit kann durch einige Spritzer Zitrone verlängert werden.

Die Wasserkefirkristalle sind reich an Eiweiß und können als Hackfleischersatz verwendet werden. Hierzu werden überschüssige "Kristalle" gesammelt und in Zuckerlösung im Kühlschrank aufbewahrt.

Achtung! Der Kombucha hat minimal Alkohol, etwa soviel wie Apfelsaft. Trockene Alkoholiker dürfen ihn nicht trinken!

Diabetiker müssen wegen Restzucker aufpassen!

Quellen