Freitag, 28. September 2018

Bayani






Das Buch "Bayani" von Kyo Sanders hat einen Umfang von 232 Seiten und ist ein Selfpublishing Werk.

Das Buch gibt es in einer Softcoverausgabe und als Kindle Edition. Als Selfpublishing Werk kommt es in der typischen mittelmäßigen Qualität mit glänzendem, leicht wellenden Buchdeckel.

Gay-Erotik mit expliziten Szenen und BDSM FSK 18 Triggergefahr
Bayani wurde als Kind von seiner Mutter an Kinderhändler verkauft nachdem sein Vater gestorben ist und die Mutter nicht genug Geld hat um alle Kinder zu versorgen. Sie will dadurch ihrem jüngsten Sohn eine gute Zukunft verschaffen, allerdings wird das Leben für Bayani dadurch nicht besser. Er wird verschleppt zu Menschen die ihm übel mitspielen...

Auf Kyo Sanders bin ich per Zufall gestoßen auf der Suche nach guter Gay-Erotik. Die Rezensionen ihrer Fans und die unglaublich interessanten Themen ihrer Bücher haben mich gleich eingenommen. Bayani ist für mich bis jetzt das schwächste Werk. Nicht weil es nicht gut geschrieben ist, denn das ist es durchaus, aber es ist unglaublich schwierig Menschenhandel, Prostitution, Vergewaltigung, Missbrauch, körperliche und psychische Gewalt mit Gay-Erotik und Liebe zu verbinden. Ich finde man sollte so sensible Themen nicht miteinander kreuzen. Die Geschichte ist sehr intensiv, dicht, spannend, sehr gut geschrieben. Die Autorin geht bewusst bei sehr extremen Szenen nicht ins Detail, was ich persönlich sehr schade finde, was für einige Leser aber auch zu hart sein könnte. Das ist jetzt aber Meckern auf höchstem Niveau, denn bis dahin ist die Geschichte wirklich sehr gut, dann kommt es jedoch zur Verbindung mit Liebe und Gay-Erotik, was mir leider zu schnell geschieht und zu unglaubhaft. Das Ganze wird mit BDSM Inhalt auch noch vermischt, was für mich märchenhaft, aber nicht glaubwürdig rüberkommt. Das Märchen wäre perfekt und die Gay-Erotik-Szenen sind wirklich sehr prickelnd und wunderschön, aber man hat ständig die Vergangenheit von Bayani im Kopf und das machte mir beim Lesen ein richtig ungutes Gefühl. Man fragt sich, was ist mit Geschlechtskrankheiten, was ist mit den seelischen, durchlittenen Traumen, mit den psychischen Folgeerkrankungen, die er durchaus haben müsste, aber offensichtlich nicht hat? Wie kommt diese extreme Wendung zustande und könnte es tatsächlich so sein und was sagt das über tatsächliche Opfer aus die ein ähnliches Schicksal erleiden? Wenn man zu dem Thema sexueller Missbrauch und Missbrauch allgemein keine Verbindung hat und das Buch als absolut fiktive Geschichte sehen kann, dann ist sie wirklich super. Wenn man aber politisch oder stark ethisch denkt, sich engagiert oder selbst mit ähnlichen Themen in Kontakt steht, vielleicht sogar selbst traumatisiert ist, für den wird das Buch vermutlich nichts sein. Deshalb gibt's von mir eine Wertung im mittleren Bereich.

Fazit: Sehr interessante, spannende, intensive Gay-Story, die zu unglaubwürdig wird und ins Märchenhafte ausufert. Für Leser die rein fiktive Geschichten mögen ein wirklich tolles Buch, für kritische Leser nicht so sehr geeignet! 
 
 

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